Mittwoch, 25. Mai 2011

...ohne Worte!























Und so sah es mal mit Hütte aus:

http://fraukampiskueche.blogspot.com/2010/09/nach-dem-endspurt.html

http://fraukampiskueche.blogspot.com/2010/12/boah-war-das-ein-wochenende.html

Ich bitte euch um Hilfe

Es ist nicht meine Art, Katastrophen heraufzubeschwören. Aber eine solche ist passiert. Ein Feuerteufel hat in dieser Nacht an unserem  Laden gezündelt und hat, soweit wir das in unserer Konfusiotät Zerstreutheit (oder weiß der Geier) beurteilen können, erheblichen Schaden verursacht. Vor allem an unserer Seele und unseren Nerven. Ich habe keine Ahnung, wie es weiter gehen soll. Und da ich hier gerade hilflos dasitze und nicht weiß, was ich noch tun soll, schreibe ich das hier. Rechnet nicht damit, dass ich in den nächsten Tagen fähig bin, irgendetwas zu posten!!!!

Ich hoffe, dass ihr mich versteht! DANKE!!!!

Donnerstag, 19. Mai 2011

alles rot...

...so heißt ein Titel meiner absoluten Lieblingsband. Silly. Hab ich euch glaub ich schon mal erzählt.
Und es dauert auch keine Woche mehr und ich gehe zum Konzert. Was freu ich mich drauf. Das wird ein geiler Mädelsabend, das weiß ich jetzt schon.


Und quasi so zur Einstimmung ist auch mal alles rot bei mir in der Küche.
Nein, nicht weil mir wieder ein Malheur passiert ist. Im Gegenteil! Mir ist was ganz leckeres passiert.


Im Moment geht es ja so richtig los mit den schönen frischen Erdbeeren aus der unmittelbaren Umgebung. Und in zahlreichen Blogs und Küchen grassiert das Sirupfieber. Hier, hier und hier. So auch bei mir.




Angefangen hat es mit dem Rhabarbersirup. Davon hab ich nun schon die 4.Charge gemacht.


Und  ich hab ja von Herrn Kampi eine Art Essig bekommen. Erdbeer+Essig um genau zu sein. Sowas in der Art wollte ich auch haben und machen, als eine Art Sirup-Essig für Salate oder dergleichen.


Da musste also zuerst mein Holunderblütensirup vom letzten Jahr und der aktuelle Rhabarbersirup herhalten. Beide hab ich jeweils zu 1:1 mit Weißweinessig gemischt. Ziemlich lecker.


Aber ich wollte es noch ungewöhnlicher haben. Und so hab ich einfach mal die Frage bei Facebook gestellt, ob sich jemand eine ungewöhnliche Sirup-Kombi vorstellen könnte. Vielleicht Erdbeere-Chili. So richtig hat keiner verstanden, was ich wollte. Ich wusste es ja selbst nicht so genau. Sirup mit Essig zu mischen war für die meisten wirklich unvorstellbar. Ich sollte es mit Saft versuchen, so nach der Art von Vincotto.


Hmmm, aber ein richtiges Rezept für die Herstellung von Vincotto hab ich nicht gefunden.
Und so hab ich ein wenig experimentiert.


Zuerst hab ich mit den Erdbeeren einen Saft gekocht. Ein Kilo Erdbeeren uund ein Liter Wasser. Die Früchte bis zur Unkenntlichkeit zerkocht. Ein bisschen tat es mir ja leid um die köstlichen Beeren (ja ich weiß, dass es eigentlich Sammelnussfrüchte aus der Familie der Rosengewächse sind!). Wenn das jetzt nichts wird?
Das ganze wurde dann durch ein Mulltuch gejagt und durfte auf dem Herd weiter einreduzieren.


In einem anderen Topf hab ich dann etwas Zucker karamellisiert und mit Port abgelöscht. Ich hab weißen nehmen müssen, da der rote leider alle war.
Dazu hab ich 250ml des Erdbeersaftes und 250ml Weißweinessig gegossen. Das Ganze durfte jetzt zu einem Sirup einkochen. 
Dabei muss aber das Fenster offen sein. Und du darfst auch nicht die Nase über den Topf halten!!!!


