Samstag, 17. April 2010

Miss Popeye- oder Frau Kampi im grünen Rausch


Eigentlich wollte ich gestern gar nicht ausschließlich von meinem gebratenen Spargel erzählen, er sollte nur zur Einstimmung dienen. Aber wie so oft, saß mir die Zeit ein wenig im Nacken. Denn Frau Kampi muss ja ab und an auch mal ihrer eigentlichen Beschäftigung als Floristin nachgehen.Der Herr Kampi junior hat freitags zeitig Schulschluss und da verzichtet er dann doch ganz gerne mal auf den Schund aus der Schulspeisung. "Kannste ja was kochen"- sein Lieblingssatz. Die Anfrage, was es denn sein solle, wird dann einfach abgetan: "Was leckeres!"
Also gut , hatte ich ja bei AT vor einigen Tagen vom Stubenküken gelesen. Da musste ich mir mein hübsches Köpfchen nicht anstrengen und habe die Idee gleich mal aufgegriffen. Schließlich war ja auch noch Markttag undd da hat der Geflügelhof immer einen Verkaufsstand. Gut, Stubenküken kann ich hier in der sächsischen Provinz vergessen, aber ein Perlhuhn müsste doch auch funktionieren.
Und dann am Stand der "Hühnertante" das kalte Grausen, nix mit Perlhuhn. Ein paar blasse Turbohühner und ein paar dürre alte Wachteln.
Und dann hat sie -die Gute- doch noch aus den Tiefen ihrer Kühltheke ein schönes goldgelbes Maishühnchen gezaubert, nicht zu groß, aber schön drall und rund. Da ich wie immer Angst hatte, meinen pubertierenden Sohn nicht mit ausreichend Fleisch zu versorgen, habe ich noch vier Unterkeulen der Hähnchen mitgenommen.
Und dann noch zum Gemüsestand geeilt, die kleinen Kartöffelchen habe ich ja auch nicht immer im Hause. Aber dafür noch ein paar Stangen des leckeren Spargels. Brauche also ansonsten keine Gemüse-Beilage. Na gut, Kampi junior mag den nicht unbedingt. Aber eigentlich mag der überhaupt kein Gemüse.Aber der nette Mann mit dem Gemüse durchkreuzt meine Einkaufspläne. Ganz vorn, ich falle quasi darüber, hat er eine Kiste mit ganz frischem Spinat hingestellt.( Und ich koche doch Sonntag nicht, wir machen einen Ausflug.) Aber der Spinat sieht doch so knackig aus. Na gut, ein Händchen voll nehme ich mit, als zweite Beilage zum Huhn und weils gesund ist.
"Der ist ganz frisch, heute morgen nur um die Ecke geerntet." Also nochmals eine Hand voll in meine Tüte. Und dann ab in Frau Kampis Küche.Also, was soll ich sagen, liebe AT, dein Rezept funktioniert ganz wunderbar mit dem Maishühnchen, es ist noch ausreichend da, für den fleischfressenden Teenager, und der Spinat war gar köstlich. Ich habe ihn einfach nur in Knoblauchöl in der Pfanne zusammenfallen lassen.
Er war noch ganz bissfest und schmeckte fast ein wenig süßlich.Da hab ich mich doch dazu entschlossen, noch einmal bei dem Gemüsehändler vorbeizuschauen. Vielleicht war mir auch das Glas Weißwein in den Kopf gestiegen?
Und siehe da, die Kiste war immer noch voll. Es fehlte nur das, was in meiner Tüte und dann in unseren Bäuchen verschwunden war.
Erstaunt fragte mich der nette Herr, ob der Spinat denn in der Pfanne so zusammen gegangen wäre, dass es nun nicht für alle langen würde. Ich verneinte und er warnoch erstaunter, das ich das ganze schon zubereitet hatte. Er hat sich natürlich gefreut, dass ich seine gute Qualität als einzige zu schätzen wusste. Ich lud mir also noch einmal eine Tüte voll, da sagte seine Frau im Scherz: "Die junge Frau kauft die ganze Kiste!" Warum eigentlich nicht? Für einen guten Preis?Also war ich stolzer Besitzer einer Kiste knackigen Spinats, für einen Einsatz von vier Euro.
Und gestern abend wurde Spinat gewaschen , geputzt und nach dem zusammenfallen in der Pfanne portionsweise eingefroren. Für demnächst. Die Küche sah aus.Aber die knackigen, kleinen Herzblätter habe ich mir aufgehoben. Vielleicht dienen sie mir als Wildkräuterersatz. Denn der lauwarme Wildkräutersalat von dir, liebe AT, hat mich auch angesprochen.

Ja, ja- ich höre doch das Getuschel. Die kocht ja nur nach.
Tut sie nicht! Sie fühlt sich nur im Moment von so vielen neuen tollen Ideen inspiriert. Und die müssen immer so schnell wie möglich ausprobiert werden!!!

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