Freitag, 22. Juli 2011

Da isse wieder!

...und schön hat sie es gehabt im Urlaub im schönen (heißen) Südtirol!


Ja klar...man fährt ja auch nicht im Juli dahin! Und dann auch noch in die Meraner Gegend. Ich weiß, ich weiß.
Nur leider ließ sich das dieses mal nicht anders regeln, was weniger an uns, sondern an dem Bruder der Frau Kampi lag. Denn der wollte sollte unbedingt mit und das war nur zu diesem Zeitpunkt möglich.
(Da Herr und Frau Kampi schon zum 18.Mal dort urlauben, haben sie dem Bruder 15mal voraus)


Und genau aus dem Grund ist es auch kein reiner Wanderurlaub geworden, sondern ein kulinarisch/sinnliches Erkunden des Landes. Schließlich wollten wir dem Brüderchen so viel wie möglich zeigen, von dem was wir an Südtirol so mögen.

Wir hatten eine tolle Ferienwohnung gebucht. Mit zwei Schlafzimmern, zwei Bädern, zwei Balkons und einem riesigen Aufhenthaltsraum mit Küche. Das war so richtig nach meinem Geschmack. Da konnte, wollte, durfte ich auch im Urlaub kochen. Bei den tollen Lebensmitteln die einem da zur Verfügung stehen ist das ja auch wunderschön. Nur der E-Herd hat mich an die Grenzen gebracht. Aber ein paar Pasta-Gerichte hab ich schon zustande gekriegt.



Das Wetter war leicht durchwachsen.
Dennoch haben wir uns ein paar Highlights geschaffen. Die Jungs haben ihren Gipfel bestiegen, wir waren in den Gärten von Schloss Trauttmansdorf, wir hatten Sonnenbrand (was davon kommt, dass man sich vergisst einzucremen) und wir haben mal mehr, mal weniger gut gegessen. Wir haben Fun gehabt mit den Mayrhofnern und den Südtiroler Spitzbuam. Und wir wurden für einheimische gehalten, wegen der Lederhosen und ausreichend fotografiert.

Für mich gab es zwei absolute Höhepunkte in dieser einen Woche. Eigentlich war die ganze Woche ein Höhepunkt...aber die zwei waren die absolute Krönung.

Zum einen durfte ich endlich Magdalena kennenlernen. Ihr wisst doch: Täglich Freude am Kochen!
Ich hab sie am Donnerstag vormittag in ihrem Haushaltwaren-Geschäft besucht.
Eigentlich wollte sollte ich nur kurz, da wir ins Ultental zum wandern wollten. Aber aus dem KURZ sind zwei Stunden geworden.
Und was soll ich euch sagen? Magdi ist echt so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Herzlich! Ja herzlich trifft es auf den Punkt.

Sie hat mir vom Keller bis zum Dach alles gezeigt, ihre Vorräte an Mehl, ihre Marmeladen...Sirupe/s, ihre Küche für die Kochkurse, ihre private Küche...

Und wir haben geratscht. So als würden wir uns schon ewig kennen. Es ist ja irgendwie auch so. Nur dass man sich noch nicht so Auge in Auge gegenüber gesessen hat. Es war echt ein schöner vormittag bei dir. Danke dir noch mal. Ich komme auf alle Fälle wieder, wenn ich darf.

Und übrigens. Das neue Teil ist zu meinem Lieblingsspielzeug geworden. Ich hatte ja bei dir schon gelesen, dass es einfach zu bedienen ist. Aber so einfach? Toll. Danke auch dafür noch mal! Der Herr Kampi lässt dich und deinen Mann auch noch mal lieb grüßen!
(Und vergiss mir bitte nicht zu berichten, wie das Öl und der Senf schmecken!)


Und der zweite Höhepunkt war der wiederholte Besuch bei Franz Mulser in seiner Gostner Schwaige auf der Seiser Alm. Wir waren ja im letzten Urlaub schon mal da. Hab ich euch ja hier schon erzählt.Schon da war ich ja total begeistert. Hier hab ich davon berichtet. Er hat eine ganz unverwechselbare Art zu kochen. Er fasst in seinen Gerichten zusammen, was ihn umgibt. Sein Essen schmeckt einfach wie...Seiser Alm. So wie es da riecht, aussieht, sich anhört.

