Donnerstag, 19. April 2012

ICH und ugly...püüüü!

Es gibt mal wieder ein neues Event. Bei Heike. Ugly Food. Eigentlich nicht wirklich als Event geplant, hat das ganze von sich aus Fahrt aufgenommen. Und dass, obwohl ja keiner von uns sowas kocht.

Ugly...scheiße schlecht gekocht, doof auf dem Teller, blöd fotografiert, grottig im Geschmack...

Kann mir ja nicht passieren. Niemals.

ICH...die nach Hamburg fährt und sich da mit 4 anderen Bloggern trifft um ein Menü zu kochen.
ICH...die dadurch total inspiriert und voller Ideen zurückkommt.
ICH...die eine Idee aufgreift mit dem Anspruch, dass kann ich besser auch.

Püüüü...ICH und ugly!

Ich also zum Herrn Kampi: Hol mal Forelle! Oder Lachsforelle!
Er so: Geht auch Schleie?

Ich so: Klar! Ich zauber was draus!
Er so: Freu mich!
Ich so: Musst du aber filetieren! Und ohne Haut will ich sie auch.
Er so: Konnteste doch vorher sagen, das geht doch nicht.
Ich so: Mir egal! Ich will filetiert und ohne Haut.  Diskussion beendet!!!

Und dann hab ich das Malheur auf der Arbeitsplatte. Gräten ziehen ist nicht. Gut, dann bleiben die eben drin und das Fischfleisch wird eben so plattiert.

Shrimps hab ich angetaut. Geschält und den Darm rausgepuhlt.
Ich bin hochmotiviert.
Also wird das Getier mit Sahne zu einer Farce püriert und mit Salz und Zitronenabrieb gewürzt.
Ich bin so motiviert und mutig, dass ich sogar koste.


Rote Bete hab ich in der Folie gegart. Gehäutet...ohne Handschuh!
Ich bin immer noch motiviert!
Die roten Knollen in hauchdünne Scheiben gehobelt und mit Salz, Zucker und ein klitzeklein bisschen Weißweinessig mariniert.

Jetzt die flachen Fischteile salzen, die Farce aufstreichen, die dünnen Scheibchen drauf...



Hochmotiviert rolle ich das Ganze in Haushaltsfolie. Die Röllchen sind perfekt. Noch Alufolie drumherum. Das wird toll!


Ich schwebe fast durch mein Kochloch. Die Sauce macht sich so nebenbei.
Aus dem Fond der Abschnitte und Schalen des grünen Spargels. Bisschen Schalotte, Weißwein...alles reduzieren. Kräuterbutter, Bärlauch. Würzen, aufmixen, fertig. So der Plan.

Nebenbei ein Risotto. Spargelrisotto!
Was bin ich gut!
Die Spargelstiele fein würfeln und mit dem Reis rühren, rühren rühren. Natürlich mit links. Mit der rechten Hand muss ich ja die Spargelspitzen in der Pfanne schwenken, die ich zuvor mit Salz und Zucker ne Weile mariniert hab.


Das Wasser im großen Topf kocht. Also die Röllchen rein!
Kann mich mal jemand an den Füßen festhalten? Sonst schweb ich unter der Decke...ich bin gut!
Links rühren, rechts schwenken, Alles easy und entspannt. Zwischendrin mal wechseln, sonst wirds ja langweilig.
Auch mal in den Topf mit den Röllchen im Wasser schauen, soll ja ziehen, nicht kochen.

KREISCH! Das Wasser ist doch leicht rot...oder?
Noch mal hinschauen. DAS WASSER IST ROT!
Was denn jetzt? Sollten die Röllchen aufgegangen sein? Kann doch wohl nicht wahr sein. Ich kann das doch!
Ich mach doch Semmelknödel auch immer so. Noch nie ist mir ne Rolle irgendwie geplatzt oder ausgelaufen. Warum jetzt?

Da muss ich jetzt durch.
In die Sauce Bärlauch geben und nochmals pürieren. Durch ein Sieb geben und mit Kräuterbutter binden und aufschäumen.

Anrichten!!!!
Risotto auf den Teller. Die Spargelspitzen. Die Sauce.

Die Röllchen aus der Silberhaut pellen. MIST! Alles rosa innendrin.
Da hilft es auch nichts, das Ganze schön schräg aufzuschneiden und hübsch auf dem Teller zu drapieren. Die Kresse reißt es auch nicht mehr raus. Rosa Fisch geht gar nicht! Niemals nicht!


