Montag, 29. Juli 2013

Grill doch mal...

Grillen soll ich mal, hier aufm Blog. Ideen zum Barbeque abliefern.

Gut...viel gegrilltes gabs ja bis jetzt nicht hier. Und das, obwohl wir sehr gerne mal etwas aufs heiße Rost legen.

Mein erster Gedanke war: Rippchen! Die kann ich ganz gut. Immer mal wieder werden die Teile bei uns gegrillt.
Aber Spareribs kann ja (fast) jeder. Einfach in nem kräftigen Fleischsud vorkochen, in einer Marinade der Wahl ziehen lassen (die Wahl hier: Tomatenmark, Chili, Sojasauce, Orangensaft), auf den Grill hauen legen, ab und an bepinseln...fertig aus die Maus.

Wenn ich für euch schon grillen will, dann was anderes...nicht alltägliches...luxuriöses.
Gut, ich kann weder mit den Grill-Maeschdas noch mit anderen "Profi"-Grillern mithalten. Schon  unserer simplen Ausstattung wegen. Holzkohle-Grill (groß genug), mehr haben wir nicht.



Da Sonntag ist, Geburtstag gefeiert werden wollte und der heißeste Tag des Jahres das Wasser aus allen Ritzen des Körpers laufen lässt, war es die beste Gelegenheit, die Familie mal mit edlem Grillgut zu verwöhnen.

Es macht ja auch mehr Spaß, bei annähernd 40°C im Schatten am Grill im Freien zu stehen, als in der Küche.


Da wir Wildfreaks sind (was ja niemandem hier verborgen bleibt), kam mir nach kurzer Überlegung Reh in den Sinn. Vielleicht ein paar Spieße, oder so. 
An das Wild heranzukommen, ist ja kein Problem. Danke an den Geflügel-Hof Steinert und an  David W., dass ich immer auf dem Laufenden gehalten werde, sobald ein passendes Tier für uns da ist.

Die Rehkeule hat mir Herr Kampi wie immer mit viel Vergnügen und Fachwissen zerteilt. Ich hab sie dann einfach in relativ große Würfel geschnitten und auf Rosmarin-Zweige im Wechsel mit Speckscheibchen aufgespießt. Einen Muskelstrang (das falsche Filet?) habe ich heil gelassen.
Gewürzt mit  Wacholder, Piment, Pfeffer, Lorbeer und Koriandersaat kam alles über Nacht in den Kühlschrank.


Noch eine kleine Vorbereitung habe ich getroffen...ein Pfifferlings-Sülzchen. Die Idee kam mir spontan. Irgendwie schien mir das passend. Ohne großes Rezept hab ichs hinbekommen, trotz dass ich es nicht so mit Gelatine hab.

Das war auch gar nicht so kompliziert, wie ich erst gedacht hatte:

Das aufwendigste ist, die Pfifferlinge zu putzen. Mittlerweile habe ich es mir angewöhnt, die Pilze mit etwas Mehl zu bestäuben und dann unter einem scharfen kalten Wasserstrahl abzubrausen. Anschließend auf einem Küchenkrepp abtrocknen und danach anbraten. Mit etwas Zwiebel, Knoblauch und Chili.
Gleichzeitig etwas Weißwein in einem Topf reduzieren, einen Schluck Weißwein-Essig angießen und mit einer kräftige Fleischbrühe auffüllen (am besten, du hast eine Brühe, die von selbst schon geliert) aufkochen lassen, bei Seite ziehen.

Für 500 ml Flüssigkeit 6 Blatt Gelatine in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und unter den lauwarmen, kräftig abgeschmeckten Sud mischen.

Alles zusammen mit den Pilzen in eine Form geben und kalt stellen.


Am Sonntag habe ich kleine Kartoffeln gekocht, mit Schale. Die wurden halbiert und mit einer Rosmarin-Thymian-Knoblauch-Olivenöl-Mischung eingepinselt.


