Sonntag, 31. Oktober 2010

Die modernste Form menschlicher Armut...

 ist das Keine-Zeit-Haben! (Ernst Ferstl)


Den hab ich in den Trauttmannsdorfer Gärten in Meran gelesen. Und wenn ich so drüber nachdenke, sind wir da heute ganz schön reich.
Wir haben heute ne Stunde mehr!!!

Und  wie nutzen wir diese? Natürlich um unserer Famile etwas leckeres zu kochen. Heute durchaus auch mal wieder als Menü, mit Suppe.

Dem Herrn Kampi war mal wieder nach Fisch. Aber diesmal sollte es einer aus heimischen Gewässern sein. Haben wir doch eine Fischzucht gleich im Nachbarort. Und dort hatte der Herr des Hauses schon in der Woche einen Zander bestellt.
Hatten wir lange nicht.So richtig wusste ich aber nichts mit ihm anzufangen. So hab ich mich bei meinem Wochenendeinkauf vom Angebot inspirieren lassen wollen. Aber für den Besuch in der METRO war es uns am samstag nachmittag schon zu spät. Also nur mal schnell in einen Discounter gefahren. 
Ich hätte es mal lieber bleiben lassen sollen. War nicht schön!!!!
Das Angebot? Überwiegend nur Convinience. Das Publikum? Na reden wir nicht drüber. Die Einkaufswagen? Voll bis zum Rand. Und dann sag noch einer, die Leute haben kein Geld!

Ich hab wirklich nur das allernötigste in meinen Einkaufswagen getan und dann bloß weg. Ich hatte ja noch ein paar Sachen vom Wochenmarkt und meinen Vorrat. Da wird sich schon was zaubern lassen.

Und so sah er aus, der Zander:


Ganz frisch war er. Den hat der nette Händler vor den Augen des Herrn Kampi aus dem Becken gefischt, geschlachtet und geschuppt.
Und da wir ja alle verhungern, wenn wir nur einen Fisch haben, musste DER auch noch mit:



Ein geräucherter Hecht! Er wäre ganz mild im Geschmack, laut Aussage der Verkäuferin. Das sollte mir recht sein.


Als Vorspeise hab ich deshalb ein Schwarzwurzelschaumsüppchen gekocht, mit dem in Würfel geschittenen Räucherfisch als Einlage. Fein abgeschmeckt mit Zitronensaft und einem Rote-Bete-Chip als Garnitur.

Und der Zander? Wurde mit Kartoffelschuppen belegt und gebraten. Der Fisch muss dabei sehr vorsichtig auf die Kartoffelseite gelegt werden. Ist er aber erst mal in der Pfanne, halten die Schüppchen ganz gut. Sind sie goldgelb, wird der Fisch in den Ofen geschoben zum Fertiggaren. Dazu gabs Rahmwirsing, einen Kartoffel-Rote-Bete-Stampf und eine Safran-Sahne-Sauce mit Fond aus der Zanderkarkasse.
 

Es war ein sehr fröhliches, buntes Gericht. Hätte bestimmt auch Horst Lichter gefallen, denn es war jede Menge Butter und Sahne dran.

Nur Nachtisch passte dananch keiner mehr rein. (das hab ich aber vorher schon gewusst und deshalb gar keinen erst gemacht!)

Donnerstag, 28. Oktober 2010

... man nehme:

davon 4 Stück:



  Wie ihr seht sind das Bio-Eier. Denn nur Bio-Produzenten können sich eine Arbeitskraft leisten, die in jeder Eierpackung mindestens ein Ei mit einem Federchen versieht.

dann nehme man 300gr. davon:


füge etwas Wasser hinzu und würze mit Salz und:



Dann nehme man diesen:

 
und schlage kräftig auf das ganze ein!

Und was soll das werden?

Rüschtüsch!

Heute gibt es Spätzle. Da ich  mich handwerklich und küchentechnisch durchaus als geschickt bezeichnen kann, trau ich es mir zu die in das Salzwasser zu schaben. So richtig mit Brett und Messer. 

Und es hat geklappt. Das Ergebnis hat mich zur baldigen Wiederholung animiert. 
Gut, sie waren nicht ganz so regelmäßig und fein geraten, wie bei einem Profi. Aber durchaus nicht unhäßlich und vor allem ganz fein im Geschmack. Und es ging superschnell. Schneller kann man ein Pastagreicht fast nicht auf den Teller bekommen. Und genauso schnell waren sie dann auch verputzt. 