Wenigstens ist ein Stück der zweiten Rolle nicht ganz so durchgefärbt. Aber ugly siehts trotzdem aus.



Aber wenigstens hats geschmeckt...

Sonntag, 15. April 2012

Ich kann nicht backen...

...ich kann es wirklich nicht.
Ich weiß, dass ich mit meiner Back-Legasthenie nich die einzigste bin in der Foodblogger-Welt. Ich find es nicht wirklich schlimm. Ich weiß, das können andere viel besser.
Jutta zum Beispiel. Was die in ihrem Manzfred zaubert ist der helle Wahnsinn. Ich erinnere mich sehr gerne an den Gugelhupf mit Kokos, den sie mir als Dankeschön für eine sächsische Blutwurst geschickt hat. Von den Cookies, die auch mit im Päckchen waren, hab ich nicht ein Stück davon bekommen, die hat sich der junior gleich unter den Nagel gerissen. Der ist ja auch der einzige Süßzahn bei uns. Wobei er seinen Zuckerbedarf aber ansonsten am liebsten mit Schokolade stillt.

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich nicht backe(n kann). Es wird bei uns wenig süßes gegessen. Weder ich, noch der Herr Kampi machen sich so richtig was aus Kuchen und Torten. Auch nicht von Fremdbäckern. Ganz selten mal ein Stückchen...aber herzhaftes ist uns wirklich lieber.

Und herzhaftes kann ich backen. Mein Zwiebelkuchen im Herbst ist schon legendär. Als wir noch unsere Almhütte hinter dem Laden stehen hatten und jeden Herbst zum Hüttengaudi eingeladen hatten, ging es übers Wochenende nie unter 10 Blechen Zwiebelkuchen.

Flammkuchen kann ich auch. Das ist auch nicht wirklich hohe Kunst. Vor allem mit meinem Backstein. Dünnen Hefeteig mit Schmand bestreichen, mit dem Belag der eigenen Wahl versehen und für ein paar Minuten in den knackeheißen Ofen.

Aber ansonsten...

Nun wartete allerdings in meinem Kühlschrank ein schönes Kalbskotelett. 500 Gramm. Das hab ich am Freitag auf dem Wochenmarkt ergattert. Ohne so richtig zu wissen, was ich damit anstelle.

Zuerst dachte ich an Aioli dazu. Ich hatte allerdings Angst, dass der kräftige Knoblauch-Geschmack das feine Fleischaroma erschlagen könnte. Da ich noch ein wenig von der selbstgemachten Kräuterbutter im Kühlschrank hatte, brauchte es ja auch nicht so was schweres mayonaisiges sein.
Ich wollte allerdings auch kein Risotto dazu und auch keine Rosmarinkartoffeln.

Beim Blick in den Kühlschrank fiel mein Blick auf den Hefewürfel, den ich eigentlich für Flammkuchenteig besorgt hatte. Und schon war die Idee geboren: Foccacia! Die hatte ich schon ewig nicht mehr gebacken. Das ist auch ein Gebäck, was ich kann. Allerdings hab ich schon ewig keine mehr gebacken. Ich glaub, auf meinem Blog ist zumindest keine vertreten (und den gibts jetzt schon zwei Jahre...MIST...Bloggeburtstag vergessen...wird nachgeholt...versprochen!)

Das ist eigentlich auch gar nicht so schwierig.

25gr. Hefe in 120ml warmen Wasser auflösen und mit einer Prise Zucker etwa 10 Minuten gehen lassen.
Dann mit 400gr. Mehl (550), etwas Salz und 2EL Olivenöl verkneten, dabei weitere 150ml Wasser (ca) zufügen. Abgedeckt mindestens eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.

Während des Gehenlassens hab ich überlegt, was ich dem Teig noch zufügen könnte. Ich mag die Variante mit getrockneten Tomaten, Pinienkernen und Kräutern sehr gerne. Aber das wollte ich dieses Mal nicht.

Ich hatte grünen Spargel im Gemüsefach. Ich gebs zu, es war ein Sonderangebot aus dem Supermarkt. Es gibt ja nun auch bei uns schon den ersten deutschen Spargel...und ich hatte sooooo einen Appetit drauf. Nur leider war an diesem Samstag nirgendwo welcher zu bekommen. Also musste die dünnen Supermarkt-Stangen eben mit. Da er wirklich billig war, hatte ich auch keine Skrupel, ihn zu hacken und zu häckseln.