Weil ich das letzte Mal so begeistert war und der Herr Kampi damals alle Gerichte fotografiert hat, wollte ich ihm ein kleines Geschenk mitbringen. So hat er, der Herr Kampi, aus den Fotos ein Bild zusammengebastelt (liest sich sicher wie Kindergeburtstag).


Als wir an der Gostner Schwaige angekommen sind, waren wir die einzigen Gäste. Das war ja auch nicht verwunderlich. Es hat in Strömen geregnet. Wir bedanken uns noch einmal unbekannterweise bei dem Kutscher, der uns bei dem Wetter bis vor die Tür gefahren hat.

Wir haben Wein bestellt. Einen Hammer und Nagel. Und bitte den Chef an den Tisch.
Was hat uns die nette Bedienung verwundert angeschaut. Und was haben wir uns bei dem Anblick amüsiert...

Schließlich kam Franz auch an unseren Tisch. Ich hab irgendwas gestammelt von wegen, dass ich mich freue, wieder da sein zu können und dass es so köstlich bei ihm war und überhaupt und das ich ein Geschenk hätte. Als ich ihm das Bild in die Hand gedrückt hab, war die Freude auf seiner Seite.  Der Herr Kampi ht ihn dann auf die Adresse meines Blogs hingewiesen, welche er ganz dezent in das Bild eingebaut hat.


"Du bist Frau Kampi?"
Hab ich das richtig gehört? Er kennt Frau Kampi? Verwunderung meinerseits.
Er erzählt mir, das Gäste ihm von der Seite erzählt hätten. Und das sie aufgrund meiner Beschreibung bei ihm  gewesen seien. Und das er auch schon bei mir gelesen hätte. Und das er es toll findet, was ich schreibe und koche.
Und da hab ich ein Tränchen im Auge. Damit ich nicht soviel stammel, kommt unser bestelltes Essen wahrscheinlich gerade recht. Wir genießen und schweigen.

Wir haben toll gegessen. Das Brüderchen hatte Brennnesselbandnudeln mit Haselnussblätter-Pesto, der Herr Kampi ein hervorragendes Schulternahtl vom Simmendorfer Rind und ich die Frischkäse-Terrine mit Saisongemüse und Almkräutersalat.

So hatte ich Zeit, mich wieder zu fangen.
Franz hat auch eine passende Stelle für das Bild gefunden...direkt neben dem Eingang. Ich freu mich so! Und er möchte mal mit mir kochen.
(Kann mir mal einer das Grinsen aus dem Gesicht wegoperieren?)

Leider haben wir in der ganzen Aufregeung total vergessen Fotos zu machen. Weder vom Essen, noch von Franz, dem Team und uns. So gibt es nur diese Schnappschüsse.

 




Ich kann allen wirklich nur raten, die Gostner Schwaige zu besuchen und sich dort vollständig in die Seiser Alm fallen zu lassen. Und vergesst nicht, nach dem Bild zu schauen! Gleich neben dem Eingang!!!

Das war jetzt aber hier nur eine kurze Zusammenfassung unseres Urlaubes. Wer gerne noch ein paar mehr schöne Bilder aus Südtirol sehen mag, schaut sich einfach hier die aktuellen Fotos an. Oder ihr stöbert mal die ganze Homepage von Herrn Kampi durch.





Samstag, 9. Juli 2011

So!

...ich mach dann mal ne Woche Urlaub!

Mich und meinen Herrn Kampi verschlägt es auch in diesem Jahr wieder eine Woche in unsere zweite Heimat Südtirol!

Also euch allen eine schöne Zeit...und vermisst mich wenigstens ein ganz klein wenig.

Bis denn dann!

Mittwoch, 6. Juli 2011

Kirschen...überall! Auch bei mir.

Im Moment findest du sie ja überall...Kirschen.


Am Baum, auf dem Wochenmarkt, zum Selbstpflücken in der Plantage, in diversen Kochblogs, z.B. bei Eline, mit der nicht gut Kirschen essen ist oder den 180°lern, die sie trotzdem gegessen haben. Rock the kitchen hatte sie kandiert auf ihren Cupcakes, Heike in der Quiche und Anikó in der Suppe. Und Engelchen lässt sie in Alkohol ziehen, genauer in Amaretto.

