Dienstag, 31. August 2010

Was seid ihr denn für lustige kleine Dingerchen?

Da hab ich mich irgendwo in der großen weiten Blogger-Welt inspirieren lassen. Von einer Pasta-Form die mir gut gefallen hat. Und ich kann die Seite hier nicht mal verlinken. Ich weiß nämlich nicht mehr, wo und wer es war...
Ich muss einfach in Zukunft mehr auf Ordnung achten. Nicht nur lesen sondern auch archivieren. Und dann auch noch wissen wohin!!!

Aber eigentlich ist alles halb so schlimm. Inspiriert hat mich eigentlich nur die Form der gefüllten Nudeln (sollte hier irgendeiner diese Pastaform als seine Erfindung erkennen, bitte melden! Ich verlinke! Versprochen!).

Ich glaub ich muss doch zum Arzt. Ich durchsuch die weite bloggerwelt nach den Dingerchen, dabei liegt es doch so nah:



Die Füllung war mehr oder weniger eine Notlösung. Hat doch die Familie Kampi ein Stück Lachsfilet geschenkt bekommen. Aus der Metro. Schon fertig gegart, mit Geschmacksnote Zitronengras. War ja auch lieb gemeint. Aber so richtig was anzufangen wusste ich damit nicht. Zum so essen? ...nicht wirklich!
Und wegwerfen? ...zu schade!

Aber die Frau Kampi ist ja von Natur aus ein kreativer Kopf. (ja wirklich! Der Herr Kampi kann das absolut bestätigen!)

Also hab ich einen Pastateig hergestellt. Halb Nudelgries, halb Mehl und auf 100gr. ein Ei, etwas Olivenöl, kein Salz.

Das Fischfleisch hab ich in einer Schüssel mit Creme fraiche vermischt. Dazu etwas Parmesan, Knoblauch, Zitronenzeste, fein geschnittenes Basilikum, Salz und Pfeffer. Und damit dann die Nudelquadrate gefüllt und diese lustigen Hütchen zusammengebastelt. Ging flotter als gedacht.

Nur sieht die Küche hinterher immer aus wie Sau!


Im Salzwasser dann einfach nur köcheln lassen und anschließend in Butter schwenken, fertig!



Als Beilage hab ich einfach in Streifen geschnittenen Fenchel mit etwas Chili in Öl angeschmort und mit ein paar Tropfen Zitronensaft und etwas Weißwein abgelöscht. Schön knackig soll er sein. Der Geschmack des Gemüses wird nur mit etwas Zucker, Salz und frischem Pfeffer gehoben. Kurz vor dem Servieren einfach noch ein paar kleine Kirschtomaten dazuwerfen. Ich vezichte gern auf meine Tomaten, hat seinen Grund! Da hat der Herr Kampi mehr davon.


Mit etwas geriebenem Parmesan war es ein Hochgenuss!

Und da ich noch Ziegenfrischkäse, Rucola und noch etwas Nudelteig im Kühlschrank habe...
Aber das erzähl ich euch vielleicht ein anderes mal!!!

Montag, 30. August 2010

Was so alles in Frau Kampis Küche landet... und wer ist eigentlich Karl-Heinz?

Ich hatte ja nun schon so einiges in meiner Küche. Den grünen Rausch, Ungeziefer, allerlei anderes Getier, ja sogar ein Mordopfer. Aber Außerirdische?

Ja, sie sind wirklich bei mir gelandet!
Nein, ich habe nicht zu tief ins Glas geschaut. Obwohl ich es wie Biolek halte: Küchenwein muss sein!

Aber schaut doch selbst, das sind doch UFOs oder?

Mein netter Gemüsehändler vom Wochenmarkt hatte die am Freitag für mich, zum halben Preis. Die würde niemand kaufen, weil die Leute das in der Provinz nicht kennen. Dann sinds eben jetzt meine!

Überhaupt war meine Marktrunde sehr erfolgreich. Ich hab noch eine große Tüte mit Erbsenschoten erstanden, zwei Täubchen und Lammkotletts.