So hab ich die Stiele eines 25ogr. Bundes über der Reibe grob geraffelt und nach der Hälfte der Gehzeit unter den Teig geknetet.
Ich hätte das schon am Anfang machen sollen. Aber so geht es nunmal, wenn man spontan in der Küche rumwerkelt.
Der Teig war durch die Feuchtigkeit im Spargel viel zu klebrig. Wenn ich ihn am Anfang zugegeben hätte, hätte ich weniger Wasser zugeben müssen. Aber so musste ich noch recht viel Mehl unterkneten. Die Hefe hat aber dennoch ausgereicht, ihn bei der weiteren Gehzeit doch noch in die Höhe zu treiben.

Nachdem er ordentlich Zeit hatte, fluffig zu werden, hab ich ihn in zwei Teile geteilt. Der eine durfte noch ein bisschen ruhen und der andere wurde noch einmal geteilt und zu flachen Ovalen ganz voorsichtig geformt.
Da es in der Küche durch das Vorheizen des Ofens schon ordentlich warm war, brauchten diese Fladen auch nicht mehr viel Zeit um wieder schön fluffig zu werden. Mit dem Zeigefinger noch schöne Mulden eingedrückt und ordentlich mit Olivenöl beträufelt in das 200°C heiße Backrohr geben und 20-25 Minuten backen. Genau so mit der anderen Teighälfte verfahren.



Wahrscheinlich war der Ofen beim ersten Backschwung noch nicht wirklich heiß genug. Deshalb sind diese beiden Teigteilchen noch mal schön aufgegangen und ähneln eher Ciabatta...die zweite Variante war schön Flach wie Fladen. So wie es sein soll.

Das Kalbfleisch hab ich einfach nur in meiner Turk angebraten und mit Rosmarin und reichlich frischem Knoblauch im Ofen, der ja nach dem Backen noch ordentlich warm war, so lange ziehen lassen, bis es innen schön rosa und saftig gegart war.


Es war ein Traum!
Die Foccacia war so unglaublich saftig und fluffig und hatte einen tollen Spargelgeschmack. Damit ließ sich der Fleischsafat so richtig schön aufstippen. Und als das Fleisch alle war gabs einfach nur noch ein schönes Olivenöl und Fleur de sel dazu.


Ich hab auch noch zwei der Fladen übrig, die ich gleich eingefroren hab. Dann brauch ich sie beim nächsten Mal nur aus dem Frost nehmen, etwas mit Wasser befeuchten und im heißen Ofen aufbacken.
Ich freu mich drauf!

Freitag, 13. April 2012

Da biste einmal nicht da...

Die Ankündigung meinerseits für ein Wochenende zum Auswärts-Kochen nach Hamburg zu fahren, löste bei aller Freude auf des Herrn Kampis Seite dann doch einen kleinen Panik-Anfall meiner Männer aus. Sie brauchten nichts sagen. Ich konnte in ihren Augen ablesen: "Was sollen wir denn da essen? Kochst du vor?"

"NÖ!"

Erstens wollte ich ja nur von Freitag bis Sonntag nachmittag nicht zu Hause sein und zweitens ist es ja gerade der Herr Kampi, der sich beschwert, nicht (mit)kochen zu dürfen. Dann soll er mal zeigen.

Also hab ich mir zwei tolle Tage in Hamburg geleistet und abgewartet, was passiert.
Und es kam, wie es kommen musste...

Der Anruf zum Beispiel: "Ich hab Karpfen UND Forelle gekauft...und nun? Alles ziemlich viel. Und was mach ich dazu? Wie lange brauchen Kartoffeln bis sie weich sind? Und wie lange die Möhren?"

Ich erwähne jetzt hier nicht, dass die Flosse des Karpfens die Semmelbrösel quer durch die Küche geschnibbst hat... ich war nicht dabei und es war ja alles schon beseitigt, als ich nach Hause kam ;-)
Und, dass so ein kleiner Küchenunfall dazugehört, ist ja wohl auch klar! (man muss ja nicht gleich ein Messer im Flug auffangen!)

Aber, dass ich bei meinem Nachhausekommen einen fast leeren Kühlschrank vorgefunden hab und meine Familie Hunger schreit, hatte ich nicht erwartet.

