Mittwoch, 29. September 2010

Scharf, schärfer, am schärfsten...

Kennt ihr den Spruch: guter Chili brennt zweimal? Also ich hab das Gefühl, guter Chili muss dreimal brennen.
Das erste Mal reinzugs, das zweite Mal rauszugs und das dritte Mal dem Kanalarbeiter in den Augen.
Zumindest ist das so, wenn es nach dem Herrn Kampi geht.
Der Herr Kampi liebt scharfes, am liebsten sehr scharfes.
Am liebsten mag er Chilisauce (die selbstgemachte) und eingelegte Chilis.
Und die hab ich jetzt auch mal selbst eingelegt. Und da es beim ersten Mal so gut geklappt hat, hab ich gleich noch einmal zwei Gläschen gemacht.
Angeregt wurde ich von den Kirschpaprika, die ich in der METRO gekauft hab. Ich wusste erst nicht so richtig, was ich damit anstellen soll.

 
Und auch das www hat mir kein richtiges Rezept liefern können.
Hab ich halt ein wenig experimentiert und siehe da!


Und so hab ichs gemacht:

Einen Liter Wasser mit 250 Gramm Salz aufkochen, bis sich das Salz gelöst hat und wieder etwas abkühlen lassen. Dann die (250 Gramm) Paprika,Chilis, Peperoni, Pfefferonen oder wie das ganze scharfe Zeugs sich auch immer nennen mag, hineingeben, mit einem Teller oder ähnlichem beschweren, damit sie auch ja richtig untertauchen und eine Nacht in der Flüssigkeit belassen.

Am nächsten Tag in einem Sieb abtropfen lassen, mit einer Rouladennadel rundum einpieksen und mit Rosmarin, Thymian, Lorbeerblatt und ein paar angequetschten Knoblauchzehen in Gläser schichten.


Weißweinessig und Wasser (Verhältnis etwa 3:1), Salz, Pfefferkörner und Zucker aufkochen und noch heiß in die Gläser gießen und diese zugeschraubt auf dem Kopf stehend abkühlen lassen.

Fertig!!!

Aber vorsichtig essen, der arme Kanalarbeiter!!!

Montag, 27. September 2010

Nachtrag

Da die Frau Kampi ein echtes Cleverchen ist, hat sie so reichlich eingekauft, dass vom Sonntagsessen noch was übrig geblieben ist. Und so konnte sie heute mittag noch einmal einen schönen Teller anrichten und dem Herrn Kampi kredenzen. Der war dann auch so nett und hat das Ganze für mich fotografiert. So kommt ihr doch noch in den Genuss, dass Essen optisch bewerten zu können.



Zusätzlich hab ich heute mittag noch die beiden Nierchen vom Kaninchen kurz mitgebraten und mit auf den Teller gegeben. Passte auch sehr schön dazu.

Sonntag, 26. September 2010

Nackte Tatsachen und netter Besuch

Wie bereits schon mehrfach erwähnt, ist der Herr Kampi noch mit seinen Kumpels auf  Tour (das heißt, eigentlich sind sie schon auf dem Rückweg).
Und mit ihm ist auch meine Küchenknipse noch unterwegs.

Und mit seiner Kamera komm ich nicht wirklich gut zurecht. Er hat es sicher gut gemeint, als er sie mir übers Wochenende dagelassen hat.

So kann ich nur mit diesen nackten tatsachen dienen, die ich gestern vor dem Zerlegen probeweise fotografiert habe. (fand das Foto ganz gelungen, auch wenn der Herr Kampi sicher anderer Meinung sein wird)
Und außerdem hatten der Herr junior und ich heute Mittag Besuch. Die Freundin des Herrn Sohnes hat uns zum Essen beehrt. Ich hab mich wirklich gefreut,  dass sie gekommen ist.
Und dementsprechend war ich auch verunsichert, ob sie mein Essen auch wirklich mag. Ich kenn ja ihre Vorlieben nicht (wobei ihre Vorliebe für den junior schon von Geschmack zeugt).