Und dazu gab es ein Schwarzwurzel-Ragout. Dieses Gemüse steht vollkommen zu unrecht nicht mehr auf den Speiseplänen. Ich finde das sehr schade. Schmeckt diese weiße Wurzel doch ganz fein und edel-nussig.

Etwas durchwachsenen Speck in Würfel geschnitten, in einer Pfanne sanft ausgelassen, gewürfelte Zwiebel dazu und die in Scheiben geschnittene Schwarzwurzel. Und bei der Familie Kampi geht ja fast nix ohne Knoblauch, also auch davon was dazu. Würzen mit Salz und einer Prise Zucker. Etwas Sahne angießen (für die schlanke Linie auch durchaus eine Mischung aus Brühe und Sahne), und sanft vor sich hinziehen lassen. Schön aufpassen, die Würzelchen werden sehr schnell sehr weich. Ich mag sie eher etwas fester, sie dürfen im Mund durchaus noch spürbar "schnurbsen".
Vor dem servieren noch mit Muskatnuss würzen und mit ganz viel Petersilie bestreuen. Zu den in Butter geschwenkten Spätzle geben und genießen. Da braucht es kein Fleisch!!!

lecker wars!
 

Dienstag, 26. Oktober 2010

Herbst ist es geworden...

Heute mal ein Blick aus meinem Wohnzimmerfenster nach draußen in denHerbst:


Gar nicht sooooo schlecht, oder?
Aber kalt ist es schon. Da brauche ich was wärmendes! Vor allem im Magen. Und da gibt es nix besseres für die Familie Kampi als
mediterrane Bohnensuppe

Das ist genau das richtige Essen im Herbst, wenn es draußen so richtig kalt und ungemütlich wird. Die Suppe wärmt durch, hat viel Gemüse und eine schöne angenehme Schärfe. 

Gut, sie ist kulinarisch nicht sehr anspruchsvoll. Aber sie macht uns glücklich.Es ist so etwa in der Art einer Minestrone oder Ribollita. Es ist ein Keinrezept, da es keiner genauen Zutatenliste oder Rezeptangabe bedarf.

Das wichtigste, was man dafür braucht, ist ein großer Topf. Denn die Suppe wird immer besser, je mehr man sie aufwärmt. Das hat sie mit dem Eintopf meiner Großmutter gemeinsam. Ich hab sie auch schon in einem 15l Topf gekocht, und sie ist aufgegessen worden.
Jetzt passt sie für uns, weil die stressige Zeit der Adventsvorbereitung im Geschäft beginnt und das ganze ja nur aufgewärmt werden muss. Und die Schwiegereltern freuen sich, wenn sie von mir was bekommen, was mal so auf die Schnelle zu sich genommen werden kann.

Was unbedingt hinein muss, sind Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Knoblauch, (weiße) Bohnenkerne, Tomaten und Brühe.



Diese deftige Suppe eignet sich auch mal dazu, dass Gemüsefach des Kühlschrankes leerzukochen, um aufzuräumen. Da dümpelt doch schon mal ein Stück Lauch herum oder etwas vom Kohlrabi, oder...
Je nachdem, was gerade Saison hat, kann hineingeschnibbelt werden. Man könnte das im Sommer auch mit Zucchini kochen, doch wer mag in der warmen Jahreszeit denn eine Mahlzeit, die einem einheizt?

Die Bohnen über Nacht einweichen und dann sanft gar kochen.Man sollte die Bohnen aber nicht unbedingt wie ich auf den Fußboden kippen.

 
Hier gehen aber durchaus auch Bohnen aus der Dose, wenn die Qualität stimmt. Und jeder darf hier gern entscheiden, welche Größe es sein darf.
Ich nehme am liebsten eine Mischung: dicke und Cannelini-Bohnen und wenn mir danach ist, dürfen durchaus auch mal ein paar Kidney-Bohnen in den Topf hüpfen.

Zuerst die Gemüse klein schnippeln.
Ein paar Würfelchen Speck in etwas Olivenöl schmelzen lassen.