Eine getrocknete Chilischote hab ich hineingetan. Ich wollte ja was scharfes!


Und immer wieder probiert... Damit es auch ja nicht zu scharf wird. Wird es aber nicht! Eine gewisse Grundschärfe ja...aber zu scharf nein.
Und immer weiter und weiter reduziert.


In der Zwischenzeit hab ich natürlich auch weiter an meinem Erdbeersirup gearbeitet.
So schwer ist das ja nicht. Ich hab mir da ein kleines "System" entwickelt:
Ich stell erst mal nen Saft, Aufguss oder ähnliches her. Das lass ich dann je nach Gusto soweit einreduzieren, bis es das gewünschte Aroma hat. Dann wieg ich das ganze und misch die Hälfte des Gewichts in Zucker unter und koch es auf, bis sich die Zuckerkristalle aufgelöst haben.


Und da mir ja meine Reduktion  fast angebrannt ein wenig zu sehr einreduziert war, hab ich es mit dem Sirup wieder aufgegossen. 


Und was soll ich sagen? Es ist ein echt tolles Endprodukt rausgekommen.Dickflüssig, cremig, erdbeerig, süß-sauer...LECKER!
Ich hab die Flüssigkeit in eine Balsamico-Creme-Plaste-Spritzflasche gegeben.


Und mittlerweile ist das Zeugs der Standard, wenn es um Spargelgerichte geht. Ich verwende es genauso wie eine Balsamico-Reduktion. Zum Beispiel statt Essig und Zucker in einer Vinaigrette. Für einen Salat aus Spargel, Erdbeeren und Basilikum.




...oder als Topping auf gebratenem grünen Spargel, oder zu Rucola-Salat mit Fisch.


Ich könnte es mir aber auch so als Gegenpart zu nem leckeren Eis vorstellen. Ich kann da nur (noch) nichts ausprobieren...die Eismaschine fehlt *mal ganz schön mit dem Zaunpfahl wink*
 





Montag, 16. Mai 2011

Ziegbert und Siglinde im Grünen

Keine Angst, das wird jetzt hier keine Geschichte frei nach Heidi und ihrem Ziegenpeter Geißenpeter. Obwohl der Herr Kampi und ich ja die Berge mögen, ja eigentlich so richtig lieben.

Aber meine beiden sind genauso ein Dreamteam wie das kleine Mädchen und ihr Peter. Und sie lieben das Grüne genau so wie die beiden Hauptakteure aus dem Roman von Johanna Spyri.

Ihr fragt euch jetzt sicherlich von wem ich hier rede.
Nein, es gibt in unserem Freundeskreis keine Siglinde. Und auch keinen Ziegbert. Der wäre auch echt gestraft mit der Schreibung seines Namens.

Die Lösung liegt mal wieder in meiner Küche. Habt ihr euch schon gedacht, oder?

Siglinde ist die Kartoffelsorte. Die habe ich bei  meiner Lieblingsgemüsehändlerin gekauft. Als neue Kartoffel.
Und Ziegbert lag gleich unmittelbar daneben im Kühlschrank. Ziegbert, seines Zeichens ein Ziegenkäse vom Ziegenhof im benachbarten Lauterbach. Daneben lag noch eine Zieglinde, die aber dieses mal  nicht mit durfte. Hätte vielleicht Streit mit der anderen Dame gleichen Namens aber anderer Schreibweise gegeben.


Jedenfalls hab ich die beiden auf einem Teller vermählt.
Die Kartoffeln wurden zu Pellkartoffeln. Der Käse quer halbiert. Aus einem Esslöffel würzigem Honig, gehackten Pinienkernen und Semmelbrösel hab ich eine zähe Kruste gerührt und auf den Käsehälfte verteilt, ein Zweig Thymian drauf und ab damit zum Überbacken in den heißen Ofen.