Und folgendes hab ich kredenzt:

Taubenbrust und Kaninchenfilet mit Waldpilzrisotto, Petersilienwurzel-Birnen-Gemüse, Walnüssen und Holunderbeersauce.

Als ich die Tauben so auf meinem Brett hatte, war ich mir gar nicht so sicher, ob es wirklich drei Täubchen sind. Hatte mir die Verkäuferin etwa (versehentlich) eine Wachtel untergejubelt? Das eine Tier sah so viel kleiner und ganz anders aus, als die anderen zwei!
Wie hat mein Bruder gestern so treffend bemerkt? Die taube Nuss war wohl verwachtelt!

Aber ist ja nun egal.
Die Tiere hab ich erstmal in Brust und den Rest des Körpers zerteilt  Die Keulchen waren diesmal dünn wie Streichhölzer, so dass es sich nicht wirklich gelohnt hätte, sie zu braten. Also sind die Teile in den Topf gewandert und durften mit einer Hühnerbrühe einen schönen Fond ergeben.

Dieser diente dann auch gleich zur Herstellung des Risottos. In dieses hab ich in Ermangelung von Frischpilzen einfach eingeweichte getrocknete gegeben.
Ist ja kein Akt so ein Risotto.

In einer Sauteuse hab ich klein geschnittene Zwiebeln angeschwitzt, mit Weißwein und Portwein abgelöscht und reduzieren lassen. Dann etwas Holunderbeersirup zugegeben und mit der Geflügelbrühe aufgegossen und mit Thymian vor sich hin köcheln lassen. Vor dem Servieren noch einmal mit Holundersaft nachgeschmeckt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. (ich hab mit Speisestärke angedickt- war zu ungeduldig zum einreduzieren)

Für das Gemüse hab ich Petersilienwurzel in Würfel geschnitten (und eine Möhre/Karotte- wegen der schönen Farbe). Etwas Zucker in der Pfanne schmelzen lassen, die Gemüsewürfel dazugeben, etwas Butter und Thymian dazu und zart anbraten, das Gemüse muss noch schön knackig bleiben! Abschmecken mit Zitronensaft, Salz und grobem frisch gemahlenen Pfeffer. Kurz vor dem Anrichten noch ein paar Würfel Birne mitbraten, fertig zum anrichten.

Die Geflügelbrüste hab ich nach dem Würzen auf der Hautseite bemehlt und sanft in der Pfanne angebraten, ebenso die ausgelösten Kaninchenfilets (das Mehl hab ich weggelassen, das braucht es hier nicht!), die ich vorsorglich noch miteingekauft habe. Eigentlich hatte der junior mir nämlich mitgeteilt, dass seine Freundin gar nicht zum Essen kommen kann. Aber ich hab schon ganz gerne was im Vorrat, für alle Fälle! War auch gut so!

Zum Anrichten hab ich dann nur noch etwas geröstete Walnüsse auf das Gemüse gegeben!

Leider kann ich aus oben genannten Gründen nicht mit Bildern von den fertigen Tellern dienen.
Und ich wollte die junge Dame ja auch nicht verschrecken, wenn ich so kurz vor dem Essen noch wild anfange zu knipsen.
Sie war so schon etwas verunsichert. Das Essen wäre irgendwie nicht so gewöhnlich, hat sie gesagt.
Ich hoffe, ihr hat es trotzdem geschmeckt, sie hat ihren Teller zumindest brav leer gegessen.

