...denn heute ist ja nicht irgendein Tag, beziehungsweise die heutige Nacht ist schon eine besondere...
Nicht unbedingt nur für mich, sondern so im allgemeinen. Wer sich mit alten Bräuchen auskennt, weiß sicher schon um was es geht. Die meisten anderen sicher auch.
Na, ist der Groschen (Cent oder Euro oder was auch immer) gefallen?
Rischdisch! Heute ist Walpurgisnacht. Oder wie man bei uns sagt Hexenfeuer.
Da werden Hexen gebastelt, die dann auf einen riesigen Scheiterhaufen wandern. Sobald die Dämmerung einsetzt werden diese Haufen dann angezündet und die Hexe verbrennt und alles Böse mit ihr.
Und immer wenn ich an Hexen denke, kommt mir Dracula in den Sinn. Ich weiß eigentlich gar nicht warum.
Vielleicht, weil wir früher tagelang vor den Hexenhaufen und dem Maibaum gesessen haben, um beide zu bewachen, damit ersterer nicht von den Nachbardörflern angezündet und zweiterer nicht von eben jenen Spitzbuben geklaut würde. Denn dann hatte man den Spott derselben ein ganzes Jahr zu ertragen und musste obendrein auch noch den gestohlenen Maibaum mit einem Fass Bier auslösen. Wenn man das nämlich nicht machte, durfte im Folgejahr kein Maibaum aufgestellt werden (den galt es dann bei den Nachbardörfern wiederum zu klauen).
Und da es zu meiner Jugendzeit (also so vor 14 Tagen) auch im April schon laue Nächte gab, hab ich wahrscheinlich die Mücken mit dem Blutsauger Dracula assoziiert oder so. Keine Ahnung. Alkohol war auf jeden Fall nie im Spiel.
Und wenn wir eben schon mal bei dem ollen Blutsauger sind, gleich noch ein Mittelchen, um ihn zu vertreiben.
Die wirksamste Methode ist ja Knoblauch.
Da den aber nicht alle in seiner ursprünglichen Form, also roh mögen, verrat ich euch mal mein Rezept für
confierten Knoblauch
Also, eigentlich ist das Rezept nicht von mir.
Es stammt von Thomas Thielemann aus seinem Kochbuch Vom Luxus der einfachen Küche.
Dieses Buch hab ich schon viele Jahre in meiner Sammlung und nehme es sehr gerne zur Hand, weil es überraschende Rezepte mit einfachen, aber qualitativ hochwertigen Lebensmitteln enthält.
Aber nun endlich mal zum Rezept:
Ihr braucht dafür frischen jungen Knoblauch, soviele Knollen wie ihr finden könnt. Macht ruhig reichlich davon, das Zeug macht süchtig. Sagt aber vorher allen Bescheid oder noch besser lasst alle mitessen. Das müsst ihr aber vorher mit einberechnen, sonst bleibt zuwenig für euch.
Den Backofen heizt ihr vor, damit er dann 160°C hat. Wer natürlich einen etwas moderneren Ofen hat als ich, kann sicher darauf verzichten. Meiner braucht aber ne ganze Weile, bis er die Temperatur erreicht hat.
Die Knoblauchknollen werden jetzt in ca 1cm breite Scheiben geschnitten.
In einer Auflaufform, einer flachen Pfanne oder was auch immer erhitzt ihr jetzt vorsichtig Olivenöl, welches den ganzen Boden der Form bedecken sollte. Gut ist, wenn die Form innen hell ist, denn jetzt streut ihr Zucker ein und lasst ihn schmelzen. Er darf aber nicht braun werden, noch nicht. Denn jetzt kommen die Scheiben in das Öl, schön nebeneinander um zu karamellisieren. Ist das passiert, gebt ihr Salz auf die Scheiben, dreht sie um und bestreut das Ganze mit Thymian. Sehr gut eignet sich dafür Zitronenthymian!
Jetzt deckt ihr die Form ab, mit einem Deckel oder Alufolie und lasst sie 25-30 Minuten im Ofen.
Und wenn ihr das ganze wieder raus holt, duftet es ganz köstlich. Und noch besser schmeckt es. Probierts zu knusprigem Brot oder Grillfleisch oder Pellkartoffeln oder Pasta oder....
Ach euch fällt bestimmt was dazu ein.
Und jetzt wünsch uns ich allen ne schöne Walpurgisnacht, ein tolles Hexenfeuer, viel Spaß beim Tanz in den Mai oder bei jedem anderen Vergnügen in der kommenden Nacht!
Und ich setz mich jetzt mal auf meinen Besen und flieg los...
6 Kommentare:
Oh jaaaa muss ich machen , aber nicht heute ! Schmeckt bestimmt auch in anderen Nächten und Tagen ;-)))
na das hört sich toll an! Brauche auch noch anderen Knobli zum confieren und dann gibt es diesen auch :)
Den wollte ich schon lange machen. Danke für die Erinnerung. Es gibt ja schon wieder den ganz frischen Knoblauch zu kaufen. Damit werde ich es jetzt tun! Keine Ausreden mehr! :D
Eine sehr schöne Anregung. Ich habe das Buch auch und schätze es sehr. Wenn mal jemand in der Nähe von München ist, kann ich ein Essen bei Thomas Thielemann auch sehr, sehr empfehlen.
Ein sehr engagierter Koch, der größten Wert auf die Qualität und Naturbelassenheit der Lebensmittel legt.
Eine kleine Hexe bin ich auch und mag Knoblauch sehr. Nur muss man auch mit seinen Mitmenschen rechnen:)
Knobloch ist gesund und sollte man öfters zu sich nehmen. Das Problem ist das man wenn überhaupt nur am Wochenende Knobloch zu sehen nehmen kann wegen dem Geruch.
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