Dafür qualmte der Räucherofen im Hof vor sich hin. Darin die Forelle, die sich dem Herrn Kampi wohl beim Einkauf  ans Bein gekettet hat.
Musste ich eben daraus was essbares zaubern. Denn so richtig zufrieden mit dem Räucherergebnis war mein Schatz dann doch nicht.

Da wir keine Lebensmittel wegwerfen, nur weil uns der Geschmack nicht überzeugt, war meine Kreativität mal wieder gefragt.

Der Plan war, Räucherfischklößchen zu machen...vielleicht mit einem Salat oder so...

Dazu hab ich den Fisch fein geschnitten. Ei dazu, etwas Semmelbrösel, Dill, Salz und Pfeffer.
Das ursprüngliche Rezept sah noch frische Forelle vor, welche mit Sahne zu einer Farce gemixt und zugefügt werden sollte. Das ganze zu Nocken ausstechen und im Salzwasser sanft garen.
Nur leider hatte ich weder frische Forelle, noch Sahne. Und so ist dann auch das Probe-Klößchen im Wasser zerfallen.

Dann plan ich eben um, hab ich mir gedacht. Die Fragmente des Probedingens aus dem Wasser gefischt und wieder zur ursprünglichen Masse gegeben. Noch ein Eigelb dazu und noch mehr von den Semmelbröseln...
Irgendwas wird das schon werden.

In einem Topf kochten schon ein paar kleine Kartöffelchen vor sich hin.
Die Fischmasse hab ich erstmal im Kühlschrank kalt gestellt.
Ein wenig Bärlauch und Basilikum mit dem neu erworbenen Zitronen-Olivenöl püriert.
Ein paar zarte Spinatblätter waren noch da...und Eier sind auch immer im Haus.

Wasser aufsetzen...jetzt wollte ich pochierte Eier! Wennschon dennschon.

Die Fischmasse hab ich zu kleinen Frikadellchen geformt und in einer Pfanne ganz sanft ausgebraten.
Die Eier im Salzwasser mit einem Schuss Essig gekocht.
Die kleinen Kartoffeln durften nach dem Pellen noch einmal Geschmack bekommen, in dem ich sie in einer Pfanne mit Butter ausgebraten hab.

Auf dem Spinatbett angerichtet, mit Kresse als Topping war das Ganze ein absolutes Gedicht.



Frühling auf dem Teller. ENDLICH!

Donnerstag, 12. April 2012

...nun mach ich doch mal Werbung...

Ich bin heute über meinen Schatten gesprungen...ich hab eine Frauenzeitschrift gekauft. Das hab ich schon seit ganz vielen Jahren nicht gemacht. Obwohl Frau, war ich wohl nie die richtige Zielgruppe.
Ich fühl mich auch jetzt nicht richtig angesprochen. Vor allem, da die angesprochene Zielgruppe die über 35jährigen Frauen sind. Tse!


Aber das ganze hat natürlich einen Grund! Ich hab nämlich das hier gelesen:


Sehr schöner Artikel über den Boom des Food-Bloggings und die Motivation und den Spaß ein solches Blog zu schreiben. Ich hab auch mich darin ein wenig wiedergefunden.

Und jetzt freu ich mich erst recht drauf, in aller Ruhe hier drin zu schmökern:



Da ich aber noch nicht eine Zeile bis jetzt geschafft hab im Buch zu lesen, kann ich euch leider nicht mit einer Rezension dienen. Das haben aber andere schon getan.
Wer selbst ein Exemplar, vielleicht sogar mit persönlicher Widmung, in den Händen halten will, kann bei Arthurs Tochter hier genau nachlesen, was zu tun ist. Dort sind auch sämtliche Rezensionen zu finden. 

Du kannst dir natürlich selbst ein Bild machen und hier Probe lesen.

Danke Arthurs Tochter...ich freu mich auf jede Zeile. Und ich schwelge immer noch in der Erinnerung. Es war mir eine Freude, mit dir kochen zu können. Aber das ist eine andere Geschichte. Und die erzähl ich euch ein anderes Mal. Versprochen!

Mittwoch, 11. April 2012

Happy Börsdee und ein Törtchen...

Ja, einmal im Jahr erwischts meinen Herrn Kampi auch...er wird ein Jahr älter. Zumindest sagt das der Kalender.
Selbstverständlich gibt es da auch eine kleine Party im Familien- und Freundeskreis. Und afür sollte mir mein Schatz ein paar Sachen besorgen.