Samstag, 25. September 2010

...Hühner on tour und Futter danach

Nachdem ja nun der Herr Kampi das Wochenende in Weingefilden weilt, hatte ich auch Lust drauf.
Nach Federweißer und Flammkuchen und toller Stimmung. Also hab ich die anderen zwei Mädels angerufen, die auch ohne Männer zu Hause waren und nen Ausflug zu einem Weinfest angezettelt.
So haben wir am Freitag abend nen Hühnerausflug nach Altkötzschenbroda gemacht. Es war eine laue Spätsommernacht und es war auch ordentlich was los. Man konnte kaum treten. Das ist ja nicht ganz so mein Fall, da ich leicht klaustrophobisch veranlagt bin. Ich bin auch nicht die Größte (körperlich) und so fällt es mir schwer, mich zwischen den unzähligen Leuten zu orientieren. Aber mit meinen zwei Mädels war es doch ein sehr lustiger Abend. Wir haben guten Federweißen, Wein und Sekt getrunken. Und Flammkuchen gegessen.
Und da hatte ich doch gleich Lust, selber welchen zu backen.

Der Herr junior mag den nämlich auch sehr gerne.

Also einen Hefeteig gerührt, gehen lassen und portionsweise hauchdünn ausgerollt.
Zu gleichen Teilen Ziegenfrischkäse und Creme fraiche mit etwas Milch glatt gerührt und nach Gusto belegt.


Für den Herrn Sohn musste drauf: Schinken und Lauchzwiebel.
Und ich hab mir meinen belegt mit hauchdünn gehobelter Birne und Hokkaido, Blauschimmelkäse und Walnüssen.
Über das ganze noch frisch gemahlenen Pfeffer und etwas salz gestreut und mit ein paar Tropfen Olivenöl beträufelt und bei voller Hitze in den Ofen auf den Pizzastein gegeben und fertig gebacken.


Leider hatte ich vergessen, mir gestern eine Flasche vom Federweißen mitzunehmen. So hab ich eben ein Glas Müller-Thurgau aus Baden dazugetrunken. War nicht ganz dasselbe, aber es passte schon.
Dafür hat mich die Kürbis-Birnen-Variante absolut überzeugt. Morgen abend werde ich noch einmal den Ofen anschmeißen und auch den Herrn Kampi damit verköstigen. Vielleicht bringt er ja eine Flasche Federweißen mit.

Der Herbst kann so schön sein!

Freitag, 24. September 2010

Pasta, eine Entführung und wie doch alles noch gut wurde...

Nicht nur montags kann man Pasta essen. Nein, eine gute Pasta geht eigentlich jeden Tag! Auch dienstags, mittwochs, donnerstags und freitags!

Da nur der Herr junior zum essen kommt, koch ich heute seine Lieblingspasta!
Der Herr Kampi hat sich nämlich verpisst!!!
NEIN!
Nicht was ihr jetzt denkt, der Herr Kampi ist eine treue Seele und nach zwanzig  Jahren wird er den Teufel tun und die Frau Kampi in ihrer Küche allein lassen. Nein, er weilt mit ein paar Freunden übers Wochenende in der Ortenau. Einmal im Jahr darf er mal ohne mich raus! 

Nur hat die Sache einen Hacken. Er hat meine Küchenknipse entführt!

Das macht mich richtig fuchsig, hatte ich mich doch so an diese kleine handliche Kamera gewöhnt. Da kommt man auch als Foto-Legastheniker, wie ich einer bin, zu einem recht guten Bild.
Er hat mir zwar die Spiegelreflex dagelassen, aber die ist mir viel zu kompliziert, komm ich einfach nicht zurecht mit.
Müssen wir halt im Moment auf Bilder hier verzichten.
EEEEK!

Aber zurück zur Pasta. Der Herr junior mag am liebsten Garnelen-Pasta.

Und da mein Vorrat bekanntlich sehr gut sortiert ist, hab ich eine Handvoll Garnelen einfach aus dem frost geholt und aufgetaut.
Die Schalen hab ich entfernt und in einer Pfanne angeröstet. Etwas Tomatenmark zugeben und mit Weißwein ablöschen. Eine angeditschte Knoblauchzehe, Chili und Thymian hineingeben und mit etwas Wasser auffüllen.
Schön auskochen lassen. In der Zwischenzeit die Pasta kochen.