Und während ich das so niederschreibe, hab ich den Geschmack schon wieder auf der Zunge, hmmmm!

Und nicht nur auf meiner Zunge wollte ich sie haben, nein ich wollte sie auch zur Zunge. Zur Kalbszunge.

Ich hab ja mal so ein wenig im www gestöbert. Da findest du nicht so viel über Kalbszunge. Mit Madeira-Sauce. Sicher lecker. Aber diesmal nichts für mich. Mit Vinaigrette, als Ragout. Nöö, auch nicht.
Und ne Anleitung findest du, wie du die ledrige Haut abziehen sollst.
Wozu brauch ich dafür ne Anleitung? Das ergibt sich doch von selbst.
Aber ansonsten ist da nicht allzuviel zu finden.

Zunge mögen ja manche nicht. Die wird von ihnen zu den Innerreien gezählt...
Finde ich irgendwie komisch. So tief drin ist die doch gar nicht. Da wäre ja nen Filet auch Innerei, liegt ja auch innendrin. Und dann der Witz "was andere schon im Mund hatten". Jaja, aber Eier essen!

Neeee, Zunge ist wirklich was feines. Und Kalbszunge gleich noch mal feiner. Meine war ungepökelt.
Wusste bis vor kurzem gar nicht, dass es die ungepökelt gibt. Ich dachte immer, alle Arten von Zunge sind gepökelt.

Und da ich nichts richtiges im Netz gefunden hab, hab ich meine...also die vom Kalb...einfach so behandelt, wie das meine Mama immer gemacht hat. In Wurzelsud gegart. Ich hab allerdings kein Wasser genommen, sondern nen Kalbsfond. Von mir selber hergestellt.
Eine reichliche Stunde braucht dieser Muskel mindestens, bis er annähernd weich ist. Im Prinzip ist das ja so wie mit jedem Siedfleisch: rutscht  das Fleisch beim Anspießen von der Gabel, ist es gar!

Und dazu sollte es ne Sauerkirsch-Sauce geben. Ich liebe es im Moment, was fruchtiges zum Essen dazu zu haben. Passt ja in die Jahreszeit, finde ich.

Dazu hab ich einfach alles so wie immer gemacht. Schalottenwürfel in Butter angeschwitzt, mit Portwein abgelöscht, einreduzieren lassen. Dann die halbierten und entsteinten Sauerkirschen dazu, ein paar Zweigchen Thymian, weil die so gut zu den Kirschen passen, mit etwas Brühe aufgießen (bei mir der Sud von der Zunge, den ich nicht gesalzen hab) und langsam vor sich hinziehen lassen.


Und was dazu?
Da ich noch einen Blumenkohl im Gemüsefach des Kühlschranks hatte, dachte ich an ein Blumenkohl-Pürree. Das hab ich schon mal zum Reh gemacht. Allerdings war da Zimt mitdrin. Und den mögen wir nicht unbedingt. Also hab ich halb Blumenkohl und halb Kartoffeln in Salzwasser weichgekocht, abgegossen und durch die Presse gedrückt. Mit ganz viel Butter und mit Milch zu einem schönen glatten Pürree gerührt. Abgeschmeckt mit Salz und Muskat. Fertig!

Da ich aber nicht den ganzen Blumenkohl verpürieren wollte, hab ich einfach ein paar schöne Röschen zurück gehalten. Diese hab ich in Scheiben geschnitten und in Butter schön langsam in der Pfanne gebraten. Ein wenig Salz und Muskat als Gewürz genügen vollkommen.

Die Zunge war in der Zwischenzeit schon gepellt und in Scheiben geschnitten. Das lässt sich auch gut vorbereiten. Und vor dem Anrichten hab ich sie einfach in Salzbutter leicht angebräunt. So bekommt sie wenigstens etwas Farbe. Da sie ja nicht gepökelt ist hat sie ja nicht diese schöne rosa Farbe.
Aber der Geschmack ist der pure, feine Kalbsgeschmack. Ohne verkünstelt und versalzen zu sein.





Lecker wars!