Donnerstag, 29. März 2012

Ich mache hier keine Werbung...

Mein Blog ist und bleibt werbefrei. Wenn ich über etwas berichte, dann, weil es mir wirklich gefallen hat und nicht, weil irgendwer möchte, dass ich positiv drüber schreibe. Und so halte ich das auch weiterhin.

Und doch werde ich heute Werbung machen...gerade aus oben genannten Gründen. Weil ich nämlich etwas wirklich klasse fand.

Von der Tasty-Box hatte ich euch ja schon mal erzählt. Alice hatte da auch schon mehrmals (hier und hier zum Beispiel) was auf ihrem Blog drüber berichtet. Ich bestelle da eigentlich mindestens einmal im Monat eine Box...ohne hier immer davon zu berichten. Via Facebook gibt es auch einen regelmäßigen netten Austausch mit Bestellern und auch mit den beiden "Machern" von FoodieSquare.

So kam es auch, dass eine kleine Umfrage gestartet wurde, welche Produkte wir denn gerne mal in der Box hätten.
Mein spontaner Gedanke war: richtig gutes Schweinefleisch!
Das bekomm ich hier nicht. Kein Schweinezüchter in der Nähe, der Wert auf anständige Haltung  und Fütterung legt.

Und was soll ich sagen? Mein Wunsch wurde erhört.

Was habe ich mich gefreut, als die email kam. Schwäbisch-hällisches!
Noch größer war die Freude, als ich die Box dann endlich geliefert bekam. Außer der Hauptzutat ist ja nichts vorher bekannt, was so drin steckt.

Dieses mal hatte das sorgfältig verpackte Paket folgenden Inhalt (für zwei Personen):

500gr. Schweineschulter, mit ordentlich Schwarte dran
200ml Olivenöl (es war eine Flasche mit 350ml schön grünem, wohlschmeckenden griechischen)
1gelbe oder rote Paprikaschote (ich hatte eine grüne)
1Zucchini
2Tomaten (noch ziemlich fest, was mir aber nichts ausmacht...ich hätte sie sowieso nicht roh gekostet)
2Schalotten
1Knoblauchzehe (ne Knolle war das, Jungs!)
1kleines Kräutersträußchen (wenn das klein war, wie sieht dann ein großes aus?)
500gr Kartoffeln
2Zweige Rosmarin

 Zur weiteren Zubereitung waren selbst noch zu besorgen:
250ml Weißwein, sowie Salz, Pfeffer und Zucker aus dem Vorrat.

Das Rezept sah vor, das Fleisch anzubraten, dann das gewürfelte Gemüse in der Pfanne anbraten und alles zusammen nach dem Ablöschen mit Weißwein im Ofen zu garen.
Dazu sollte es Rosmarin-Kartoffeln aus den gegarten Knollen geben.

Nur war mir die Zubereitung ein wenig zu einfach und unspektakulär. Zumal die Sonne schon ziemlich üppig vom Himmel scheint und uns eher nach einem frühlingshaft-leichten Gericht zumute war, als einem klassischen Schmorbraten.
Deshalb kam mir der erste Bärlauch des Jahres ziemlich recht.

Und so hab ich den Braten dann zubereitet:

Ich hab die Schwarte kreuzweise eingeschnitten, das Fleisch mit Salz eingerieben und in einem flachen Bräter zuerst die Schwartenseite scharf angebraten, danach alle anderen Fleischseiten. Das Fleisch wieder aus der Pfanne genommen.
Dann die in Stücke geschnittenen Schalotten und die Tomaten angeschwitzt, Knoblauch und die Kräuter zugegeben, das Fleisch wieder eingelegt, mit Weißwein abgelöscht und mit etwas Kalbsbrühe angegossen. Im vorgeheizten Backofen schmorte das Stück sanft vor sich hin, bis die Schwarte schön kross und das Fleisch schön weich war.


Es war mir einfach viel zu schade, die Zucchini und den Paprika mitzuschmoren. Ich hatte auch noch je eine halbe rote und orange Paprika im Kühlschrank. Die Gemüse hab ich in grobe Würfel, bzw. Stücke geschnitten und mit Salz und Zucker erstmal eine Weile mariniert.

