Dienstag, 20. Dezember 2011

Adventsessen mit Hopsekitz und nettem Besuch...

 

Jippie...auch ich bin dieses Jahr dabei. Beim Adventskalender von Zorra! Ich hab mich so gefreut, als ich die mail im Postfach hatte, das glaubt ihr gar nicht.
Doch damit fing dann schon das Dilemma an.
Was koch ich bloß? Soll ja schon irgendwie weihnachtlich festlich sein. Da kann ich nicht einfach mit Pellkartoffeln oder Pasta kommen. Und dann denk ich noch, ich mach es rechtzeitig um am Ende festzustellen, dass mir mal wieder die Zeit davonläuft und mal wieder auf den letzten Pfiff meinen Post schaffe...aber was solls. Steht also die Frage im Raum, was gibts zu essen?

Wild könnte ich machen, hab  ich mir gleich so gedacht. Und Zorra war damit einverstanden. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nicht, das wir genügend Wild haben werden dieses Jahr.

Und das kam so:

Eines Tages...freitags um genau zu sein...ging ich wie jede Woche auf den Wochenmarkt. Ich hab da meine speziellen Händler, die ich jede Woche aufsuche. Unter anderem zum Geflügelwagen führt mein Weg. Da bekomm ich immer ganz tolle Sachen. Maishähnchen, so es mir nicht einer vor der Nase wegkauft, Perlhühner, Wachteln, Tauben, Lamm... und Wild.

Und so stolpere ich fast über den Zettel: Frischling...frisch geschossen, 18kg zu verkaufen
Ich sofort zu meinem Kampi und ihm das mitgeteilt.
Wieso ich denn das Tier nicht gleich mitgenommen hätte...
????
18Kilo? Soll ich das Vieh über den Markt schleifen, oder wie. Also ich zusammen mit meinem Kampi wieder hin und das Tier erstanden. Zu einem sehr annehmbaren Preis! Und da ich es nicht lassen kann, hab ich gleich gefragt, ob ich nicht auch mal ein ganzes Reh bekommen könnte.

Klar war das möglich, der Verkäufer musste nur mit seinem Chef einen guten Preis für mich aushandeln.
Und eine Woche später war es dann soweit, wir konnten das Tier abholen.
Gut, dass es schon so kalt ist, da konnte Herr Kampi gleich seine Hobby-Fleischerei bei uns unterm Hofdach einrichten und die Tiere zerlegen.

Ich muss ihn jetzt hier mal loben, der macht das in der Zwischenzeit wie ein echter Profi. Und so hat er mir aus dem halben Rehrücken schöne Kotlettstücken geschnitten und den anderen schön ausgelöst.

Sieht doch sehr schön aus, oder?



Und am dritten Advent war es dann auch soweit. Der junior hatte lieben Besuch eingeladen und somit war es doch mehr als nötig, das schöne Rehfleisch aufzutischen. Nur gab es da ein klitzekleines Problem. Ich wollte Pasta dazu machen. Nur mag das Mädel keine...

Aber ich wäre nicht Frau Kampi, wenn mich das in irgendeiner Weise beeindrucken würde.  Es gab trotzdem Pasta. Und für die Maus dann eben etwas mehr Gemüse.

Und so hab ich mich ans Werk gemacht.
Zuerst aus den Knochen einen Fond gekocht. Der wurde zwecks Platzmangel so stark einreduziert, dass er erkaltet durchaus wie ein Gummiball durch die Küche hoppsen würde. Und so hat ein Mitglied unseres Facebook-Dampfers das dann auch als  Hopsekitz bezeichnet.

Damit hab ich am Vorabend die Sauce angesetzt: Schalotten angeschwitzt, etwas Wacholder zugegeben, mit rotem Port und Preiselbeersaft aufgegossen, alles einreduziert bis kaum noch Flüssigkeit im Topf war,  Rotwein angegossen und ebenfalls wieder einreduziert. Dann ein ganzes Glas von dem Hopsekitz dazugeben und schön langsam vor sich hinziehen lassen.

Dann hab ich das Gemüse vorbereitet. Vom Rosenkohl die Blättchen so gut es geht ablösen. Dann im Dampf garen und kalt abschrecken. Genau so bin ich mit den Zuckerschoten auch verfahren. Auch das hab ich schon am Abend vorbereitet. Da brauchte ich dann beides nur noch in Salzbutter schwenken, bis sie warm sind und mit Salz und ein klein wenig Muskat würzen.
Die Möhren hab ich in Stifte geschnitten (ja das schmeckt wirklich besser als Scheiben!). In einer Pfanne Zucker karamellisiert, etwas Butter zugegeben, die Möhrenstifte hinein und mit Zitronensaft abgelöscht. Unter dem Deckel unter schwenken garen, bis sie nur noch leichten Biss haben. Mit Salz würzen.