Pak-Choi hatte ich eingekauft und wollte ihn auch aufs Rost legen. Dafür  hab ich die Stauden halbiert, und mariniert. Mit Knoblauch, Thymian, Limette und Olivenöl...fleur de sel.



Irgendwie fehlte mir noch die Verbindung zwischen der kalten Sülze und dem Gegrillten. Eine Sauce zu kochen hatte ich nicht wirklich Lust! Schließlich wurde es immer heißer und heißer.
Also musste ein Dressing her, so mit einem kleinen Kick.
Die Mischung aus Wacholder-Limette-Gin fand ich passend.

Ist einfach, geht schnell und hat Pfiff:

Wacholderöl, etwas Weißweinessig, Limettensaft, Salz, Zucker und einen ordentlichen Schluck Gin in einem Marmeladenglas oder einem anderen gut verschließbaren Gefäß gut mit einander verschütteln.

Jetzt kommt der Grill ins Spiel.


Ordentlich heiß sollte er sein, damit das Fleisch schnell schön rundrum braun wird. Da müssen sich auch keine Poren schließen! Fleisch hat nämlich keine!

In Alufolie gepackt, dürfen die Spieße dann erst mal ruhen. Bis die Beilagen fertig sind.


Nach und nach die Kartoffeln rundrum bräunen und den Pak Choi angrillen. Sollten die zarten Blattspitzen zu dunkel werden, lieber entfernen. Das schmeckt sonst bitter.


 Die Gemüse auf dem Grillrand warm halten oder in Alufolie gepackt beiseite stellen.
 
Wenn du Woodchips hast, gib jetzt ein paar davon in die Glut. Damit bekommt das Fleisch jetzt noch ein leichtes finales Raucharoma.




Für so ein edles Grilling lohnt es sich auch schon mal, den Tisch im Wohnzimmer schön einzudecken. Bei uns sowieso, da wir zwar draußen im Hinterhof grillen können, aber leider nicht wirklich schön und stilvoll sitzen.




Ein schöner kühler Rosé im Glas kann auch nicht schaden.


 

Das Fleisch noch einmal final mit Salz würzen und genießen.




Das schöne Anrichten üb ich ein anderes Mal. Schließlich ist das hier auch nur ein Grillteller


Werbehinweis:
Dieser Post ist Teil der Sommersünden-Kampagne von Deals.com. Mir wurde dafür ein Geldwert zur Verfügung gestellt. Das hat allerdings keinerlei Einfluss auf den Post an sich. Diesen hätte ich auch ohne das Zutun genau so veröffentlicht.

9 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Meine liebe Sandra,

von wegen "nicht mithalten". Da wäre ich gerne Gast gewesen :-)

Tolle Bilder!

Liebe Grüße aus dem Saarland, Thomas

Obers trifft Sahne hat gesagt…

das ist exterem appetitanregend, bestimmt lecker und wieder sehr schön in szene gesetzt :)

Anonym hat gesagt…

Kompliment, das Fleisch sieht perfekt gegart aus und auch das Pfifferlingssülzchen macht mich an.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy

Marion Prosenz hat gesagt…

Hmmm.... da hast du aber was angerichtet.... und ob das schön ist! Schade, dass du so weit weg wohnst... ;-)

...Frau Kampi... hat gesagt…

Lieber Thomas,
dein Lob freut mich ganz besonders. Vielleicht könnten wir ja mal zusammen grillen. Ich bring das Wild mit und du die Technik. Wär doch was :-D

...Frau Kampi... hat gesagt…

Danke liebe Petra.

...Frau Kampi... hat gesagt…

Freut mich sehr...
Grüße zurück!

...Frau Kampi... hat gesagt…

hehehee...soweit weg wohn ich ja nun auch nicht.
Und für dich komm ich doch überall hin, um dich zu bekochen ;-)

Anonym hat gesagt…

Das sieht lecker aus. Von dem Dressing bin ich besonders angetan. Wacholder, Gin und Zitrone ... auf die Kombi wäre ich nie gekommen. Obwohl ich alle Zutaten da habe. Vielen Dank dafür :)

LG
Marco