In der Zwischenzeit aus etwas Bärlauch, Knoblauch, Olivenöl, Parmesan und gerösteten Kürbiskernen ein Pesto gerührt.

In einem Topf kochten schon die Kartoffeln aus der Box sowie ein paar neue (italienische) aus dem Vorrat vor sich hin. Milch mit Knoblauch, ein paar Zweigen Thymian und Rosmarin, den Stielen vom Bärlauch und den Schnittabfällen vom jungen Knoblauch zog auch schon auf ganz kleiner Flamme vor sich hin.
Mit etwas Butter wurden die Kartoffeln gestampft, mit der Milch verrührt und mit Salz und Muskat abgeschmeckt. Kurz vor dem Servieren hab ich die andere Hälfte des feingeschnittenen Bärlauchs untergehoben.

In einer Pfanne hab ich dann die marinierten Gemüse in Olivenöl angeschwitzt, mit Weißwein abgelöscht und Lauchzwiebeln zugefügt. Schön knackig soll alles bleiben. Und den jungen Knoblauch nicht vergessen...der ist so lecker und man dünstet wirklich kaum aus.

Eine aufwendige Sauce braucht das Gericht nicht. Das Fleisch durfte noch etwas nachruhen. In der Zwischenzeit kam der Bratenfond durch ein Spitzsieb. Durch die Schalotten und die Tomaten hatte das Ganze Bindung genug.

Alles auf einem Teller anrichten und schon hatten wir den Frühling auf dem Tisch und auf dem Gaumen.


Ich hab es mir natürlich nicht nehmen lassen (trotz, dass ich eigentlich bis Ostern auf Fleisch verzichte) ein kleines Scheibchen zu probieren. Schließlich weiß man ja nie, wann es solch tolles Fleisch wieder gibt. Und Sonntags ist Fleisch doch auch in der Fastenzeit erlaubt, hab ich mal irgendwo gelesen.

Obwohl das Fleisch beim Anbraten einen typischen Schweinegeruch verströmte, empfand ich es als angenehm, dass es nicht so bissig in die Nase stach. Und das setzte sich dann auch beim Essen fort. Typischer Fleischgeschmack, ohne aber streng zu schweineln.

Sollte ich die Möglichkeit haben, Schwäbisch-Hällisches irgendwo kaufen zu können, werde ich auf alle Fälle zuschlagen.

Eine Variante der Zubereitung hat auch meine Namensschwester Sandra From Snuggs Kitchen gepostet...lest doch einfach auch da mal nach.
Und lasst euch die nächste Tastybox nicht entgehen.

Sonntag, 25. März 2012

Annäherung an Herrn Waller

Ihr habts sicher bemerkt, in letzter Zeit sind hier Fischwochen. Schließlich ist ja noch Fastenzeit.

Und wir wollten uns ja auch durch das neue Sortiment des Fischhandels im Nachbarort probieren. Nach Stör und zweimal Zander (hier und hier) blieb dann noch der Wels/Waller übrig.

Diesen Fisch hatte ich noch nie in meiner Küche (glaub ich). Und ich kann mich auch nicht erinnern, ihn so bewusst schon mal irgendwo gegessen zu haben.

Der Fisch war groß genug, um verschiedene Zubereitungsarten auzuprobieren.



In den meisten Kochbüchern stehen Rezepte für gedünsteten, pochierten oder gedämpften Waller. Also stand das als erstes auf meiner Ausprobier-Liste.

Einen schönen, speckigen Kartoffelsalat hab ich gemacht, ähnlich dem schwäbischen. Mit richtig guter Brühe und Senf. Und viel frischem zarten Spinat drin.
Dazu gab es den Fisch, welchen ich in einem Sud aus Suppengemüse, Weißwein, Lorbeer, Pfeffer und Wasser hab garziehen lassen.

Etwas Knoblauch-Spinat noch dazu und eine leichte Senfsauce.