Dann die Garnelen in einer Pfanne mit Knoblauch und Chili anbraten (größere zerteile ich vorher), salzen und die Soße durch ein Sieb über die Garnelen geben und einen kleinen Schluck Sahne zugeben. Die Pasta abtropfen lassen und in der Garnelensauce schwenken.

Mit Parmesan bestreut em Herrn junior vorsetzen, wenn er denn mal pünktlich wäre!
Ich weiß, dass man zu Meeresfrüchten und Fisch eigentlich keinen Parmesan gibt, aber ich mag den Käse dazu!

Und was machen wir jetzt hier so ohne Fotos? Ein Blog ohne Foto ist ja doof! 
Hab schon mein Archiv durchstöbert, aber nichts passendes gefunden.

Also hab ich doch noch die Nikon aktiviert. Die Kochbilder sind nix geworden, aber der Blick aus meinem Fenster ist ganz annehmbar.

Also gibts das hier:



Montag, 20. September 2010

schnelle Montags-mittags-gute-Laune-glücklich-mach-Pasta

Nach unserem Kurztrip übers Wochenende an Rhein und Nahe sind wir wieder zu Hause angekommen. Die letzten Tage lag ja unser Schwerpunkt mehr auf Fun und Weintrinken. Gegessen haben wir dabei durchaus schmackhaftes, aber meist auch sehr fettig und hauptsächlich deftige Fleischgerichte und Wurst.

Deshalb stand mir heute mittag mal der Sinn nach einem schönen Teller guter Pasta.
Da im Vorrat kein frisches Gemüse mehr war, schnell zum Lieblings-Gemüse-Händler ins 5km entfernte Dorf gefahren. Der Herr Kampi hatte da sowieso was zu erledigen, so dass der Weg sich gleich lohnte.
Dort hab ich eine Handvoll frischen Spinat erstanden.

Zu Hause angekommen wurde schon mal das Nudelwasser aufgesetzt.
Eine Schalotte fein gewürfelt, in etwas Butter angeschwitzt, etwas Knoblauch dazugepresst, mit einem Schlückchen Weißwein abgelöscht (da fiel auch ein Gläschen für die Köchin mit ab!), etwas Hühnerbrühe zugegeben und einreduziert. Dann in Ermangelung von Sahne, etwas Creme fraiche und Blauschimmelkäse schmelzen lassen. Vorsichtig mit Salz und Muskatnuss gewürzt und vom Herd gezogen.

 
In der Zwischenzeit die Nudeln ins Kochwasser geben.
In einer Pfanne derweil etwas Knoblauch und Chili in Olivenöl anschwitzen, den gewaschenen und klein geschnittenen Spinat zugeben und unter dem Deckel zusammen fallen lassen. Wenn die Nudeln noch bissfest sind, abgießen, die Käsesauce über den Spinat gießen,die Nudeln zugeben und noch etwas ziehen lassen. Mit Peffer würzen und mit Parmesan bestreut auf dem Teller anrichten, dem Herrn Kampi darreichen und sich selbst über den guten Geschmack und das Grinsen des Herrn des Hauses freuen!

Montag, 13. September 2010

...geschafft!...

Da war ja mal ordentlich was los in unserer Stadt. Soviel fröhliche Leute hat die Stadt nicht allzu oft zu Gast.



Nachdem wir nun unsere Hütte fertig hatten und ein anstrengendes Wochenende mit Zwiebelkuchen-Backmarathon, Run auf unsere Almhütte und dem gröbsten Aufräumarbeiten überstanden haben, hat auch pünktlich das Wetter umgeschlagen. Von himmelblau in herbstgrau. Und da ich auch noch mit einer ganz schönen Erkältung zu kämpfen habe, war mir heute mal nach einer wärmenden Suppe. 