Von den Täubchen hab ich die Brüste und Keulen abgetrennt und aus der Karkasse einen Fond gekocht.

Beim Auslösen der Geflügelteile kam mir dann mal wieder eine lustige Episode in den Sinn, die ich euch nicht vorenthalten will:

Es geschah im Jahre 2007, genauer gesagt im September.
Der Herr Kampi und ich hatten das Vergnügen, an einem Kochkurs mit Ralf Zacherl in Berlin teilnehmen zu dürfen.
Und genau in jenem Kurs lernten wir, wie man Geflügel richtig zerteilt. Damals Stubenküken. Jeder durfte mal ran und eins zerlegen. Und da gabs einen, Karl-Heinz, ein Typ wie ein Schrank, groß und ein Kreuz wie Arnold Schwarzenegger zu seinen besten Zeiten. Und genau jener konnte das knacken der zarten Knöchelchen nicht ab. Er wollte diesem armen Tierchen nicht weh tun! Er war einfach nicht in der Lage, das Vögelchen zu zerteilen. Er bekam eine Gänsehaut und wurde ganz blass.
Wir haben uns wirklich göttlich amüsiert!
Und was musste dieser große starke Kerl stattdessen machen? Er hat aus blanchierten Babyspinatblättern eine Spinatmatte gelegt! Mit einer Engelsgeduld!  Damit wurden dann acht Portionen Fisch umwickelt. Eine echte Fisselarbeit!
Ralf Zacherl hat ihm die noblen Gedanken dann auch auf seiner Schürze verewigt: "Retter der Stubenküken"

Lieber Karl-Heinz, solltest du auch unter die Blogger gegangen sein und dich an diese Episode noch erinnern, meld dich doch bitte bei mir. Ich würd mich riesig freuen!!!

Ich muss immer wieder schmunzeln, wenn ich mal wieder ein Geflügel auf der Arbeitsfläche liegen habe. Dann denke ich wieder an Karl-Heinz.

Aber eigentlich wollte ich euch ja beschreiben, was bei uns am Sonnntag auf dem Teller gelandet ist.

Die Patisson hab ich in Stücke geschnitten und entkernt. Im heißen Olivenöl mit Knoblauch und Chili angebraten und noch warm mit Himmbeeressig und weißer Balsamicocreme abgelöscht. In der Zwischenzeit hab ich eine Handvoll Puy-Linsen gekocht und mit roten Zwiebeln und feinen  Stangenselleriewürfeln zu einem Salat gemischt. Aus der Pfanne hab ich die Flüssigkeit gleich als Dressing für die Linsen benutzt.
Da ich beim Anbraten der Taubenknochen einen ganz feinen Vanilleton wahrgenommen zu haben schien (nein beim anbraten hab ich nicht zu viel vom Küchenwein genascht!!!), habe ich die Patisson-Stücke noch ganz sacht mit ein paar Tropfen Vanilleöl parfümiert.
Aus dem Fond hab ich dann noch eine Soße gekocht, Zutaten: Schalotten, Weißwein, Sahne. Die nähere Beschreibung spar ich mir hier, dürfte ja allgemein bekannt sein.


Die Taubenstücke hab ich ganz sanft in der Pfanne mit etwas Rosmarin und Knoblauch angeschmort.
Alles zusammen auf einem Teller angerichtet und mit ein paar Tropfen weißer Balsamicocreme beträufelt. Sah toll aus und hat uns ganz wunderbar geschmeckt. Seht selbst:



Das Täubchen hat mich überzeugt, das werde ich auf jeden Fall  wieder einmal machen. Und dabei wieder an Karl-Heinz denken.