Mein Fazit: geht gar nicht. Der Fisch schlabberig, fischig und komisch in Konsistenz und Geschmack. Das mag sicher daran liegen, dass wir beide gedünsteten Fisch nicht mögen.
Aber das kommt mir nicht mehr auf den Teller!
Wäre der Kartoffelsalat, die Sauce und auch der Spinat nicht dabei gewesen, ich hätte es nicht runterbekommen.

Doch es musste ja der (große) Rest des Fischs irgendwie verarbeitet werden. Ein paar kleiner Stücke wanderten erstmal in den Kühlschrank.

Der verbliebene Sud wurde ordentlich gesalzen und darin durfte ein Stück bis zum nächsten Tag pökeln. Ein weiteres Stück wurde in einfacher Salzlake ebenfalls gepökelt. Beide wanderten am nächsten Tag in den heißen Rauch des Räucherofens. Für eineStunde.


Bevor wir den aber verkosten, kamen erstmal die Stücke aus dem Kühlschrank dran.
Die hab ich nur gesalzen und auf der Hautseite bemehlt. Auf der durfte der Fisch dann auch in der Pfanne vor sich hin braten.

Beim Wels fiel es mir ziemlich schwer, den optimalen Gargrad zu bestimmen. Er verändert beim Bratvorgang kaum seine Konsistenz und Farbe. Und auch das, bei anderen Fischen übliche Austreten des Eiweißes (als untrügliches Zeichen, dass der Fisch übergart ist)  findet nicht statt.
Irgendwie, nach endlos langen Minuten bei geringer Hitze, hab ich ihn dann doch ganz gut hinbekommen. Aber auch hier enttäuschte der Geschmack. Nicht viel besser als die pochierte Variante.

Sollten wir wirklich die Räuchervariante verkosten?
Da es zu schade war, das ganze in die Tonne zu schmeißen, fassten wir uns ein Herz.

Was soll ich sagen? Schon viel besser. Der Rauch hat der Konsistenz gut getan. Und den Geschmack optimiert.
Mir schmeckte die Gemüse-Sud-Variante besser, der Herr Kampi bevorzugte die pur gepökelte.

Ich hab einfach eine cremige Kartoffel-Möhren-Pastinaken-Suppe gekocht und der Fisch diente als Einlage.

So langsam wurde mir der Herr Waller sympathisch.

Ein Stück war jetzt noch übrig...wobei es nicht so wirklich übrig war, da es schon seit Tagen vor sich hin marinierte. In einer Mischung aus Salz und Zucker im Verhältnis 5:3 und reichlich Dill.


So wirklich haben wir uns dann aber nicht getraut, den Fisch pur aus der Beize zu verkosten. Deshalb kam er dann in den Genuss des kalten Buchenrauchs. Noch war es ja draußen frisch genug, dass die Kalträucherei auch über die etwa acht bis zehn Stunden funktionierte.

Und dass war dann richtig lecker!
Nur ganz schön fett. Vor allem unter der Haut war eine ordentliche Fettschicht.

Ich hab die Haut abgezogen, die Fettschicht abgelöst und das Fischfleisch in Würfel geschnitten. Angemacht mit Zitronensaft und -zeste,  gewürzt mit Salz und Pfeffer...etwas Olivenöl ergab das ganze ein tolles Tatar, welches toll zu zarten Spinatblättern passt.


Ein klein wenig  besser gehts aber noch. Mit dem Tatar.
Und daran nicht ganz unschuldig ist die liebe Jutta!
Sie hat mir/uns köstliches Rheinisches Schwarzbrot geschickt.

Sowas ähnliches gabs bei uns früher auch.
In meinem Heimatort gab es früher eine Pumpernickel-Bäckerei. Ich hab das Zeug geliebt! (schade, das mit der politischen Wende diese Tradition den Bach runterging...es würde mich wirklich über alle Maßen freuen, wenn die Bäckerei wiederbelebt würde)

Auf alle Fälle ist das Brot aus dem rheinischen ganz toll.

Ich hab Taler ausgestochen und in Butter sanft kross gebraten. Die Butter soll schön in das Brot eindringen und den Geschmack abgeben.
Und dann wird das ganze abwechselnd mit dem Wels-Tatar aufgestapelt. Ein paar grüne Blättchen (zarte Spinat-Blättchen und Rucola) und (nicht grünen) Radicchio dazu und ein einfaches Senfdressing. 