Kürbiscremesuppe

Auch wenn viele jetzt stöhnen: ohhh, wie langweilig! Hatten wir doch schon alles, wer kocht denn noch Kürbiscremesuppe! 
ICH!
Ich liebe Kürbiscremesuppe!

Das erste Mal habe ich sie in Südtirol gegessen, vor fünf bis sechs Jahren. Im Garten des Restaurant "Bad Turmbach" in Eppan. So richtig klassisch, klischeehaft unter Apfelbäumen bei strahlendem Herbstwetter.
Und damals habe ich mich verliebt.In diese Suppe, in die Südtiroler Landschaft hatte ich mich ja schon viel eher verliebt.

Seither muss ich diese Suppe immer wieder kochen, habe auch den Herrn Kampi damit überzeugt, dass man Kürbis essen kann.

Dazu schwitze ich Schalottenwürfel in Butter an und gebe kleingeschnittenen Knoblauch und Chili dazu. Dann den in Würfel geschnittenen Kürbis zufügen.
Ich nehme dazu Buternut-Kürbis.


Der hat so eine schöne orange Farbe und schmeckt mir wesentlich besser als der Hokkaido. Der ist mir zu langweilig im Geschmack. Buternut macht zwar etwas Arbeit, weil man ihn schälen muss. Aber mit einem Sparschäler ist das gar kein Problem. Ich geb dann auch noch ein paar grob gewürfelte Kartoffeln dazu, das macht die suppe hinterher so schön sämig. Ablöschen mit Weißwein oder Noilly Prat und aufgießen mit einer guten Brühe. Das ganze weichkochen lassen, etwas Sahne angießen und pürieren. Abschmecken mit Salz und Muskatnuss.
Am liebsten esse ich diese Suppe mit einer Nocke Ziegenfrischkäse und Kürbiskernöl.


Zusätzlich kann man das noch mit gerösteten Kürbiskernen bestreuen. es geht aber auch die Variante mit Maroni und gebratenen Speck/Schinkenstreifen.
Aber die ziegige Variante ist mir die liebste.

Freitag, 10. September 2010

Endspurt

Der Countdown läuft. Heute abend Punkt 19 Uhr beginnt in unserer Stadt der Herbstmarkt. Das ist eine Veranstaltung, die von einigen Mitgliedern des Gewerbevereins vor 10 Jahren ins Leben gerufen wurde. Er findet alljährlich am Wochenende zum Tag des offenen Denkmals statt.

Höhepunkte sind morgen abend die lange Herbstnacht und am Sonntag der Tag der offenen Hinterhöfe.
Jedes Jahr werden alle Geschäfte gebeten, sich für die lange "Einkaufsnacht" etwas  besonderes einfallen zu lassen. Das reicht dann von lebenden Schaufensterpuppen, baden im Yakuzi auf der Straße, verschiedenste Verkostungen, Rabattaktionen...
Jeder macht was, im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Und wir werden nicht kleckern, sondern klotzen. Das wir leidenschaftliche Südtirol-Fans sind ist nun mittlerweile in der Stadt hinreichend bekannt. Und genau das werden wir in diesem Jahr zum wiederholten Male zum Thema des Wochenendes machen.Hinter dem Geschäft, vis a vis der Kirche werkelt der Herr Kampi nun  schon die dritte Woche. Und das ist dabei herausgekommen:
TAAATAAAA!
Unsere Almhütte!

Sieht sie nicht fast wie in den Bergen aus?
Wir haben eine alte Garage am Geschäft zur Hüttenbar umfunktioniert und die Hütte aus altem Holz davorgezimmert. Vielleicht ein bisschen viel Aufwand nur für ein Wochenende, aber der Herr Kampi hatte seinen Spaß beim schreinern und basteln.

Gut, im Moment ist sie noch ohne Deko und Leben, aber spätestens morgen abend soll hier der Bär steppen.

Wir haben das ganze in dieser Art vor drei Jahren schon einmal durchgeführt und es war ein voller Erfolg.