Da meine Gemüsehändlerin ein Auge für was besonderes hat, hab ich bei ihr Portulak-Salat bekommen. Den hab ich noch nie zuvor auf dem Teller gehabt. Rucola hat sie meist frisch im Angebot. Die beiden hab ich zu einer grünen Beilage vereint. Jetzt wollte ich noch etwas fruchtiges. Und so hab ich aus meinem Erdbeere+Essig, ein wenig Senf zur Bindung und Olivenöl ein cremiges Dressing gerührt, das ich nur noch mit etwas Salz abschmecken musste.

Die Kartoffeln hab ich nach dem Pellen in etwas Bärlauchbutter geschwenkt, die noch im Kühlschrank war. Der Käse kam genau auf den Punkt aus dem Ofen. Er fing gerade an zu zerfließen und die Kruste war schön braun.


Hmmmm und geschmeckt hat es!

Ziegbert und Siglinde sind doch ein Traumpaar!

Mittwoch, 11. Mai 2011

Es grünt so grün...

Endlich!

Ja endlich...endlich geht es hier mal wieder weiter. Ich habe in den letzten Tagen mein Blog ein wenig stiefmütterlich behandelt. Aber es war so gar keine Zeit hier ausführlich zu schreiben. Aber ich mag mein Gekochtes nicht einfach so in einer Aufzählung von Arbeitsabläufen hier abhandeln. Ich liebe es doch, Kochgeschichten zu erzählen. Und das braucht meist ein wenig Zeit. 
Und die hatte ich nicht, weil wir den Muttertag im Geschäft vorzubereiten hatten und das meine gesamte Zeit Kreativität in Anspruch nahm. 
Aber jetzt geht es hier wieder weiter. 

Endlich! 

Endlich ist alles hier auch wieder so richtig grün! Und es blüht alles. Einfach nur schön. Beim Einkauf auf dem Wochenmarkt kann man jetzt aus dem vollen schöpfen.
Ich liebe das!
Der Spargel kommt jetzt von um die Ecke. Mein Gemüsehändler hat frischen Spinat. Und die ersten Erbsen hab ich auch schon aus ihren Hülsen gepult.

Und jetzt ist es auch bei mir wieder soweit, dass ich aufgrund der ganzen Verlockungen schon mal mehr einkaufe als ich Zeit habe zu verarbeiten. Kann ja schon mal vorkommen. So auch am letzten Freitag. Und eigentlich gar keine Zeit aufwendig zu kochen. 
Und was macht junior? Fragt doch glatt, was ich Sonntag-Muttertag so koche. Er hätte seine Freundin eingeladen.
Da ich nicht nein sagen konnte, hab ich ihm vorgeschlagen, eine Lasagne vorzubereiten, die sich die beiden notfalls selbst erwärmen könnten. 
Lasagne ist ja eigentlich auch nichts spektakuläres. Lecker, aber gut.

Aber da war ja noch der Spinat, den ich schon ein paar Tage zuvor auf dem Großmarkt gekauft habe. Der schrie immer wieder: verarbeite mich doch endlich!
Und so hab ich in einer Nacht- und Nebelaktion erstmal Nudelteig gemacht.Mit eben jenem Spinat.

Ich bin da dieses Mal andersrum an den Teig gegangen.
Ich hab den Spinat gewaschen und ihn mit zwei rohen Eiern püriert. Da die Masse aber noch ein wenig fest war, hab ich solange Eier zugefügt, bis das ganze flüssig war. Bei fünf Eiern war dieser Zustand dann erreicht. Und jetzt hab ich mir dazu die passende Mehl- bzw. Nudelgrießmenge abgewogen. 500gr. Noch ein bisschen Olivenöl dazu und den Teig geknetet. Diesmal mit meinem Handmixer, der sich ordentlich quälen musste. Da er mir leid tat, hab ich dann doch wieder meine Muskeln (hahaha!) spielen lassen und ihn per Hand durchgewalkt. Ist ein ganz schöner Kraftakt!