Und ich kann nur sagen...die Annäherung an Herrn Waller ist geglückt!

Mittwoch, 21. März 2012

Was gabs denn Sonntag?

...wieder Zander.
Ja! Wir hatten einfach nochmal Appetit drauf. Also, außer dem junior.

Aus der Metro hab ich mir Artischocken mitgebracht...weil ich sie so mag. Und Paprika hab ich eingekauft, rot und gelb.

Daraus hab ich ein mediterranes Paprika-Gemüse "gezaubert".  Die Artischocken entblättert, das Heu ausgekratzt und in Zitronenwasser geparkt. Die Stiele waren zart genug, so dass ich auch sie mit dem Sparschäler geschält hab.
Die Paprika haben ebenfalls ihre Haut verloren.

In einem Topf köchelten schon Petersilienwurzel- und Kartoffelwürfel sanft vor sich hin. Aus denen hab ich mit saurer Sahne, etwas Butter und Milch ein schönes glattes Pürree gestampft und mit Salz und Muskat abgeschmeckt.

Die Paprika und die Artischockenböden wurden in gleichgroße Scheiben geschnitten und in Olivenöl mit etwas Rosmarin und Knoblauch angebraten, mit Weißwein abgelöscht und sanft gegart. Etwas Chili, wer mag. Würzen mit Salz, mehr braucht es nicht.


Eine klassische Sauce wollte ich dieses mal nicht dazu. Obwohl ich die Karkasse vom Zander ausgekocht hab.  (der Fond wartet jetzt im TK auf seine Verwendung)

...der Fond, den es nicht brauchte...

...so wird in Frau Kampis Küche Fond passiert...

Mein ursprünglicher Plan war eigentlich ein Linsengemüse. Aber das hab ich, aus welchen Gründen auch immer, wieder verworfen.

Irgendwo hab ich mal was von einer Linsen-Vinaigrette gelesen...der Gedanke hat mich fasziniert. Kurz gegoogelt und dann doch improvisiert.

60gr. Puy-Linsen (die Mengenangabe hab ich irgendwo gefunden) in einem Topf knapp mit Kalbsfond bedeckt und die Linsen weich kochen.  Eigentlich werden die Linsen dann gleich weiterverwendet. Aber irgendwie war die Flüssigkeit, die noch im Topf war, etwas grau und trüb. Also hab ich das in einem Sieb unter fließendem Wasser weggespült.

Etwas Zwiebel, die gewürfelten Stiele der Artischocken und feine Karottenwürfel hab ich im Topf in Olivenöl angeschwitzt, dann einfach die gekochten Linsen wieder zugeben und mit reichlich Kalbsfond bedeckt einmal aufkochen lassen. Salzen, und alles mit Senf und Weißweinessig abschmecken. Zum Schluss noch mit einem Schneebesen ein paar Löffel gutes Olivenöl unterschlagen.

In der Zwischenzeit sind die auf der Hautseite bemehlten Zanderstücke sanft in der Pfanne gebraten und mit Kräuterbutter aromatisiert.
Auf dem Teller noch ein paar Salatblättchen dazu. Schließlich ist ja Frühling und Grün auf dem Teller macht gute Laune.

Für den junior hab ich einfach noch ein paar Garnelen gebraten. Der Fisch hat ihm auch geschmeckt, denn er hat seinen Teller ordentlich leer gefuttert.




Mittwoch, 14. März 2012

nein...Vegetarier werd ich nicht!

Ich kann das nicht wirklich...
Auf Dauer auf Fleisch verzichten? Niemals.

Wie konnte ich nur dieses Jahr wieder auf die Idee kommen? Von Aschermittwoch bis Ostern kein Fleisch? Menno.
Dabei könnte ich grad jetzt reinbeißen...
...in die schönen Kaninchen-Frikadellen und das -Filet

Bin ich denn bescheuert? Ich koch hier lecker Fleischsachen, mit dem besten, was der Vorrat hergibt und verzichte freiwillig drauf? Schaue zu?
Habt ihr ne Ahnung wie man sich dabei fühlt? Wie es ist, nach einem kreativen Kochvorgang einfach nur im Gemüse rumzupieken?