Aber das war ja erst die Vorspeise!!!
Wir hatten doch auch noch die Lammkoteletts. 
Ich hab als erstes ein paar Fettstückchen abgeschnitten und die in einer Sauteuse ausgelassen, dann ein paar Schalottenwürfel, etwas Knoblauch und Rosmarin dazugegeben und mit rotem Port und Rotwein abgelöscht und dann mit meinem Rinderjus zu einer Soße gekocht. Dann die ausgepulten Erbsen gedämpft. Aus der Hälfte hab ich mit gekochten Kartoffeln, etwas Sahne und Butter ein Erbspüree gestampft und da wir ja ein Sonntagsmahl kochen, das Ganze dann noch durch ein Sieb gestrichen. So hab ich ein wirklich feines Püree erhalten. Die restlichen Erbsen hab ich einfach nur in etwas Butter angeschwenkt und mit Fleur de sel und Petersilie abgeschmeckt. Ich brauchte nicht einmal Zucker, den ich sonst gern mal an die grünen Kullern gebe, sie waren von sich aus schon süß genug.
Die Lammkoteletts hab ich dann einfach nur in meiner schweren Eisenpfanne scharf angebraten und im Ofen bei mittlerer Temperatur ziehen lassen.
Und wieder alles zusammen auf den Teller gebracht. 

Ach ja, ein paar angebratene Steinpilze hab ich noch mit dazugegeben. Die hat mir ja der Herr Kampi extra noch am Vormittag aus dem Wald geholt.



Ich muss allerdings gestehen, dass der Hauptgang geschmacklich doch nicht an die Vorspeise herangekommen ist. Wie der Herr Kampi zu sagen pflegt: Der Spannungsbogen flachte ab!




Dienstag, 24. August 2010

Nur kein Neid!!!

Schaut mal, was ich schon wieder hier habe!!!

Die hat der Herr Kampi gefunden. Dafür hat er nicht einmal eine halbe Stunde gebraucht. Zur Zeit schießen die Pilze wirklich wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem feuchten Waldboden. Nachdem wir ja schon Rezept Nummer eins gekocht und verspeist haben, kommt heute Lieblingsrezept Nummer zwei dran:

Steinpilzeintopf

Dafür hab ich mal wieder meine Küchenkladde mit den alten Rezepten bemüht.


Und das geht so:

Von einem 200gr Stück Schinkenspeck die Speckschicht ablösen und in feine Würfel schneiden. Diese in einem Topf auslassen. Dann 3 Zwiebeln würfeln und in dem Fett glasig dünsten. 3 zerkleinerte Knoblauchzehen und den ebenfalls in Würfel geschnittenen Schinken dazu geben. Ich füge an dieser Stelle noch eine kleine Handvoll getrocknete Pilze dazu.

Und schon zieht eine aromatische Duftwolke durch die Küche und macht Appetit.
Jetzt gebe ich die Gewürze dazu: ein paar zerstoßene Fenchelkörner, etwas Salbei und Rosmarin, einLorbeerblatt und etwas Chili. 
Jetzt wird die Aromawolke noch intensiver, gut das wir schon zu Mittag gegessen haben.
Jetzt das ganze mit einem kleinen Schlückchen Weißwein oder Noilly Prat ablöschen. Aber nicht zu viel, da jetzt noch eine Dose (400gr) Tomaten dazukommt, die ja noch weitere Säure mit ins Spiel bringen. 
Aufgefüllt mit etwa einem Liter guter Fleischbrühe (Fond?) und zwanzig Minuten vor sich hinsimmern lassen.Ich salze jetzt noch nicht, da der Schinken ja schon würzig ist.
Während die Grundsuppe kocht, schneide ich die Steinpilze in nicht zu feine Scheiben und brate sie in der heißen Pfanne portionsweise an. Die Pilze werden dann in die Suppe gegeben und das ganze abgeschmeckt.

Im Originalrezept werden noch 200gr in Stücke geschnittene Kirschtomaten kurz vor dem Servieren hinzugegeben. Aber mir ist die Suppe tomatig genug. Der Herr Kampi ist dagegen der Meinung, das die Tomaten durchaus noch von Nöten wären, er bekommt sie auf den Teller.
Jetzt nur noch ein wenig gehackte Petersilie dazugeben und auf dem Teller mit geriebenem Parmesan oder Pecorino bestreuen.
Nur noch eine schöne geröstete Brotscheibe dazu, lecker!