Zuerst die Zwiebeln ganz sanft anschmurgeln und je nachdem was sonst noch so alles im Topf landen soll, die kleingeschnittenen Gemüse nach und  nach zugeben. Ich hatte dieses Mal unter anderem noch Fenchel, Paprika, Petersilienwurzel, Staudensellerie (auch Knolle geht -oder beides). Ich hab aber auch schon Rosenkohl oder Kohlrabi dazugemischt. Und kleingeschnittener Wirsing wollte heute auch unbedingt in den Topf. Ich finde je mehr Gemüse, umso besser.

Zuletzt die Kartoffeln zugeben, etwas Chili, getrocknet oder frisch-egal, und Knoblauch. Beides je nach Gusto, wir mögen viel!

Mit Weißwein ablöschen, auch ein Schluck Pernod oder Noilly prat darf oder von allem was. Die Dosentomaten dazugeben und mit guter Brühe auffüllen. Als Gewürz Lorbeer und Kräuterzweige (auch wieder nach Geschmack: Rosmarin,Thymian, Salbei, Bohnenkraut...)

Jetzt die Bohnen zugeben und köcheln lassen.
Bei mir kommen jetzt noch Würfel von Kaminwurzen dazu. Da hab ich immer reichlich, da immer welche zum Kosten im Urlaub gekauft werden. Meistens zuviel, oder keiner mag sie zu Hause dann mehr essen. Sie halten aber gut, sind zum wegschmeißen zu schade und geben der Suppe immer ein schönes Raucharoma.
Ich geb kein Salz dazu, da die Suppe durch die vielen Aromen, die Wurst und den Speck würzig genug ist.
Gesalzen wird erst kurz vor dem Servieren, wenn der Bedarf besteht.

Die Suppe kocht jetzt erst einmal, bis die Gemüse weich sind, darf aber noch nicht gegessen werden, denn sie muss noch ziehen.

Erst am nächsten Tag fängt sie an genießbar zu werden. Aber erst wenn sie mindestens dreimal aufgewärmt wurde, entfaltet sie ihren wahren Geschmack. Dabei macht es gar nichts, wenn die Bohnen so langsam zerkochen, ganz im Gegenteil, das gibt der Suppe ihre angenehme Bindung und ihr gutes Mundgefühl.

Serviert wird sie bei uns mit etwas gutem Olivenöl, geriebenem Parmesan und wenn vorrätig mit einem Klacks hausgemachtem Basilikumpesto. Und wer will würzt nach mit Chili, Salz und Pfeffer.

Und wenn es jetzt draußen regnet oder wie in Südtirol schneit, macht uns das gar nichts aus. Wir freuen usn auf unsere warme Suppenmahlzeit zu Hause.


Noch eine kleine Notiz aus den Nachrichten am Rande: Paul das WM-Orakel ist tot!!!

Schade

Sonntag, 24. Oktober 2010

...ein ganz besonderes Parfüm...

...hab ich bei mir im Schrank.
Aber es ist kein kostbares Duftwässerchen.
Obwohl, ein Wässerchen ist es, und ein kostbares noch dazu.

 
Es ist ein "Parfüm de Vie" aus Gellerts Butterbirne aus der Brennerei "Augustus Rex". 100%Destillat, 71%vol.

Das war vor einigen Jahren  ein Weihnachtsgeschenk an den Herrn Kampi von der Frau Kampi.
Der Herr Kampi hat ein Faible für reine Obstbrände, wenn sie gut sind. Und am liebsten mag er Spezialitäten, die es nicht überall zu kaufen gibt. Da wird im Urlaub schon mal ein Kastanienbrand erstanden, oder ein Vogelbeer, oder, oder...

Und als seine Leidenschaft noch so ziemlich am Anfang war, hab ich mal einen Artikel in der "essen und trinken" über die erste sächsische Spezialitätenbrennerei in Dresden gelesen. Eben jene "Augustus Rex".

Bis dahin nur in Fachkreisen bekannt.
Ein Schweizer, der nach der Wende in den Osten ging, Streuobstwiesen vorfand und die verrückte Idee hatte, dieses Obst zu feinen Destillaten zu brennen. Den besten Obstbrand wollte er seinerzeit erzielen. Dieses Ziel ist ihm auch geglückt, haben doch seine feinen Wässerchen schon zahlreichste Preise eingeheimst. Und vor Jahren hat seine Brennerei dann auch dieses lukullische Parfüm entwickelt. Und ich hab es verschenkt, als Rarität.