Es ist ja nicht so, dass das nicht lecker ist.
Kohlrabi in Würfel hab ich geschnitten. Und sie mariniert in Zucker und Salz. So wie es Stefan Marquart macht. Nachdem sie dann ne Stunde vor sich hingezogen haben, einfach in einer Pfanne mit Butter sanft bissfest gedünstet. Dann die zarten Kohlrabiblättchen einfach in Streifen geschnitten untergehoben.
Die Möhren mit dem Sparschäler zu "Nudeln" gehobelt, sanft gedämpft, gesalzen und mit Zitronenzeste ebenfalls in Butter warmgeschwenkt.

Ja und die Kräuterkartoffelwürfel sind auch nicht schlecht! Schön goldgelb. Aus rohen Kartoffeln einfach in der Pfanne ausgebraten...


Aber ich seh meine Männer vor ihren Tellern grinsen und genüsslich ins Fleisch reinbeißen! Mir tropft der Zahn!
Das Kaninchenfilet sieht wirklich sooooo schön aus.

Weißbrot hab ich in kleine Würfel geschnitten und mit feinen  Schnittlauchröllchen gemischt. Das Fleisch nur mit Salz gewürzt, in Ei gewälzt, mit der Panade versehen und in Butter sanft ausgebraten, bis sich die Brotwürfel mit der ganzen Butter vollgesaugt haben und schön knusprig sind. Im Ofen bei ganz milder Hitze nur warmhalten, bis der Rest fertig ist.
Die beiden Nierchen hab ich dann einfach noch kurz in das heiße Fett gegeben und angeschwenkt.


Und da wären ja auch noch die Buletten!
Dafür hab ich die Bauchlappen gewolft. Die waren nicht so mager, wie bei den Kaninchen, die es im Supermarkt gibt. Gleich noch eine Zwiebel mit durch den Wolf gejagt. Semmelbrösel und Ei dazu und die ganze Masse mit gemahlener Koriandersaat und fein geschnittener Petersilie gewürzt. Abschmecken war etwas schwierig, ich hab mich da auf mein Gefühl verlassen müssen.
In einer Pfanne hab ich die leicht platt gedrückten Kügelchen ohne Fett gebraten.


Zumindest blieb mir ja noch die Sauce...die hab ich mir genehmigt.

Die Karkasse des Kaninchens hab ich in Hühnerbrühe mit einigen Möhrenstückchen ausgekocht und dann passiert. In einer Sauteuse eine Schalotte angeschwitzt, mit Weißwein und ein wenig weißem Port abgelöscht und die Brühe zugegeben. Schön sanft einreduzieren. Kurz vor dem Servieren kam eine ordentliche Portion Senf dazu und das ganze wurde mit Butter gebunden und schön schaumig aufgeschlagen.


Und jetzt hätte ich bitte Mitleid!

Freitag, 9. März 2012

be my veggie...

Ich esse immer noch kein Fleisch im Moment, wisst ihr doch. Dafür lese ich vegetarische Kochbücher. Ich fand das selten so spannend, wie gerade im Moment. Und es macht mir echt Freude!
Ich lese nicht nur, sondern ich freu mich richtig drauf, daraus was zu kochen. Das kommt ja in Fleischzeiten nicht unbedingt vor...
Also, dass ich Kochbücher lese, wie andere Krimis lesen schon. Aber dass ich mich freue, in vegetarischen Kochbüchern zu blättern und daraus ein Gericht nachzukochen ist schon eher ungewöhnlich für mich.


Kennt ihr das? Blättern in diversen bewährten Büchern und Zeitschriften auf der Suche nach genau dem, auf was man Appetit hat. Und nix passendes finden.
Dann ein Buch zur Hand nehmen, welches einfach nur im Regal vor sich hindümpelt und man schon gar nicht mehr weiß, warum man es denn überhaupt gekauft hat,aufschlagen und da ist es! Genau das koch ich jetzt!