Das ist so eine richtige typische Herbstsuppe, die Körper und Seele wärmt.



Sonntag, 22. August 2010

Was denn? Schon wieder Sonntag?

Das Wochenende ist schon wieder da, schneller als gedacht.
Draußen lacht die Sonne. Das tut so richtig gut nach dem vielen Regen und der stressigen letzten Woche.
Leider hatten wir nicht so richtig Zeit uns damit auseinanderzusetzen, was wir denn nun am Sonntag essen würden. Und wir haben es nicht geschafft in die Metro zu kommen. So muss ich mir was einfallen lassen.

Was kann man aus den Sachen zaubern, die der Wochenmarkt und die umgebenden Händler so zu bieten haben. Drei Kohlrabi, zwei Zucchini und ein paar Schalotten finden den Weg in meine Küche. Und der Herr Kampi schlägt Forelle vor.
Wir haben ja im Nachbarort eine Forellenzucht (hatte ich glaub ich schon mal irgendwo erwähnt), frischer kann man Fisch bei uns in der Gegend nicht beziehen.
Daraus lässt sich doch was machen.

Zuerst hab ich die Kohlrabi ausgehöhlt und das Innenleben mit Schalotten und Knoblauch angeschwitzt und mit Weißwein und meiner guten Rinderbrühe (-fond, -jus???) aufgegossen und weich gedünstet. Anschließend püriert, durchs Sieb gestrichen und mit Sahne aufgegossen. Abgeschmeckt mit Salz und Pfeffer. Ein paar Streifen Räucherlachs in die ausgehöhlten Kugeln gegeben, das Süppchen eingefüllt, ein paar Tropfen Zitronenöl obenauf und ein paar Croutons. Und fertig war unser leckeres Vorsüppchen!

Für die Hauptspeise hab ich mir zuerst einen Nudelteig mit Sepiatinte vorbereitet. Dafür 150gr Mehl und 150gr Hartweizengries mit drei Eiern, Sepiatinte, etwas Olivenöl und ein paar Tropfen Wasser zu dem Teig formen. Ich hatte im Kühlschrank nur noch zwei Tütchen der Tinte. Dachte erst, die Nudeln werden nur grau, aber die Menge hat ausgereicht, um sie schwarz wie Schuhsohlen (O-Ton Herr und junior Kampi) zu färben.
Daraus hab ich dann mit Hilfe meiner guten Imperia schöne breite Bandnudeln  gemacht. Das Kochen der selben brauche ich hier ja niemandem näher zu erläutern!!!

Der Herr Kampi hat dann mal wieder seiner Leidenschaft gefrönt, die Fische zu filetieren.
Aus den Karkassen hab ich dann mit Hilfe von Suppengemüse, Pernod, Weißwein und Wasser einen Fond gezogen. Dann hab ich Schalotten und Knoblauch angeschwitzt,  abgelöscht mit Noilly Prat und mit dem entstandenen Fond aufgegossen, etwas Sahne und Safran zugegeben und das ganze vor sich hinköcheln und einreduzieren lassen.

Die zwei Zucchini zerteilen, Kerngehäuse entfernen, in Würfel schneiden und mit Salz und Zucker marinieren.
Diese Würfel hab ich dann in der sehr heißen Pfanne kurz angebraten und mit etwas Limettensaft abgeschmeckt.
Jetzt brauchen die Forellenfilets nur noch mit Salz und Pfeffer gewürzt und die Hautseite leicht gemehlt zu werden. In mit Thymian, Knoblauch und Chili gewürztem Öl anbraten und im Ofen gar ziehen lassen.
Alles muss jetzt nur noch auf dem Teller schön angerichtet werden und schon haben wir den Sommer auf dem Teller.

Ich muss sagen, für nicht geplant und nicht vorbereitet, hatten wir doch ein ganz ordentliches Sonntagsmenü.
Die restlichen Kampis haben die Köchin gelobt, was will man mehr.