Nach dem ruhen hab ich mit meiner Imperia dann schöne Lasagneplatten gerollt, die ich zwischen Backpapier gepackt habe und gleich weggefroren hab. Nur die paar für die Lasagne hab ich sofort vorgekocht.

Da ich schon mal  dabei war meine Oberarmmuskel zu stärken, hab ich das Fleisch auch gleich noch durch den Wolf gedreht. Den mit der Handkurbel, was sonst. 
Zur Lasagne gibt es aber sonst nicht mehr allzuviel zu schreiben, außer, dass ich sie ohne Bechamel gemacht hab. Einfach zwischen den Schichten noch etwas gehobelten Parmesan und ein paar geröstete Pinienkerne.

Am Sonntag vormittag zeichnete sich dann ab, dass wir aufgrund unserer guten Vorbereitung ziemlich pünktlich nach Hause kamen, so dass ich doch noch mein Maishühnchen mit Zitronen füllen und in den Ofen schieben konnte. 
Da aber bekanntlich Lasagne keine Beilage für ein solch schönes Hühnchen ist, musste ich mir dann noch etwas auf die Schnelle einfallen lassen. 

Was gab der Vorrat noch her?
Grünspargel, die gepulten Erbsen und Ziegenfrischkäse. Daraus lässt sich doch was machen.

Also noch ein paar von den grünen Platten aus dem Frost geholt und gekocht. Danach gleich in dem Kochwasser die geputzten Spargelstangen blanchiert, dem ich die Köpfe abgeschnitten hab.
Auf die Nudelplatten den Ziegenfrischkäse gestrichen, etwas Parmesan und Zitronenschale drüber gerieben, ein paar Pinienkerne drauf und die Spargelstangen darin eingerollt. 



In der Zwischenzeit hat sich das Huhn von selbst im Ofen gebraten und es hatte sich ein köstlicher Sud gebildet (lag wahrscheinlich auch an dem Prosecco, in dem das Huhn bei seiner Zubereitung baden durfte). Deshalb hab ich auch auf die Sauce verzichtet.
Die blanchierten Erbsen durften in heißer Butter in der Pfanne warmziehen, in dem zuvor die Spargelspitzen angebraten wurden.

In einer anderen Pfanne hab ich dann noch die grünen Canneloni angebraten und das ganze sogar noch zur üblichen Sonntags-Mittags-Essen-Zeit auf den Wohnzimmertisch gebracht.


Die Kinder Teenager haben sich gemeinschaftlich für die Lasagne entschieden. 

Weil wir diese Pastavariante als sehr schmackhaft empfunden haben, gab es dann am Montag noch einmal etwas ähnliches. 
Diesmal hab ich den Frischkäse durch einen Rest Blauschimmel ersetzt, den ich mit ein paar Löffeln Sahne und unter Zuhilfenahme einer Gabel zu einem cremigen Aufstrich verarbeitet habe.
Ansonsten war die Zubereitung die selbe.

Dazu gab es dann den Spinat, den ich am Freitag auf dem Markt gekauft habe. Gewaschen, zerkleinert und in der Pfanne zusammenfallen gelassen. Abgeschmeckt mit Salz, Muskat und etwas Knoblauch. Den Rest Sahne aus dem Becher dazu, fertig!  Parmesan drübergerieben! Vegetarisch und saulecker!

Und so schön Grün!

Endlich!

 







 

Mittwoch, 4. Mai 2011

noch ne Nachlese

Jawoll, schon wieder ne Nachlese.
Keine Angst, dass wird bei Frau Kampi jetzt nicht zum  Dauerzustand. Aber es gibt schon wieder etwas zu reflektieren. Nicht noch mehr von Ostern. Auch nicht von Weihnachten.

Nein es ist aktueller. Und zwar von der 2. Sachsen-schmeckt-Lounge.

Dazu hatte das neue Küchenstudio eingeladen.
Ich war ja schon auf der ersten zu Gast. Wir hatten schon da einen sehr tollen Abend.