Leider hat es mit dem Geschenk mal wieder nicht geklappt (mittlerweile bin ich da ja ein absoluter Held). Das Buch, welches ich bestellt hatte...seit Weihnachten übrigens...sollte erst ein bis zwei Tage nach dem Geburtstag erscheinen und ich stand mal wieder da.
Also musste wenigstens ein Törtchen her. Blumen waren zwar auch noch im Spiel. Wobei ich mir aber, bedingt durch unseren gemeinsamen Job, nicht ganz so sicher bin, ob er sich wirklich drüber freut.


Nun ist der Herr Kampi nicht unbedingt der Süße. Zumindest, was das Essen betrifft. Ansonsten schon, sonst hätte ich ihn mir ja nicht ausgesucht...aber ich schweife ab.
Es musste also irgendwas handfestes her, mit was ich ihn denn am Mittag auf die Schnelle bekochen könnte. Ein herzhaftes Törtchen fiel mir so auf die Rupps nicht ein.

Ich hatte allerdings reichlich Lachsfilet bekommen. Wenn ich meinen Schatz schon mal zum einkaufen schicke, dann begnügt der sich nicht mit Mini-Portionen.

Das gleichmäßig dicke Stück hab ich abgeschnitten, um es zu beizen für die Party. Blieb also das Schwanzstück übrig, welches nach hinten dünner wird. Das mariniert zu ungleichmäßig.
Das hab ich enthäutet und den grau-braunen Tran abgeschnitten. Es tat mir im ersten Moment schon etwas leid, das Fischfleisch in feinste Würfel zu schneiden. Aber je länger ich drüber nachsann, weil schneiden hat ja was meditatives, umso überzeugter war ich, dass das nur was ganz gutes geben kann.

Von der Messe "Kulinaria und Vinum" in Dresden hatte ich mir sächsischen Gin mitgebracht. Schon als ich ihn dort verkostet hatte, wusste ich, damit muss ich ein Lachstatar marinieren.
Und genau so hab ich es auch gemacht. Etwas Zitronenzeste, Wasabi, Dill, mildes Olivenöl und das fein geschnittene Grün einer Frühlingszwiebel dienten als Würze. Abgeschmeckt mit wenig Salz und einem Hauch Zitronensaft. Perfekt im Geschmack!!!!
So pur ein echter Kracher...aber als Geburtstagsmittagsessensüberraschung ein wenig mager.

Ich hatte noch etwas Basilikum da. Daraus hab ich ein Pesto gemixt. Das geht ja wirklich fix. Man kann es klassisch im Mörser machen (für mich die beste Zubereitungsmethode...siehe hier), aber für die paar Basilikum-Blättchen lohnte sich das nicht wirklich. Ich hab also den Pürierstab genommen. Geht auch schneller!

Aber wie bring ich das denn zusammen?
Ganz einfach. Mit einer Kartoffelsuppe. Hab ich schon erwähnt, dass ich Kartoffelsuppe liebe?


Die Kartoffeln in Stücke schneiden und mit nicht allzuviel Wasser weich kochen, abgießen, ausdampfen lassen und stampfen. Mit Milch und Brühe aufgießen und wieder aufkochen. Das geht auch sehr gut mit Resten vom Kartoffel-Pürree.
Ich mag in der Suppe sehr gerne roh geraspelte Möhre mit drin. Und dieses mal auch Petersilienwurzel. Aber nicht mehr zerkochen lassen...das Gemüse sollte schon noch ordentlich  Biss haben. Abschmecken mit Salz und Muskat. Mehr ist wirklich nicht nötig.

Und was hat das ganze mit einem Törtchen zu tun?

Ganz einfach, die Anrichtweise. Zumindest, wenn du ein wenig Fantasie hast.
Einen Servierring in die Mitte eines nicht zu tiefen Suppentellers stellen, das Tatar einschichten und sanft festdrücken. Dann die Suppe drumherum angießen. Das Pesto in die Suppe tröpfeln, etwas Zitronen-Olivenöl ebenfalls und den Teller ganz sanft ins Wohnzimmer unter die Fotolampen tragen.
Dann den Ring ganz sanft abziehen...
...und jetzt sich über das "ah" und "wow" und "oh" freuen, wenn der Herr Kampi durch den Sucher des Apparates schaut.

Schmecken kannst du es ja nicht (nur wenn du es nachkochst). Aber anschauen. Sieht doch schön aus, oder?