Und weils so lecker war, hier nochmal der Teller von oben. Der Herr Kampi hat sich mal wieder alle Mühe gegeben, das ganze ordentlich aufs Bild zu bringen.


Auch ihm gebührt an dieser Stelle mal ein ganz dickes Lob!!!

Mittwoch, 18. August 2010

Anleihe bei Arthurs Tochter-mein Fond

Ja, im Moment grassiert so ein wenig das Fondfieber. So auch bei mir. Deshalb hier mein Beitrag als Bild.
Ohne Rezept und Kommentar.
Ausführlich nachlesen wie es geht bitte bei AT.



Dienstag, 17. August 2010

Regen, Regen, Regen...

Also wenn ich so aus dem Fenster schaue...
Wir haben Mitte August und draußen ist so ein Wetter. Man könnte denken, wir haben schon Herbst. Dabei ist doch Herbstanfang erst in einem Monat!!! Wo ist denn der Sommer geblieben? Und mal ehrlich, Wasser ist doch nun auch schon genug aus dem Himmel gefallen. Ich wills wieder warm und sonnig!!!

Aber etwas gutes hat das Wetter:

ES GIBT PILZE IM WALD!

Und der Herr Kampi hat mir schon welche mitgebracht. Richtig schöne Steinpilze (und noch ein paar Maronen).

Zubereitungsvarianten und Pilzgerichte gibt es ja viele. Wir mögen zum Beispiel Steinpilzrisotto oder auch eine schöne Pilzsuppe. Doch die werd ich später mal hier beschreiben.
Denn die ersten gibts bei uns immer zur Pasta.

Das Rezept hab ich mal vor Jahren aus irgendeiner Wohn- oder Gartenzeitschrift abgeschrieben. Ich weiß schon gar nicht mehr so recht, aus welcher. 

Nach dem Putzen werden die Pilze in grobe Stücke geschnitten und in heißem Öl in der Pfanne angebraten. Gewürzt wird mit Fenchelsaat, Chilischote und angequetschten Knoblauchzehen. Das ganze soll laut Originalrezept mit Rosmarinzweigen, Zitronenschnitzen und Kapernäpfeln in Olivenöl mindestens zwei Tage marinieren.
Ich hab aber gestern in Ermangelung von Zeit und Kapernäpfeln den Rosmarin gleich mit in die Pfanne gegeben und angebraten. Anschließend die Zitronenstücke in eine Schüssel gegeben und die warmen Pilze darüber geschüttet. Mit Olivenöl aufgegossen und nur über Nacht ziehen gelassen.
Und heute hab ich einfach ein paar Spaghetti gekocht, diese dann in ein wenig Marinieröl geschwenkt, die Pilze ohne Zitrone (und auch ohne die Knoblauchzehen) auf die Nudeln gegeben und ein wenig (viel) frischen Parmesan darübergehobelt.
Es gibt nichts besseres!!!


Da stört einen das Wetter schon gar nicht mehr so doll. Also, mich zumindest. Der Herr Kampi musste bei dem Wetter leider noch mal raus.
In den Wald.
Neue Pilze holen.

Freitag, 13. August 2010

Freitag, der 13. ...

...ist nicht jedermanns Glückstag.

Da bin ich doch wegen kulinarischer Vernachlässigung  gerade noch mal mit einer Bewährungsstrafe davon gekommen und dann das!
Da passiert schon wieder ein Verbrechen in Frau Kampis Küche.



Aber ich kann nur meine Unschuld beteuern.
Ich mag nicht schon wieder zu Maggifix im besonders schwerem Maß verurteilt werden!

Gut, der arme Kerl kann ja nichts dafür. Er war zur falschen Zeit am falschenOrt.
Aber wenn er schon mal da ist, wird er verarbeitet. Vielleicht gelingt es mir ja, das Verbrechen irgendwie zu vertuschen. Vielleicht, wenn nichts übrig bleibt.....