Und am Montag war es soweit.  Das Thema des Abends:

Italien zu Gast in der Oberlausitz:
Pasta-Workshop mit Pasta-Live-Zubereitung auch zum Mitkochen


Als Referentin hatte sich wieder Tina bereit erklärt. An ihrer Seite stand Marina N. von der PASTA FANTASTICA aus Zittau.

18 Uhr war als Beginn angesetzt. Ich war etwas spät dran und als ich das Kochstudio betrat, steppte schon der Bär. Ich freute mich, einige bekannte Gesichter vom ersten Mal zu erkennen. Es wurde schon wie wild geschnippelt, Teig geknetet, Füllung zusammengerührt und gefachsimpelt.



Marina nahm mich sofort in Empfang und fragte, ob ich Lust hätte, einen Bärlauch-Nudelteig zu kneten. Klar hatte ich Lust drauf. Ich mag doch Pasta!

Und so hab ich mir fast einen Wolf geknetet! Mit der Hand! Aber ich hab meine Sache gut gemacht, hat Marina gesagt! (sie wusste ja bis dahin noch nicht, dass das nicht meine erste Pasta war..allerdings die erste, deren Teig ich mit meiner Muskelkraft geknetet hab).

Nudelteig...aber nicht meiner. Der war grün.

Folgende Pasta sollte an dem Abend entstehen:
-Bärlauch-Bandnudeln
-Ravioli mit getrockneten Feigen, Rohschinken und Walnüssen
-Ravioli mit Rucola-Ricotta-Füllung
(Marina, korrigier mich, ich habs nicht mehr ganz so 100%ig im Kopf!)

Mit Tinas Unterstützung wurden dann die Saucen zur Pasta gefertigt:
-Käsesauce
-Tomatensauce
-rotes und grünes Pesto

Upps! Wo ist denn das ganze Tomatenpesto?

Da mich das Teigkneten ordentlich Kraft gekostet hat *zuzwinker*, beschränkte ich mich dann im Rest des Abends auf das Zusehen und auf nette Gespräche. Und davon gab es wirklich reichlich. So hab ich erfahren, das in der Pastamanufaktur etwa 150-200Kilo Pasta die Woche entstehen, dass man die Pasta in einem kleinen Bistro vor Ort verkosten kann und das es einen Online-Versand gibt.

Marina, die Pastakönigin

Und es gab allerhand zu schauen. Zum Beispiel wie mühsam Bandnudel für Bandnudel auf einen Ständer zum Trocknen aufgehangen wurde. Ich spar mir die Arbeit und bemehle meine Pasta auf einem Brett und verarbeite sie rasch weiter.



ein wenig mühsam ist das Pasta-Aufhängen schon

Von Tina gab es allerhand Tipps rund um das Pastakochen, die passende Sauce und deren Zubereitung. 

Im Laufe des Abends hatte ich dann noch die Gelegenheit mit Marina über Pastamehl, Ricotta, Nudelmaschinen und alles andere zu quatschen! Sie ist eine sehr humorvolle Frau mit einem sonnigen Gemüt, welches dafür sorgt, dass sie nichts aus der Ruhe bringt. Auch nicht, wenn behauptet wird, die Pastafüllung sei zu scharf! dabei habe ich nur noch ein wenig Chili hineingeschnippelt...ich fands nicht zu scharf! Es lag vermutlich daran, dass der für die Füllung Verantworliche nicht richtig gerührt hat!

Alle Pasta-Varianten fanden ihre Abnehmer, von den Bandnudeln wäre sicher auch noch die doppelte Menge verzehrt worden. Und Marina hatte noch eine Sorte aus ihrer Manufaktur zur verkostung mitgebracht: Orange-Ingwer. Schnell waren wir uns einig, dass das ein richtiger Frauen-Ravioli ist. Für mich hätte er noch eine Spur Schärfe vertragen, aber auch das ist Geschmacksache.


Und als krönenden Abschluss gab es noch einen Nutella-Schokokuchen vom Blech. Das erste Stück bekam natürlich die Küchenhilfe, die uns den ganzen Abend mit Getränken versorgt hatte und den Abwasch-Berg bewältigen musste.