Nur was macht man damit?
Man kann Birnendesserts damit parfümieren.
Und es ist ein toller Partygag. Wenn man das Parfüm aus dem Schrank holt und sich und den anderen dann wie ein Mundspray in den Rachen sprüht. Aber sonst ist es nur etwas, was im Schrank steht.
Eigentlich viel zu schade.

Heute hab ich es mal zum Soße aromatisieren "missbraucht".

Im Frost wartete ja noch etwas von dem monströsen Steinbeißer. Und den sollte es geben, da der junior noch nix davon abbekommen hatte.

Schon beim Auftauen hatte ich festgestellt,dass das Einfrieren dem Fisch nicht unbedingt gut getan hat.
So entstand die Idee ihn mit einer Haube zu überziehen. Die hab ich aus gekochten und gestampften Kartoffeln und Petersilienwurzeln, Sahne, Blattpetersilie -kleingehackt-, Zitronenzeste, Parmesan, Salz und Pfeffer gerührt und auf dem leicht angebratenen Fisch verstrichen und im Ofen gratiniert.

In der Zwischenzeit hab ich einen Soßenansatz hergestellt: Zwiebeln andünsten, Knoblauch dazu, mit ein ganz klein wenig Pernod ablöschen, reduzieren, Noilly prat dazu, selbe Prozedur, Fond dazu, aufkochen, Sahne dazu, ziehen lassen. Dann den Soßenansatz durch zwei geteilt. In einer Sauteuse eine klein geschnittene Williamsbirne anschwitzen und mit einem Schlückchen des Parfüms angießen (in Ermangelung dessen tuts sicher auch ein normaler Williamsbrand), dann gelbe gegrillte gehäutete Paprika dazugeben (bei mir aus der Reserve), weich kochen lassen und pürieren.
In den zweiten Soßenansatz rote gegrillte Paprika geben und etwas von meiner Chilisoße zugeben, ebenfalls pürieren. Beide Soßen mit Zucker und Salz abschmecken.
Das ganze hab ich auf einem Carpaccio von roter Bete angerichtet. Diese hab ich während der Ofen vorheizte, in Alufolie mit grobem Salz und Olivenöl verpackt, weich garen lassen.
Auf die dünnen Bete-Scheiben hab ich etwas Fleur de sel gestreut und mit gutem Olivenöl beträufelt, bevor ich den Fisch drauf angerichtet hab. Leider ist mein vorsintflutlicher Backofen nicht zum Gratinieren geeignet, so dass die Kartoffelhaube nicht richtig knusprig geworden ist. Aber dem Geschmack hat das keinen Abbruch getan.

 
Bei der Fachsimpelei, die sich immer bei uns an das Essen anschließt und bei der der junior sich auch immer rege einbringt, sind wir auf die Idee gekommen, dass sich das Ganze sicher auch sehr gut mit einem Karpfenfilet realisieren lassen müsste. Dann könnte man der Haube einfach noch etwas frisch geriebenen Meerretttich zufügen.
Werd ich glaub ich demnächst mal ausprobieren.

Dienstag, 19. Oktober 2010

wieder zu Hause...

Da sind die Kampis also wieder aus ihrem Urlaub zurück in Sachsen. Es war ein wirklich schöner Urlaub in unserer zweiten Heimat Südtirol. Das Wetter war ja auch dementsprechend.




Nein ich habe mich nicht alleine im Urlaub gelangweilt.Das sieht nur so aus.Ich habe nur überlegt, wie ich den Herrn Kampi nach seiner Besteigung des Sarner Weißhorns so richtig kulinarisch verwöhnen könnte.
Bei den guten und frischen Lebensmitteln macht das kochen ja auch richtig Spaß.
Auf unserer Wanderung zu den Geisler-Spitzen habe ich eine kleine handvoll Preiselbeeren gesammelt (und in den Trauttmannsdorfer Gärten habe ich mir ein paar Kräuter gemobbst- aber nicht weiter sagen!!!)

Ich habe eine Ochsenherz-Tomate gehäutet und mit Kräutern, Knoblauch und Olivenöl im Backofen bei niedriger Temperatur konfiert. 