Die  Pasta sollte diesmal wieder etwas besonderes sein. Schüttelbrotpasta. Ich hab sie vor einem reichlichen Jahr schon einmal zu Wild gemacht und es hat uns sehr gut gefallen.

Dafür wird das gute Südtiroler Schüttelbrot zu einem ganz feinen Mehl gemahlen. Zu 50gr. des Brotes kommen 250gr. Pastagries und 3 Eier. Dann wie bei einem normalen Pasta-Teig verfahren. Schöne Bandnudeln aus der Nudelmaschine ziehen, die nicht zu dünn und nicht zu dick sein sollten. Die Nudeln haben einen schönen Biss und einen ganz feinen Geschmack nach den Gewürzen des Brotes.

Das Fleisch hab ich mit meiner Spezial-Wild-Gewürz-Mischung eingerieben und leicht gesalzen. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen unnd das dann mit Rosmarin, Thymian, Knoblauch und Wacholder aromatisieren. Die Gewürze herausnehmen, damit sie nicht verbrennen, das Fleisch rundum schön anbraten, in eine flache Form schieben und im Ofen garen, bis es schön rosa gebraten ist!


Doch bevor ich den Hauptgang aufgetischt hab, gabs erst mal ein Süppchen. Eine Kürbissuppe mit Curry. Die hab ich ordentlich aufgeschäumt und mit ein paar Tropfen Kürbiskernöl und etwas Milchschaum verfeinert. Ich fand sie optisch wirklich einen Hingucker und geschmeckt hat sie uns allen.


Spannend war jetzt nur noch eins, mag die Maus ihr Fleisch rosa oder durch? Mit Knochen oder ohne?
Es war für mich nicht sonderlich überraschend, dass sie die knochenfreie Variante vorgezogen hat. Aber sie verblüffte mich wirklich sehr, als sie ihr Fleisch rosa bestellte. Das fand ich wirklich toll!



Wie erwartet hat sie die Pasta aus Höflichkeit verkostet aber danach doch lieber dem junior zugeschoben. Dafür hat sie sich noch eine Portion vom Rosenkohl bestellt und auch noch das kleine echte Filet gänzlich verspeist! Was für ein Kompliment!!!

11 Kommentare:

Schnuppschnuess hat gesagt…

Ich bin ja selten sprachlos, aber du schaffst das immer wieder. Und dann auch noch der Herr Kampi mit seinen Metzgerskünsten... ihr habt euch wirklich gesucht und gefunden.

pimpimella hat gesagt…

Kompliment!!!

pimpimella hat gesagt…

Wo ist Dein mein Kommentar hin?? Nochmal:
Kompliment.

Heidi hat gesagt…

Da wäre ich gerne Gast gewesen. Das sieht toll aus!!!

Unknown hat gesagt…

toll sieht das aus! die Rosenkohlblätter machen sich toll so auf den Zuckerschoten.
Grüessli
Irene

Peter hat gesagt…

Professionell! Das sieht mehr als lecker aus! Bitte, bitte lad mich mal ein!!!!

Marion Prosenz hat gesagt…

Ganz famos!!! So eine Schwiegermutter in Spe hätte ich mir auch gewünscht - und den Schwiepa mit Hobby-Fleischerei. LG, Marion

design elements hat gesagt…

sieht so lecker! lg

Maria

Petra aka Cascabel hat gesagt…

Jeder Teller und natürlich die Suppe - echte Hingucker, klasse!

Arthurs Tochter hat gesagt…

Liebe Sandra,
Du bist echt der Oberhammer!

...Frau Kampi... hat gesagt…

@Schnuppschnüss,
ach komm. Ich kann nicht backen und das, was ich koche...
Aber recht hast du. Er hat mich gesucht und ich hab ihn gefunden :-)

@Pimpimella,
zweimal danke! Bei mir werden die Kommentare erst freigeschalten, wenn ich sie gelesen und freigegeben habe

@Heidi,
dich hätte ich auch gerne als Gast gehabt.

@Irene,
die Zuckerschoten hätte ich gar nicht unbedingt dazu gebraucht. Der Rosenkohl und die Möhrchen hätten vollkommen genügt

@Peter,
kein Problem. Wann magst du kommen?

@Marion,
du musst nicht gleich meine Schwiegertochter werden. Du bist jederzeit bei uns willkommen!!!

@Maria und Petra,
danke fürs Lob!

@AT,
jetzt werd ich aber gleich rot!!! So ein Lob von dir!