Auch die zweite Sachsen-schmeckt-Lounge war für mich ein sehr gelungener Abend. Ich freu mich schon auf die nächste Wiederholung.



Montag, 2. Mai 2011

Osternachlese

Wenn mich jetzt nicht bald mal beeile, meine Osternachlese hier zu veröffentlichen, will sie entweder keiner mehr lesen oder das nächste Osterfest ist scon wieder ganz nah gerückt. Also leg ich jetzt mal los!

So ein paar Feiertage verbunden mit den dazu nötigen freien Tagen sind doch immer irgendwie Stress, findet ihr nicht auch?
Da wünscht man sich vorher eine frohe und entspannte Zeit und dann drehen doch alle irgendwie am Zeiger.

Das geht schon damit los, dass man es kaum erwarten kann, bis der lange ersehnte Besuch der lieben Menschen, die man viel zu selten sieht, endlich da ist. Dann muss dessen Zeit- und Besuchsplan in die eigene knapp bemessene Zeit eingepasst werden. Man will ihn ja verwöhnen (den Bruder der viel zu selten vom Bodensee in die alte Heimat kommt), er soll sich aber nicht bedrängt fühlen...man will so viel Zeit mit ihm wie möglich verbringen, ohne ihn zu bedrängen, man will Spaß mit ihm haben, was unternehmen, ihn bekochen. Aber er hat ja auch noch andere Verpflichtungen hier. Und man selber ja auch!
Auch die anderen Verwandten will man bekochen oder man will sich von ihnen einladen lassen.

Und das alles in den paar Tagen. Es ist doch fast ein Ding der Unmöglichkeit alle Interessen unter einen Hut zu kriegen, ohne das man dann am Tag nach den Tagen auf dem Zahnfleisch kriecht.
Mit einem guten Zeitmanagment der nötigen Angespanntheit und dem dazugehörigen Stress, bekomme ich die Sache dann doch immer wieder in den Griff. Aber die Feiertage sind einsdreiachtzehn rum. Dann bleibt dir nur ein Rückblick.
Da war Donnerstag endlich die Ankunft, verbunden mit einem gemütlichen Beisammensitzen und dem ein oder anderen Glas Wein. Nicht zu lange...
Am Freitag hab ich dann für uns und den Gast ein Frikassee vom Perlhuhn mit Frühlingsgemüse, Spargel und gelbem Reis gekocht.
 


Danach sind wir auch gleich auf Tour. Das Wetter war einfach zu schön, um zu Hause zu sitzen.
Ab ins Elbsandstein-Gebirge um dort eine kleine Tour (o.k, es war mehr ein ausgiebiger Spaziergang) zu unternehmen.



Von Hohnstein sind wir zur Brandbaude gelaufen, wo ordentlich Betrieb war. Na ja, bei der Aussicht, die man von da oben genießen kann. Gut, die Luft war etwas trüb, so dass die Fernsicht nicht ganz so optimal war...


...in Sachsen, wo die schönen Mädchen wachsen

Kurze Stärkung bei einem Bierchen ( dunkles Fassbier aus Lieske) danach weiter durch den Wald, jetzt über einen Pfad bergab bis zur Waltersdorfer Mühle. Das war ganz früher wirklich mal eine Mühle, dann später eine recht bekannte Ausflugsgaststätte und ist jetzt nur noch ein Relikt aus DDR-Zeiten. Von der Bachseite aus sieht das ganze Gelände unbewirtschaftet, ja fast verfallen aus. Erst wenn man über eine Brücke die Polenz überquert kann man erkennen, dass dort ein Biergarten bewirtschaftet wird. Wobei bewirtschaftet so was von übertrieben ist.
Man öffne ein Schiebefenster aus dem der ganze DDR-Mief noch ausdünstet, warte auf Menschen, die sich brav in eine Schlange einreihen und verkaufe Bier aus Flaschen, welche die Gäste nach dem Austrinken aber bitteschön selbst wieder in den Kasten einsortieren sollen...