In einem Pfännchen habe ich einen Teelöffel Kastanienhonig karamelisiert und die Preiselbeeren  (etwa eine halbe Espressotasse voll) zugefügt und gleich mit Grappa abgelöscht. Die Flüssigkeit wegreduzieren lassen und mit einem Schluck kräftigen Rotwein aufgegossen und wieder einreduziert. Diesen Vorgang habe ich wiederholt, bis etwa eine halbe Flasche von dem Wein in der Soße verschwunden war und diese eine schöne dunkle Farbe und eine dickflüssige Struktur hatte. Ich habe noch mit etwas Honig nachgeschmeckt und mit etwas Olivenöl zu einem Dressing verrührt.
In zwei Stücken Schweinefilet habe ich mittig ein Loch gebohrt. In einem Filet"Loch" habe ich eine Mischung aus kleingehackten Taggiasca-Oliven, etwas Parmesan und einem halben zerriebenen Rosmarin-Grissini gestopft, während das andere mit Algunder Frischkäse mit Rucola und Parmesan befüllt wurde.
Beide Fleischstücken habe ich mit Salz und Pfeffer gewürzt, schön angebraten, mit Weißwein abgelöscht und mit Salbei und Knoblauch in der Pfanne im Ofen gar ziehen gelassen.


Raddicchio habe ich in Streifen geschnitten, mit dem in Scheiben aufgeschnittenen Fleisch angerichtet und das ganze großzügig mit dem Preiselbeer-Rotwein-Dressing beträufelt. Der Herr Kampi hat dazu noch eine Scheibe der konfierten Tomate bekommen. Als Beilage gabs in Scheiben geschnittene Laugenbrezel in Olivenöl goldgelb gebraten.

Und weil uns die Soße wirklich so ausgezeichnet geschmeckt hat, habe ich zu Hause das ganze noch einmal wiederholt. Ein paar Preiselbeeren hab ich noch auf unserer Wanderung zu den Stoanernen Mandlen gefunden.
Dazu gab es dann am Sonntag mittag schönes amerikanisches T-Bonesteak, bei Niedrigtemperatur gegart. Und ein Zitronenrisotto. Dieses habe ich aber nicht mit Zitronensaft und frisch geriebener Zeste gemacht, sondern mit der Schale selbst eingelegter Salzzitronen. Und da ich keine Brühe mehr im Vorrat hatte, hab ich aus Bio-Gemüsebrühe-Brühwürfeln und ein paar Scheiben Südtiroler Speck einen würdigen Ersatz gefertigt, der geschmacklich sehr gut zum Aufgießen des Risottos geeignet war. Den Radicchio habe ich in der Pfanne in etwas Butter mit Kastanienhonig angehen lassen.













Es war ein schöner Urlaubsausklang und ein herzliches Wiedersehensessen mit dem junior. 

Samstag, 9. Oktober 2010

noch fauler!

Winke, winke!

Ich verabschiede mich jetzt mal für ne Woche von euch!!! 
Frau Kampi macht Urlaub im schönen Südtirol! Mit dem Herrn Kampi. Da werden wir wandern, gut essen, die Luft und die Sonne genießen und ab und an werde ich auch was kochen! 
Und wenn ich dann Lust habe, erzähl ich euch davon!!!

Also, bis nächste Woche!

Freitag, 8. Oktober 2010

...faul, viel zu faul!

Ich hab ja schon beim letzten Post bemerkt, dass ich recht faul geworden bin. Zumindest was das Schreiben im allgemeinen und das Beschreiben der Gerichte im besonderen betrifft.
Und genau das setzt sich heute auch fort.

Hab ich doch in dieser Woche dieses leckere Pastagericht mit Kürbis entdeckt. Und ich wollte das auch ausprobieren. Alleine die Fisselei mit dem Füllen der Nudelröhren war mir zuviel Arbeit. Ich wollte es einfacher haben, weil ich ja faul bin. Und wie schon ein ehemaliger Lehrer behauptet hat: Faulheit macht kreativ.