Mit Hilfe unseres Beamers werden wir in der Dunkelheit unsere Bilder aus unseren letzten 15(!) Südtirol-Urlauben an dieWand der gegenüberliegenden Kirche werfen. Fürs richtige Bergfeeling quasi.

Der Herr Kampi hat schon ein Fass Bier vom Garagenbrauer Schiller angeschlossen und der Federweiße vom Weingut Schuh aus Sörnewitz wird dann anschließend noch geholt.

Und was ist meine Aufgabe bis dahin?

Zwiebeln schälen für sieben Bleche Zwiebelkuchen.Die Teige hab ich schon Anfang der Woche hergestellt und tiefgefroren.
Dabei hat sich meine Idee, die Teige gleich auf Backpapier auszurollen und einzufrieren als Flop erwiesen. Das Papier wird feucht und der Teig klebt fest. So musste ich ihn nach dem auftauen erneut zur Kugel formen, gehen lassen und ausrollen. Aber Versuch macht klug und ich hab festgestellt, dass das einfrieren der Hefe in keinsterweise schadet.
Nur das Zwiebeln schneiden ist eine sehr tränenreiche Angelegenheit. Natürlich schäle und schneide ich die nicht alle auf einmal, sondern so portionsweise wie ich die Kuchen backe. Zwei sind schon fertig und einer gerade im Ofen.
Ich finde, dass sie sehr schön geworden sind.


Den Rest werde ich dann morgen am Tag backen.

Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken, dass das schöne Wetter das ganze Wochenende hält!

Montag, 6. September 2010

Aller guten Dinge sind drei!!!

Zwei Gerichte mit Waldpilzen hab ich ja schon vorgestellt. Und da wir am Wochenende auf dem Hausberg zu einer Veranstaltung unseren Verkaufsstand aufgebaut hatten, bot sich für den Herrn Kampi ein Streifzug durch den Wald an. Und siehe da, er hat doch eine ordentliche Pilzportion zu Tage gefördert.Ich geb ja zu, dass ich überhaupt nicht der Pilzsucher bin. Also hab ich mich aufs verkaufen und mit den Festgästen reden beschränkt.
Aber der Herr Kampi hat die kleine Abwechslung genossen.

Am gestrigen Abend hatte ich nicht mehr wirklich Bock aufs kochen. Da wollte ich nur noch meine Ruhe.

Aber eine Hälfte des Wildschweinfilets ruhte ja noch in unserem Kühlschrank. Im Topf war auch noch etwas vom Fond, im Tiefkühler etwas von der Kruste...
Daraus lässt sich in ziemlich kurzer Zeit dann eben ein Montagsmahl bereiten, ohne Stress!!!

Das Fleisch hab ich mit der Gewürzmischung, Salz und Pfeffer gewürzt, angebraten und mit Rosmarin, Thymian und Knoblauch sanft im Ofen vor sich hin schmurgeln lassen.
Aus dem Fond hab ich mit Zwiebeln, Port- und Rotwein, sowie einem Kräutersträußchen eine Soße reduziert. (hab ich ja alles schon ausführlich beschrieben und dürfte keine Schwierigkeiten bereiten).

Wer jetzt denkt, hääääh???, hat sie das nicht gestern schon gekocht, liegt nicht ganz so falsch. Aber jetzt kommt ja der Hauptdarsteller. Das, um was es ja heute gehen soll, der Pilzknaller:

Butterbergwaldpilzrisotto

Das Risotto geht ganz klassisch los. Zwiebel feinschneiden, in Olivenöl anschwitzen, den Risottoreis (bei mir heute Arborio)  zufügen, glasig andünsten und salzen. In der Zwischenzeit hab ich von den geputzten Steinpilzen etwas von den Stielen abgeschnitten, die anderen Waldpilze (waren nicht so viel) und die Stielstücke in feine Scheiben geschitten und in der heißen Pfanne angebraten. Sie haben schön Farbe bekommen. Das hab ich dann zu dem angeschwitzten Reis gegeben und mit Weißwein abgelöscht. Mit heißem Wildfond aufgießen und jetzt rühren, nachgießen, rühren, nachgießen, rühren...