Die Speisen auch aus DDR-Zeiten (was ich von den verwendeten Lebensmitteln nicht hoffe), da kriegste noch ne Essensmarke zugereicht, weil sich die Bedienung nicht merken kann oder will, was du bestellt hast. Und natürlich wird dann auch das Fertigsein des Essens lautstark unter die Gäste gebrüllt: Käse-Lauchsuppe ist fertig zum Abholen! Denn an den Tisch bringen geht ja nicht, die Schlange von drei Mann wartet aufs Bier und die Eingangstür ist ja auch verrammelt und ohne Klinke...Müsste man also einmal ums Haus!
Neeee, ich mochte da nicht bleiben, die Männer empfanden das als (N)Ostalgie.
Also sind wir von da ziemlich rasch wieder aufgebrochen, um uns den ganzen Berg wieder nach oben zu schnaufen und dann zum Auto zurückzugehen.

Das fuhr uns dann ins Landgasthaus zum Schwarzbachtal, welches der Herr Kampi uns rausgesucht hat. Ich hatte das vor kurzem im Feinschmecker entdeckt, es aber wieder vergessen.


Noch ist das Gasthaus ein Geheimtipp, was aber nicht mehr lange anhalten wird. Das essen war ein wirklicher Kracher. Fast ausschließlich regionale Produkte perfekt verarbeitet und überraschend abgeschmeckt.
Da ich nicht allzu großen Hunger hatte, hab ich mich für eine Vorspeise entschieden:
Langburkersdorfer Saibling als Parfait, Tatar und Carpaccio abgeschmeckt mit asiatischen Aromen. Ich war im siebten Himmel! Auch die Männer waren vom Essen total begeistert. Sowohl die Bäckchen, die der Bruder auf dem Teller hatte, als auch das Steak des Herrn Kampi kamen perfekt auf den Teller und den Tisch.

Gruß aus der Küche: Hummus

der Fisch

juniors Wurstsalat

Bäckchen mit bunten Spätzle


Die Weinkarte recht gut sortiert, Bier aus einer kleinen Brauerei, abseits von den großen wie Radeberger und Landskron. Und dass nur etwa 20 Minuten Fahrzeit vor unserer Haustür. Das letzte Mal waren wir sicher nicht da.
Den Samstag hab ich dann mit den Vorbereitungen für das abendliche Grillen mit Freunden sowie für das Sonntagsmenü mit den Schwiegereltern verbracht. Ich hatte ja unseren lieben freunden schon länger versprochen, wenn gegrillt wird, dann sorg ich fürs Essen. In der Metro hatte ich Kalbsrippchen gekauft, die ich in Kalbsfond erstmal weich gegart hab. Nach dem Abkühlen hab ich sie dann mit Kräutern, Pimenton de la Vera, Tomaten (aus der Dose), Orangensaft, Chili und Knoblauch mariniert. Dazu gab’s dann verschiedene Gemüse vom Grill, Brot und confierten Knoblauch.


Der Abend war recht lang und ziemlich lustig.

Da viel es mir umso schwerer am Sonntagmorgen aufzustehen. Aber es gab noch viel zu tun. 12 Artischocken wollten noch vorbereitet werden, grüner und weißer Spargel geputzt, der Kalbstafelspitz wollte in seine Brühe, das Kalbscarree anbraten und in den Ofen geschoben, Rucola schneiden, Risotto kochen, Sahne schlagen, Rhabarber fertig garen...puh! Irgendwann, gerade rechtzeitig als es klingelte, war ich mit allem fertig und wir konnten auf das vortrefflichste speisen.




