Dienstag, 6. März 2012

akuter Störfall...

...eigentlich müsste es aber richtiger heißen akuter Stör-Anfall.
Den hatte der Herr Kampi nämlich schon letzte Woche, als er den Zander besorgt hatte.
Denn ganz groß stand auf der Angebots-Tafel "frischer Stör". Ich brauch euch nicht erzählen, was meinem Schatz da durch den Kopf ging, oder? Natürlich konnte er es nicht lassen und hat einen bestellt.




Und damit wir den Fisch nicht alleine essen mussten, hat er auch gleich unsere lieben Freunde eingeladen.

Stör...

Wir haben so einen Fisch vor etwa zwei Jahren mal bei einem Kochkurs zerlegt und dann als Einlage in einer Suppe gehabt. Mehr Beziehung hatte ich bis jetzt noch nicht dazu. Außer, dass ich Kaviar liebe, was aber hier nicht das Thema sein soll.

Also Stör...

Der braucht Bumms, sagt der Herr Kampi. Ich weiß, sag ich. Viel mehr hab ich allerdings auch nicht rausbekommen.

Fest stand, dass ich eine einfache, schnelle Zubereitung wollte. Mit leckeren, frischen Beilagen.
Also zuerst zu meiner Gemüse-Händlerin des Vertrauens. Frischen Spinat hat sie im Angebot, schöne Möhren, Kohlrabi und Zuckerschoten. Und kleine Knoblauchknollen.


Somit stand fest, dass es ein Potpourri von frischem Gemüse geben sollte und dazu ein Spinat-Risotto mit Pinienkernen.

Alles nicht so schwierig zuzubereiten. Das Gemüse hab ich in Rauten geschnitten (was unser Freund sehr spannend fand) und nach dem dämpfen und abschrecken nur in Butter geschwenkt, mit Fleur de Sel, frisch gemahlenem Pfeffer und etwas Zitronenzeste gewürzt.

Das Risotto ist auch überhaupt kein Thema. Ganz klassisch, mit Kalbsfond. Bevor die Butter und der Parmesan untergerührt werden, kommt der feingeschnittene Spinat dazu und die gerösteten Pinienkerne.

Huch...wir brauchen ja noch Sauce!!! Das ist ja immer das erste, was bei mir auf dem Herd entsteht. 

Ich hatte noch ein wenig von dem Zanderfond im Kühler. Der diente mir als Basis. Zuerst wieder Zwiebelwürfel andünsten, mit Pernod und Weißwein ablöschen. Jetzt das Grün vom frischen Knoblauch dazugeben und mit dem Fischfond angießen. Schön langsam ziehen lassen und dabei einreduzieren. Etwas Sahne zugeben und weiter vor sich hin köcheln lassen. Vor dem Servieren ordentlich würzen und mit kalter Butter aufmixen.

Während ich also so alle Beilagen gekocht hab, hab ich mir mein Köpfchen ordentlich über den Fisch zerbrochen. Der Herr Kampi hat den ja mal wieder ordentlich filetiert bekommen.
Das schöne daran ist ja, dass er nur einen Knorpel in der Mitte hat und keine Gräten.
Das Fischfleisch hat sehr viel Ähnlichkeit mit Karpfen, eine dicke Haut, ne ordentliche Fettschicht drunter und sehr fest.

Ich hab es einfach nur gesalzen und auf der Hautseite in mit Rosmarin aromatisiertem Olivenöl angebraten. Auch die Fleischseite hat noch mal kurz Hitze bekommen, bevor die Fischstreifen mit Knoblauchgrün bestreut zum durchziehen in den Ofen kamen.


Fazit: Stör...gegessen.
Es gibt bessere Fische. Der Zander hat mich mehr überzeugt.
Aber die Frische war einmalig. Ich hoffe, dass wir noch viel mehr solcher frischer Fische da zu kaufen bekommen.
Und unseren Gästen hat es geschmeckt.

6 Kommentare:

Marion P. hat gesagt…

Da wär ich gern dabei gewesen ;-))) Sieht überzeugend aus!

Barafra hat gesagt…

also, der Fisch selbst ist schon sehr beeindruckent (fotografiert), das Grätenlose würde mich sehr begeistern. Wenn du schon meinst, es gäbe bessere Fische, ist wohl klar, warum der (die) Stör(in? hihi, sagt man das so?) eher nur für seinen Rogen bekannt ist. :-)
Probiert hätte ich gerne, echt!
Liebe Grüße von Barbara

Barafra hat gesagt…

äh, natürlich "beeindruckend" ohne "t" ;-)

Aus meinem Kochtopf hat gesagt…

Also da verstehe ich den Hernn Kampi vollkommen.
Ich wäre da auch nicht achtlos dran vorbeispaziert.
Und Deine Zubereitunsart klingt doch vielversprechend.
Wenn es nicht so war, dann habt ihr jetzt immerhin
tolle Fotos von einem Stör ;-)

Leckere Grüße
Peter

Nysa hat gesagt…

oh voll die stupsnase :-)

...Frau Kampi... hat gesagt…

@Marion,
ich hätte dich gern dabei gehabt :-)
@Barafra,
der Preis machts. Ich hätte lieber den Rogen. Aber Störin ist klasse...oder lieber Störenfriedin?
@Kochtopf-Peter,
die Fotos vom Stör find ich auch sehr schön. Und der Geschmack war nicht wirklich schlecht. Aber ich zieh mir andere Fische geschmacklich vor. Wobei sich das ab und an ja auch immer ändert bei mir.
@Nysa,
wer jetzt? Ich, der Stör oder doch der Herr Kampi? *kicher*