Dann hatte der Risotto die gewünschte Konsistenz. Eine schöne Handvoll Parmesan dazu und jetzt der absolute Burner:
Ich hab statt nur Butter den Rest der Krustenmasse vom Samstagabend hinzugefügt. Da war ja auch ordentlich Butter drin und viele Aromen die zu Pilzen passen und einfach gut nach Wald duften...

Ein absoluter Kracher kann ich euch sagen. Schon beim kosten hätte ich den ganzen Topf ausschlecken können!!!

Die schönen Steinpilze hab ich in nicht zu dünne Scheiben geschnitten und in der Pfanne auch ordentlich Farbe nehmen lassen.

Und der Optik wegen hab ich mir heute zum Montag auch richtig Mühe beim anrichten gegeben. Und der Herr Kampi hat sich auch Mühe gegeben, das ganze ins rechte Licht zu rücken und aufs Foto zu bringen. 

Danke!!!

Und wer von euch jetzt wissen will, warum die Pilze Butterbergwaldpilze heißen, hier die Erklärung:
Der Hausberg der Bischofswerdaer heißt Butterberg. Und der dortige Berggasthof feierte am Wochenende sein 150jähriges Bestehen und wir waren dort. Und dort hat der Herr Kampi dann auch die Pilze gefunden. Die Gäste waren scheinbar mehr mit "Pilsen" beschäftigt, als durch den Wald zu streunen.

Und wer näheres über den Berggasthof wissen will, schaut hier.

Sonntag, 5. September 2010

Stress...

...ich oute mich jetzt mal hier: Ich bin ein Stresskoch!!!

Ja wirklich, wenn ich Stress habe, muss ich kochen. Und dabei entstehen die besten Sachen.
Nicht nur, dass ich das schnippeln und hacken und rühren und brodeln zum Stressabbau brauche. Nein, wenn ich im Stress bin, entstehen die besten und kreativsten Sachen. Sowohl im Job, aber auch ganz besonders beim Kochen.

Gut, ich kann auch gut Menüs planen. So mit "Regieanweisungen" und Zeitplan und allem Pi, Pa, Poooo!
Ich mach das gern! Wirklich.
Wochenlang zerbrech ich mir den Kopf. Habe Aromen auf der Zunge, denk mir Kombinationen aus, verwerfe wieder. Und beginne von vorn.
Ich liebe das!

Aber so aus dem Bauch raus, unter Stress...
...ist mein Ding!!!
Stress macht mich wirklich kreativ!

Und heute hatte ich Stress.
Nicht, weil ich den ganzen Tag in unserer Verkaufsbude auf einem Event auf unserem Hausberg gestanden habe. Nein, ich komm nach Hause und da hat es niemand für nötig gehalten, mal für Ordnung zu sorgen. Da steht man allein den ganzen Tag im kalten und freut sich auf seine Badewanne und dann muss man noch aufräumen, die Spülmaschine ent- und bestücken und die Einkäufe wegräumen.

War so eigentlich nicht angedacht. Und Sonntag muss ich noch einmal den ganzen Tag in unserer Verkaufsbude stehen. Fehlinformation und Fehlplanung der Chefseite. Aber ich arbeite im Familienbetrieb, und da ist das von Nöten.

Aber unser Sonntagsessen ist damit auch erledigt. Und das, wo ich doch den Wildschweinrücken schon aufgetaut habe.

Und so blieb mir nichts anderes übrig, als die Badewanne Badewanne sein zu lassen und das gute Stück Fleisch noch am Abend zu verarbeiten.
Ich hatte ja schon ein wenig eingekauft. Am Freitag, bei meinem Lieblings-Markt-Gemüse-Händler (der begrüßt mich neuerdings schon mit Handschlag und duzt mich!!!).