Also wird Pumpkin noch richtig zerhackstückt, das heißt in Spalten geschnitten, nachdem ich das Kerngehäuse und das ganze Geschlungs entfernt habe.
Als nächstes bereite ich eine Gewürzmischung aus getrockneter Chili, Fenchelsamen, Korianderkörner, Knoblauch und Salz, die ich im Mixer zerhacke. Der Kürbis wird mit Olivenöl benetzt und mit der Mischung bestreut und solange gerüttelt und geschüttelt, bis ihm ganz schwindlig ist, er nix mehr sagen kann (Täter und so) und vollständig mit den Gewürzen umgeben ist.
Dann kommt er mit der Schale nach unten auf ein Blech oder in eine Form und wird im heißen Ofen gänzlich mundtot gemacht.



Das Rezept hab ich mal bei Jamie Oliver nachgelesen und es ist eigentlich unsere beliebteste Kürbiszubereitung. Der erste wird meist gleich so gefuttert.
Er macht sich aber auch gut auf einem mit Ziegenfrischkäse bestrichenen Crostini. Oder als Grundlage und Topping für ein Risotto mit Maronen und kross gebratenem Schinken. Oder als Zugabe mit Ziegenkäse zu einem Linsensalat (hab ich mal als Gruß aus der Küche bei einem Kochwettbewerb gemacht).

Heute ist er mir aber ein wenig zu salzig geraten. Ich hab aber noch einen und werde daraus wohl ein Kürbissüppchen zaubern. Vielleicht als Auftakt für unser morgiges Sonntagsmenü?

Montag, 9. August 2010

...kulinarische Vernachlässigung, ist das strafbar?

oiiih, oiiihjoiiihoiiihoiiihoiiih, na da hab ich mir ja was geleistet. Hab ich doch mein Baby so sträflichst vernachlässigt. Mein Blog. Seit zwei Wochen kein neuer Post mehr.
Habt ihr mich denn gar nicht vermisst?
Nicht das ich nichts gekocht hätte. Ganz im Gegenteil.

Zuerst war mein Bruder vom Bodensee für zwei Wochen in die alte Heimat zu Besuch gekommen. Der wollte natürlich auf das vortrefflichste verköstigt werden. Hab ich auch gemacht. So viele leckere Sachen hab ich gekocht. Rehrücken, gebeizte Forelle, Kaninchen, was weiß ich denn noch alles. Aber ich wollte ja auch so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen, so dass ich einfach nicht zum schreiben gekommen bin.
Dann stand ja auch noch die Party anlässlich meines Geburtstages aus. Da hab ich neben meiner Arbeit auch noch das vorbereitet. Und wieder keine Zeit gefunden, alles niederzuschreiben.

Dann einen Tag und eine Nacht in Bochum. Da haben wir nicht so kulinarische Highlights gesucht, deshalb auch da nur ein kurzer Bericht in der Zweigstelle(klick).
Und letztes Wochenende waren wir auf einer Schuleingangsfeier und waren vorher mit der Deko für diese und noch für eine Hochzeitsfeier so beschäftigt, dass nicht einmal die Zeit da war, was ordentliches einzukaufen.
Ich hatte noch nicht einmal Zeit, ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

Naja, ein wenig schon. Und zwar, als wir Samstag die Deko für die Hochzeitsfeier einer Kundin in unserem absoluten Lieblingsrestaurant(klick) herrichteten. Wir waren zwar unter enormem Zeitdruck (wir wollten ja noch selbst feiern gehen), aber ein Blick auf die Speisekarte musste doch erhascht werden. Und was las sich das doch lecker.