Für das heutige Gericht bin ich in einem Buch fündig geworden, welches ich mir gekauft hab, kurz nachdem alle den Ottolenghi haben mussten (ich hab den auch...aber bin noch nie wirklich mit ihm warm geworden).


Das Buch ist "Die neue vegetarische Küche" von Maria Elia aus dem Bassermann-Verlag.
Gekauft hab ich es, weil ich die Fotos so lecker-inspirierend fand. Seitdem steht es bei mir zwischen den anderen Kochbüchern meiner Sammlung und wird ab und an mal hin- und hersortiert.

In den letzten Tagen hab ich es mal wieder in die Hand genommen. und ich hatte das aha-Erlebnis.
Einfache Zutaten, die im Haus sind oder die einfach an jeder Ecke zu haben sind.

Mich haben gleich zwei Gerichte daraus inspiriert. Einmal ein mit Chili gebackener Feta und Karottenpuffer mit Hummus und Fetasalat.
Da der Käse in beiden Rezepten vorkam, hab ich einfach beide zusammengeführt. Ich hab alles ein wenig meinen Vorräten und Vorlieben angepasst und heraus gekommen ist ein vegetarisches Gericht, welches ein geschmackliche Offenbahrung war. Ihr hättet den Herrn Kampi mal am Tisch jauern hören sollen.

Für das (den?) Hummus hab ich 200gr. Möhren geschält und in dünne Scheiben geschnitten. Die kamen dann in eine Auflaufform und darauf ein paar Tropfen Olivenöl. Nach dem Salzen und Pfeffern hab ich sie im Ofen etwa 20 Minuten gebacken bis sie weich waren. Noch warm wurden sie mit 200gr. Kichererbsen (aus der Dose), 1 Knoblauchzehe, dem Saft einer halben Zitrone, 2El Sesampaste (Tahini), Salz und Pfeffer püriert und mit Olivenöl glatt gerührt.

Das Original-Rezept der Karottenpuffer hat mir nicht ganz so gut gefallen. Ich hab mich für Gemüse-Puffer entschieden. Dafür Kartoffeln und Möhren zu gleichen Teilen und ein wenig Pastinake gehobelt, eine fein geschnittene Zwiebel zugegeben, etwas Grün von Lauchzwiebeln. Dazu kamen dann noch ein Ei und etwas Weizengrieß zur Bindung. Bei den Gewürzen hab ich mich...zum Glück...an die Würzung aus dem Original angelehnt. Etwas Kümmel, Chili und gemörserten Koriander. Gern hätte ich noch Fenchelsaat mit zugegeben, aber die war irgendwie in meinem Küchenschrank unauffindbar. Aus der Masse hab ich in der Pfanne feine kleine Pufferchen ausgebacken, die ich dann im Ofen warm gehalten hab.

In den kam auch noch der Feta. Ich hatte keinen Original-Schafsfeta bekommen. Aber meine Gemüse-Nadine hat einen Salatkäse "Feta Art" von einer kleinen Käserei aus unserer Gegend im Angebot, der wirklich toll ist und richtig gut schmeckt.
Aus Alufolie hab ich mir ein kleines Förmchen gebastelt. Dahinein kam der in dicke Scheiben geschnittene Käse, darauf ein paar Tröpfchen Olivenöl und Chiliflocken. Mit Alufolie abdecken und ab damit für etwa 8 Minuten in den Ofen.

Jetzt nur noch der Salat. Bei mir war das eine Mischung aus zarten kleinen Spinatblättern, etwas Endivie, Radicchio und Blattpetersilie. Sehr gerne hätte ich ein paar Brennessel-Spitzen dazu gegeben...aber es hatte schon wieder Frost und das Grün will einfach nicht aus dem Boden kommen. Ich könnte mir auch einen kompletten Wildkräutersalat dazu vorstellen. Die Bitternote wäre sicher ein schöner Kontrast zu den süßlich-aromatischen Puffern.

Zum Salat noch ein ganz simples Senf-Dressing mit einer leichten Knoblauchnote.

Das ganze schön übereinander geschichtet auf einem Teller mit ein paar gerösteten Pinienkernen und Sprossen...herrlich. Einige Blutorangen-Filets noch für die Frische und Frucht dazwischen...hmmmmmmmm!
Jeder Bissen ein Erlebnis.