Und so setzte sich das Menü zusammen:
Vorspeise: 
dreierlei vom Spargel mit gebeizter Lachsforelle
*weiße Spargelstücke im Bratschlauch mit Zitronenabrieb und Butter im Ofen gegart
*grüne Spargelspitzen sanft in der Pfanne gebraten
*die grünen Spargelstangen roh gehobelt und mit Salz, Zucker und Zitronensaft mariniert
*darauf die gebeizte Forelle und ein leichtes Senf-Dressing mit Erdbeeressig

Hauptgang: 
Kalbstafelspitz und Kalbscarree mit Rucola-Pinienkern-Risotto, mediterranem Gemüse, rohen gehobelten Artischocken und Portwein-Kalbsjus

Dessert: 
Orangen-Vanille-Rhabarberkompott mit Zitronenjoghurt und Holunderblütensahne 
*Zucker in der Pfanne zu Karamell werden lassen, mit Orangensaft, Orangenlikör ablöschen und eine Vanilleschote                 zufügen.  Etwas einreduzieren und vom Feuer ziehen.
*Rhabarber in feine Scheiben schneiden und in den Sirup geben und über Nacht kalt stellen
*am nächsten Tag nur erwärmen   
*griechischen Joghurt mit Zuckersirup und Zitronenzeste abschmecken
*Sahne steif schlagen und mit Holundersirup aromatisieren. 
*Alle Teile in der oben aufgeführten Reihenfolge in Gläser schichten und servieren
Leider konnte der Herr Kampi vor den Gästen nicht mit der gesamten Fototechnik rumfuchteln, so dass es vom Festmahl nur ein Foto vom Hauptgang gibt, auf dem auch noch der sensationelle Kalbstafelspitz fehlt.


Nach all den Strapazen hatte ich mir mein Mittagsschläfchen dann wirklich redlich verdient.

Am Abend hat uns dann mein Vater alle zum essen eingeladen. Da waren wir mal wieder in den tiefsten DDR-Zeiten angekommen. Das Restaurant befand sich die letzten Jahre wahrscheinlich mit samt seiner Crew in einem Zeitloch, was Einrichtung, Bedienung, Küche und Karte betrifft. Erspart mir aber bitte die Details, ich sag nur champignons aus der Dose!
Es ist doch aber bezeichnend und war eigentlich zu erwarten, wenn in allen Restaurants der Umgebung kein Tisch mehr zu bekommen ist, hier aber kein einziges Auto vor der Tür parkte. Auf jeden Fall haben wir noch einmal alle nett zusammen gesessen, denn leider musste ich mich am Abend schon wieder von meinem lieben Gast verabschieden, da er am frühen Ostermontag wieder die Heimreise an den Bodensee antreten musste. Danke trotzdem, liebes Brüderchen, dass du mal wieder da warst! Du bist immer bei uns willkommen.

Der Ostermontag verlief ansonsten recht entspannt, da die Mutter des Herrn Kampi uns auf das köstlichste bekochte.
Es gab ein Rehgulasch mit hausgemachten Klößen, Selleriepürree, Rotkraut (ja bei uns heißt das so und nicht Rotkohl oder Blaukraut!), Möhren und Bohnen.
Die Vorspeise war ein klassisches Ragout fin, das Dessert bestand aus Pfefferminzgelee, Zitroneneis und geschlagener Sahne mit After eight. Ich glaube ja, dass Schwiema die ganzen freien Ostertage in der Küche gestanden haben muss. Danke auch ihr noch einmal herzlich dafür!


Da das Ostermontagswetter dann doch noch einmal besser wurde, haben wir noch einen Ausflug ins Elbsandsteingebirge unternommen. Auf die Bastei. Mit gefühlten 10.000 Tourist aus aller Welt, Ungarn, Tschechien, Frankreich...allerlei englisch sprechende Nationen und natürlich Deutsche aus allen Teilen des Landes. Aber schön wars trotzdem.

Nun bin ich eigentlich froh, dass wieder der Alltag eingekehrt ist.
Wir hatten noch allerhand Reste, die ich in der Woche verkocht habe. Einiges davon ist ins Archiv gewandert, ich schau mal, wie und wann ich es verbloggen werde.

PS: Noch ein kleiner Hinweis an meine drei Gewinnerinnen: geduldet euch doch bitte noch übers Wochenende. Nächste Woche gehen eure Preise auf die Reise