Den Wildschweinrücken hab ich ausgelöst und erst mal (wieder)einen Fond aus den Knochen gekocht.
Dann hab ich meine im Vorrat befindlichen, restlichen, getrockneten Waldpilze pulverisiert und mit Butter, Semmelbrösel, zerstoßenem Wacholder, gehackten Kräutern zu einer Masse verknetet, in einen Gefrierbeutel gegeben, flach gewalzt und tiefgefroren.

Eine Zwiebel kleingeschnitten, mit gehacktem Knoblauch in Olivenöl angeschwitzt, mit rotem Port und Rotwein abgelöscht und mit Rosmarin und Thymian zur Soße gekocht (wie immer).

Aus in Scheiben geschnittenen Kartoffeln mit Knoblauch und Sahne ein Kartoffelgratin gebacken.

Das Fleisch mit Wildgewürz (Eigenproduktion) gewürzt und kurz ziehen lassen und anschließend angebraten. Die Kruste aus demTiefkühler in die Größe des Fleischstückes geschnitten und auf dem Fleischstück angedrückt. Im Ofen gratiniert, bis das Fleisch auch innen rosa ist.

Eigentlich wollte ich eine Pflaumensoße machen.
Aber meine gekauften Zwetschgen waren noch nicht reif genug.
Deshalb hab ich mir gedacht, ich mach aus dem Obst ein Gemüse.
In einer Pfanne dafür Zucker schmelzen lassen, Chili und Rosmarin zugeben, die in Streifen geschnittenen Pflaumen zugeben und  mit rotem Portwein durchschwenken. Dabei entsteht eine dickflüssige Soße, die das Gericht umrahmt, ähnlich einer Balsamico-Reduktion. (nur besser)

Wir haben zwar erst um halb zehn gegessen (abends), aber ich weiß nicht, ob das Gericht mir am Sonntag mittag schlechter gelungen wäre.

Dem Herrn Kampi hats gut geschmeckt. Und ich hab meinen Stress fast auf null reduziert, geh jetzt in meine Wanne und morgen (Sonntag)mit frischer Energie wieder in meine Verkaufsbude.

Und ich hab für morgen abend noch ein Stück Fleisch übrig. Wenn ich so richtig Stress haben sollte, lass ich mir morgen abend wieder was einfallen.

Freitag, 3. September 2010

...kleine Dingerchen reloaded

Da ich noch Reste des Nudelteigs im Kühlschrank hatte, hab ich gleich noch einmal Pasta gefüllt.
Ich habe mal gelesen, wenn kein Salz an den Nudelteig kommt, lässt er sich gut im Kühlschrank aufbewahren. Und ich muss sagen, es hat fantastisch funktioniert. Der Teig war wie frisch gemacht. Man muss das Kochwasser dann nur ausreichend salzen, damit sie nicht zu lasch werden.

Für die Füllung hab ich Ziegenfrischkäse mit etwas klein geschnittenem Rucola, gerösteten Pinienkernen, geschnittener, in Öl eingelegter, getrockneter Tomate, Limettenabrieb, Knoblauch, Salz und Pfeffer angemacht. Das hat pur schon ausgezeichnet geschmeckt, das könnte ich auch als Brotaufstrich verdrücken!!!
Die Taschen hab ich dann in Wasser gekocht und in einer Pfanne noch mit dem restlichen, kleingeschnittenen Rucola geschwenkt.

Für den Herrn Kampi gabs noch einen warmen Tomatensalat dazu:
In einer Pfanne Zucker karamelisieren, die halbierten Kirschtomaten mit Chili und Knoblauch dazugeben, mit Himbeeressig ablöschen und etwas gutes Olivenöl drüber träufeln. Salz, Pfeffer und Petersilie für die Optik.
Auf dem Teller dann noch Parmesan drüberhobeln und etwas Basilikumöl drumrum.

Ein schnelles Freitagsmittagsessen.