Ich hab daraus eine Lasagne gemacht. 
Die Zubereitung und die Zutatenliste kann ich mir sparen, könnt ihr ja alles bei pastasciutta nachlesen.
Ich hab das lediglich so verändert, dass ich den Kürbis in einer Mischung aus Orangensaft und Hühnerbrühe gegart habe. Die Frucht fand ich irgendwie passend.
Das ganze hab ich dann abwechselnd geschichtet: Nudelplatten, Tomatensoße, Kürbismasse, Fleisch und etwas geriebenen Parmesan. Und ich hab noch ein paar der lecker halbgetrockneten Tomaten von 180° mit hineingeschichtet.
Die sind im Moment mein absolutes Küchenhighlight. Fast jeden Tag hab ich jetzt ein Blech in den Ofen geschoben. Und nie bin ich zum einfrieren gekommen. Immer ratzekahl weggeputzt. So langsam fang ich an, die Dinger richtig zu mögen.( Die meisten wissen ja von meiner Abneigung gegenüber Tomaten!)

Und da ich heute auch noch zu faul zum Fotografieren bin und der Herr Kampi nicht zur Stelle war, gibts heute auch nur ein Foto der restlichen Tomaten!

Danke hier noch mal an die beiden Blognachbarinnen/-freundinnen/-vorbilder und natürlich an alle anderen Inspirationsquellen in der großen weiten Bloggerwelt!

Achso, zum Essen war ich natürlich nicht zu faul! 
Und es hat ganz wunderbar geschmeckt. Das hat sogar der junior angemerkt, dem solche gesunden Sachen mit so einem geringen Fleischanteil sonst eher weniger munden. Er hat beide Daumen gehoben, das ist schon fast das größte Lob, welches er mir aussprechen kann

Montag, 4. Oktober 2010

... was für ein Chaos, Frau Kampi hat sich verliebt!


sooo, jetzt...
...müsste ich eigentlich hier mal posten, was ich am Wochenende in meiner Küche so getrieben hab.
Ich hab irgendwann festgestellt, dass ich mein Blog eigentlich umbenennen müsste. So nach dem Motto: 
"...in  Frau Kampis Chaosküche"

Denn das wars irgendwie, das blanke Chaos. Aber wie ich ja schon beschrieben hab, ich kann gut im Chaos. Und kochen sowieso!!! Und ich hab auch schon immer auf besondere Typen gestanden. (die waren manchmal auch ganz schön chaotisch) Aber mal ganz von vorn mit der heutigen Geschichte:
Angefangen hat es mit der Einladung meiner Schwiegereltern zum Mittagessen. Die sind nämlich am Samstag aus dem Urlaub gekommen. Und um ihnen den Wochenend-Einkauf zu ersparen, haben wir kurzerhand beschlossen, das wir am Sonntag mittag gemeinsam essen werden. Da war dann so kurzfristig natürlich nix nit Planung und Vorbereitung und so. Also musste dann noch während des Einkaufens das Menü entschieden werden.
Und wo lässt es sich am besten und effektivsten einkaufen, wenn es schnell gehen soll? In der Metro.

Dort geht es natürlich zuerst zur Fischtheke. Und was lacht den Herrn Kampi und mich an? Ein Steinbeißer, ein derartiger Karvenzmann... Boah, ich sag euch, ich hatte plötzlich ein Verlangen und hörte ihn mir zuflüstern: Jetzt nimm mich doch mit!!!
Es war Liebe auf den ersten Blick. Was war er auch schön, in sowas muss man sich doch einfach verlieben.


Ich sag zu Herrn Kampi, der kommt mit! Ungläubiges Staunen in seinem Gesicht. Bin doch sonst eigentlich immer ich diejenige, die bremst. Und diesmal genau anders rum. 
Die nette Verkäuferin schaute natürlich ebenso ungläubig. Den ganzen? Mit Kopf?

Ja, den ganzen, mit Kopf!

5,8 Kilo brachte der Bursche auf die Waage, der Herr Kampi schaut immer noch ungläubig!
Ich nicke, mittlerweile nicht mehr ganz so sicher. Jaaaa, den ganzen, mit Kopf.

Ausrede: Können wir ja den Rest einfrieren. Ja, das machen wir so.
Und als die nette Verkäuferin dann auch noch was mit dem Preis macht (weil, den ganzen, mit Kopf!), ist dann auch der Herr Kampi überzeugt.
Und um ihn versöhnlich zu stimmen, bekommt der Herr Kampi dann auch noch von mir die Erlaubnis, drei Bodenseefelchen mitzunehmen. Die Verkäuferin schaut immer noch ungläubig. Ob wir den Großen denn mit den kleinen Fischen füllen möchten, fragt sie verschmitzt.
Nee, ich brat die Filetstücke einfach nur nach dem Bemehlen der Hautseite in Olivenöl und Butter an und lass ihn dann im Ofen auf einem Kräuterbett gar ziehen. Dazu gibts ein Sößchen aus Fischfond (Karkassen haben wir ja nach dem filetieren), Fenchel, Weißwein und Sahne.

