Mittwoch, 6. August 2014

...was bin ich...

Ja, was bin ich denn? Schau mal genau hin!




Kapern...
Kapern?
Oder doch nicht...vielleicht doch?

Wer für Kapern ist, hebt die Hand...
Sehen so aus, oder?  Aber nicht so ganz.
Wer die Hand nicht gehoben hat, hat auch nicht Unrecht.

Es sind quasi einheimische Kapern. Aus grünen Holunderbeeren.

Schon im  letzten Jahr war ich von der Idee begeistert. Ich liebe Holunder total. Die Blüten mit ihrem Duft, die Früchte, das Holz.
Allerdings hab ich noch immer die Warnung von meiner Oma im Ohr: iss niemals die Früchte roh! Und schon gar nicht, wenn sie noch grün sind!

Tja...und dann tauchten überall die Holunder-Kapern auf.
Bei Robert, der das Rezept bei der Tomatenblüte aufgegriffen hat. Und einige aus der weltbesten Kochgruppe "Käptns Dinner" haben sie ausprobiert.

Ich kann mich noch gut an die Diskussion erinnern: ist doch giftig...kann man das essen...warum überhaupt muss man das machen?

Nachdem alle, die das Rezept im letzten Jahr ausprobierten, nicht nur den Versuch überlebt haben, sondern sich immer noch bester Gesundheit erfreuen, schlug ich mich auf einem Spaziergang mit meinem liebsten Kater in die Büsche. Ich wollte Holunderkapern!

Zurück in meiner Küche hab ich mich ans Werk gemacht.
Ich hab mich noch ein klein wenig im Internet informiert, aber die Rezepte unterscheiden sich nicht wirklich voneinander. Manche legen die grünen Beeren über Nacht nur in Salz ein, andere in Salzlake. Ich hab beides ausprobiert und keinen Unterschied festgestellt. Haltet euch einfach an die Rezepte der beiden oben genannten und ihr seid auf der sicheren Seite.


Die Kapern sind fertig...und jetzt?
Das erste, was mir bei Kapern sofort eingefallen ist, sind Königsberger Klopse.

Und das dachte wohl auch gleich Herr Kampi, als er den Deckel vom Topf lupfte:
"Du hast Königsberger Klopse gemacht, wie schön!"
"Ähm Schatz, Königsberger nicht ganz...aber fast"
"Ja, was ist es denn dann, sieht doch so aus?"




Lachsklopse. Königsberger Art

Zubereitung und Zutaten für uns drei:

300gr. Lachsfilet wolfen
1/2 kleines Brötchen einweichen und ausgedrückt dazugeben
1TL Holunderkapern
4-6 fein geschnittene Sardellenfilets (oder mehr nach persönlichem Geschmack)
Zeste von 1/2 Zitrone
1 kleines Ei (oder nur das Eigelb)
kleingehackte Petersilie
Semmelbrösel bis zur gewünschten Bindung
sowie Salz und Pfeffer miteinander vermischen und kleine Klößchen formen.

Einen Esslöffel Butter in einer Pfanne schmelzen lassen, einen Esslöffel Mehl unterrühren und eine Mehlschwitze herstellen. Mit einem kleinen Schluck Weißwein ablöschen und sofort kalten Fischfond zugeben...mit einem Schneebesen RÜHREN. RÜHREN. RÜHREN...

Ich hab einen Fond von Süßwasserfisch (Forelle, selbstgekocht) benutzt. Einen Meeresfisch-Fond hätte ich mit etwas Wasser verdünnt, damit das Ganze nicht zu fischig wird.

Weiter RÜHREN, RÜHREN, RÜHREN...
...es soll eine glatte, geschmeidige Sauce entstehen, die mit etwas Salz gewürzt wird. Da hinein kommen die vorgeformten Klößchen. Deckel drauf und sanft etwa 12-15 Minuten ziehen lassen.
Etwas Sahne zugeben.
Abschmecken mit Zitronenzeste und etwas -saft, Pfeffer und einem Hauch Muskat.
Final einen weiteren TL der Holunderkapern, gehackte Petersilie und nach Geschmack auch noch Sardellenfilets zugeben.

Zu den klassischen Königsberger Klopsen aus Kalbfleisch gibts traditionell Kartoffeln. Zu den Fischklopsen passt für mich aber besser Reis...oder einfach nur ein Stück Brot.

4 Kommentare:

Obers trifft Sahne hat gesagt…

Klasse Idee mit den Klopsen aus Lachs, die hat bestimmt Nachmacheffekt ;) Die Kapern habe ich auch im letzten Jahr gemacht, und wie du weisst, ich lebe ebenfalls. Also keine Sorge, lass sie dir schmecken

Gourmet-Büdchen hat gesagt…

okay, ich mach es dann im nächsten Jahr, also beides! Wie ich sehe, wird mich der Holunder demnächst auch ganzjährig beschäftigen ;-)

Anonym hat gesagt…

Eine sehr schöne Variante für diese Klopse.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy

lemapiblog hat gesagt…

Das sieht unglaublich lecker aus!!
Liebst Andrea