Impressionen Tischdekoration Erbgericht Tautewalde

Da der junior dann am Sonntag seinen letzten Ferientag hatte und der Herr Kampi ja auch für gutes Essen zu haben ist, haben wir kurzerhand für Sonntag mittag einen Tisch bestellt.
Wir haben dem junior vorher gar nicht erst verraten, was wir vorhaben. Waren wir doch auch ein wenig unsicher, ob wir am Sonntag überhaupt zu unserem Mahl kommen würden, hatte unsere Gegend doch das Hochwasser heimgesucht und wurde doch schon am Samstag der Keller im Restaurant ausgepumpt. Umso größer dann die Erleichterung, dass das Restaurant dann doch geöffnet hatte.
Und der junior hatte ein Grinsen im Gesicht, welches auch nach dem Nachtisch noch nicht aus seinem Gesicht verschwand. Das machte uns glücklich, neben dem vorzüglichen Essen natürlich.
Schon der Gruß aus der Küche war ein Gedicht. Ein Rote-Bete-Schaumsüppchen, welches so gar nicht diesen dumpfen erdigen Geschmack der Knolle aufwies, sondern ganz fein abgestimmt war. Dazu etwas Krustenfleisch in einem offenen Miniravioli.


Das machte Lust auf noch mehr. Der Herr junior entschied sich für einen Calamaretti-Salat mit Gemüseterrine als Vorspeise und medium gebratenen Thunfisch mit Portweinrisotto als Hauptgang.
Der Herr Kampi hat sich zur Vorspeise die Gänsestopfleber mit Pfefferaprikosen und als Hauptgang die Kalbsbäckchen mit Polentaecken ausgesucht. Und für mich gabs gebeizten Gewürzlachs mit Wildkräutersalat und hausgemachte Pappardelle mit Garnelen und Chorizo.
Vorspeise junior




Vorspeise Herr Kampi

Vorspeise Frau Kampi









Ich hör schon einige beim lesen flüstern, dass man das doch locker auch zu Hause nachkochen könnte. Sicherlich. Aber was sich Herr Schulz trotzdem immer wieder einfallen lässt, um die Gaumen seiner Gäste zu verwöhnen, ist schon einmalig. Er versteht es auf das beste, immer wieder ganz feine Aromen zuzufügen, mit denen keiner rechnet.
Kalbsbäckchen




Tunfisch mit Portweinrisotto
Pappardelle mit Chorizo und Garnelen










Am liebsten verwendet er heimische Produkte. Am besten noch saisonal.
Den Köchen kann man da auch schon mal im Kräutergarten begegnen. Und das zuschauen beim Kochen ist hier sogar gewünscht.
Da kommt auch schon mal ein netter Nachbar und bringt die Pilzausbeute von einem Waldspaziergang. Wir lieben das.
Wir haben auch schon nach den nächsten Kochkursen gefragt. Das macht bei der Familie Schulz ganz besonderen Spaß. Es geht da nicht unbedingt darum, etwas zu lernen, sondern einfach mit guten Produkten umzugehen, die man so nicht immer in seiner eigenen Küche auf den Tisch bekommt. (So haben wir schon einmal einen Stör aus einer einheimischen Fischzucht verarbeiten dürfen). Und vor allen Dingen mit Gleichgesinnten in der Küche zu stehen.

Aber jetzt hätte ich doch fast den Nachtisch unterschlagen.
Normalerweise sind wir ja alle nicht so die Süßen. Aber hier muss Dessert sein.
Zitronengrasmousse mit Mangosorbet auf Erdbeercarpaccio, Schokoladenravioli mit Tonkabohneneis und zwei dicke Kugeln Schokoeis, selbstgemacht, für den junior.

Schokoravioli





Zitronengras-Mousse mit Mangosorbet









Ein ausgezeichneter Abschluss für eine stressige Zeit und ein guter Auftakt für das neue Schuljahr, was will man mehr.
Und wenn irgendeiner von euch, liebe Mitleser und Blognachbarn sich mal in unsere Gegend verirren sollte, ich kann euch dieses kleine Landhotel, familiengeführt, mit seiner ausgezeichneten Küche nur wärmstens ans Herz legen. Ihr werdet es wirklich nicht bereuen. Und bestellt liebe Grüße von der Familie Kampi!!!
Vielleicht treffen wir uns ja auch mal beim Kochkurs!