Jetzt muss ich nur noch die passenden Zutaten für mein herbstliches Menü zusammenkaufen. Der Plan entsteht beim Einkaufen. Buternut-Kürbis hab ich noch zu Hause, etwas Gorgonzola in den Korb und ein paar Williamsbirnen, für einen Teil der Vorspeise: Kürbis-Birne-Flammkuchen, als Minivariante. Dazu ein Petersilienwurzelsüppchen mit Birnenwürfeln. Hat sich sehr gut ergänzt, haben alle beim Essen festgestellt.

 
Ein paar Tomaten nehm ich noch mit. Die trockne ich am Abend noch im Ofen, hab ich bei 180° gelesen und im Vorfeld schon festgestellt, dass die auch mir schmecken. Da gibt es zum Fisch Kartoffelstampf mit getrockneten Tomaten. Und die Gemüse-Beilage? Die hat mir ordentlich Kopfzerbrechen bereitet, die Auswahl war nicht sooooo...
Zuckerschoten wollt ich nicht, hatten wir schon. Artischocken hätt ich gern gehabt, die waren aber nicht so toll. Da lachte mich dann nur noch der Mangold an. Obwohl ich noch nicht so richtig wusste, was ich damit anstellen würde, landet der auch im Korb.
Ich hab ihn einfach gebraten, erst die Stiele und später die in Streifen geschnittenen Blätter, mit Olivenöl und Knoblauch. Zum Servieren einfach dann nur noch ein paar geröstete Pinienkerne dazugegeben und etwas gehobelten Parmesan oben auf.


Und ich wage mich an Nachtisch. Ist ja so gar nicht mein Ding! Aber diesmal muss es sein. Da muss ich durch.
Was mit Pflaumen würde sich ja anbieten, nur hat die Metro grad keine. Ausweich spanische Pfirsiche, keine wirkliche Alternative! Also zu Hause noch mal in den Supermarkt gedüst, die haben welche und die sind auch noch ganz annehmbar, nicht zu hart und nicht zu weich. Also gibts Portwein-Vanille-Pflaumen. Aber das alleine ist ja noch kein kompletter Nachtisch, nur was mach ich noch dazu?
In einem Kochkurs haben wir doch mal ein Parfait gemacht, das war doch nicht so schwer. Ich entscheide mich also für ein Thymian-Honig-Parfait. Müsste mit den Pflaumen doch sehr gut harmonieren! Hat es! War zwar etwas zu süß geraten, das ganze. Aber das Topping aus Thymian und Honig, das ich zum Servieren obenauf getan habe, fand ich ganz toll. Wie ein Honigbonbon.
leider war der Herr Kampi hier zu schnell mit dem Fotoapparat- die Pflaumen fehlen noch!
Da hab ich dann am Samstag abend noch bis mitten in  die Nacht gekocht, damit ich gut vorbereitet in den Sonntag starten konnte. Da hab ich dann erst mal den Tisch schön dekoriert.
Und ich hab tatsächlich das komplette Menü (fast) pünktlich auf den Tisch bekommen. Aber die Küche sah aus!!! Die Chaosküche halt! 

Leider kann ich euch heute nicht so richtig mit Rezepten und Zubereitungen dienen. Hab ich ja aus dem Bauch raus gekocht. Und außerdem hab ich da heute auch grad keine Lust zu!

Und am Sonntag abend gabs dann noch Bodenseefelchen. Hab ich dann einfach nur bemehlt und in Butter ausgebraten, ohne Zutsch! 
Den Riesenfisch haben wir natürlich nicht ganz aufgegessen, wir haben auch noch etwa dreimal so viel in den Frost gegeben, für später.


Aber jetzt mag ich erst mal keinen Fisch mehr sehen und riechen. Den Rest der Woche gibts Schinken und Käse aus Österreich. Urlaubsmitbringsel!