Das ist mein Beitrag zum Dauerevent von Foodfreak "Dein Kochbuch das unbekannte Wesen"

Dienstag, 6. März 2012

akuter Störfall...

...eigentlich müsste es aber richtiger heißen akuter Stör-Anfall.
Den hatte der Herr Kampi nämlich schon letzte Woche, als er den Zander besorgt hatte.
Denn ganz groß stand auf der Angebots-Tafel "frischer Stör". Ich brauch euch nicht erzählen, was meinem Schatz da durch den Kopf ging, oder? Natürlich konnte er es nicht lassen und hat einen bestellt.




Und damit wir den Fisch nicht alleine essen mussten, hat er auch gleich unsere lieben Freunde eingeladen.

Stör...

Wir haben so einen Fisch vor etwa zwei Jahren mal bei einem Kochkurs zerlegt und dann als Einlage in einer Suppe gehabt. Mehr Beziehung hatte ich bis jetzt noch nicht dazu. Außer, dass ich Kaviar liebe, was aber hier nicht das Thema sein soll.

Also Stör...

Der braucht Bumms, sagt der Herr Kampi. Ich weiß, sag ich. Viel mehr hab ich allerdings auch nicht rausbekommen.

Fest stand, dass ich eine einfache, schnelle Zubereitung wollte. Mit leckeren, frischen Beilagen.
Also zuerst zu meiner Gemüse-Händlerin des Vertrauens. Frischen Spinat hat sie im Angebot, schöne Möhren, Kohlrabi und Zuckerschoten. Und kleine Knoblauchknollen.


Somit stand fest, dass es ein Potpourri von frischem Gemüse geben sollte und dazu ein Spinat-Risotto mit Pinienkernen.

Alles nicht so schwierig zuzubereiten. Das Gemüse hab ich in Rauten geschnitten (was unser Freund sehr spannend fand) und nach dem dämpfen und abschrecken nur in Butter geschwenkt, mit Fleur de Sel, frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Zitronenzeste gewürzt.

Das Risotto ist auch überhaupt kein Thema. Ganz klassisch, mit Kalbsfond. Bevor die Butter und der Parmesan untergerührt werden, kommt der feingeschnittene Spinat dazu und die gerösteten Pinienkerne.

Huch...wir brauchen ja noch Sauce!!! Das ist ja immer das erste, was bei mir auf dem Herd entsteht. 

Ich hatte noch ein wenig von dem Zanderfond im Kühler. Der diente mir als Basis. Zuerst wieder Zwiebelwürfel andünsten, mit Pernod und Weißwein ablöschen. Jetzt das Grün vom frischen Knoblauch dazugeben und mit dem Fischfond angießen. Schön langsam ziehen lassen und dabei einreduzieren. Etwas Sahne zugeben und weiter vor sich hin köcheln lassen. Vor dem Servieren ordentlich würzen und mit kalter Butter aufmixen.

Während ich also so alle Beilagen gekocht hab, hab ich mir mein Köpfchen ordentlich über den Fisch zerbrochen. Der Herr Kampi hat den ja mal wieder ordentlich filetiert bekommen.
Das schöne daran ist ja, dass er nur einen Knorpel in der Mitte hat und keine Gräten.
Das Fischfleisch hat sehr viel Ähnlichkeit mit Karpfen, eine dicke Haut, ne ordentliche Fettschicht drunter und sehr fest.

Ich hab es einfach nur gesalzen und auf der Hautseite in mit Rosmarin aromatisiertem Olivenöl angebraten. Auch die Fleischseite hat noch mal kurz Hitze bekommen, bevor die Fischstreifen mit Knoblauchgrün bestreut zum durchziehen in den Ofen kamen.


Fazit: Stör...gegessen.
Es gibt bessere Fische. Der Zander hat mich mehr überzeugt.
Aber die Frische war einmalig. Ich hoffe, dass wir noch viel mehr solcher frischer Fische da zu kaufen bekommen.
Und unseren Gästen hat es geschmeckt.