Montag, 11. Juni 2012

Hamburg II


Über das Effilee-Foodblogger-Elsass-Koch-Gelage hab ich euch ja hier schon berichtet.
Mittlerweile ist in meiner Küche und auch in meinem Alltag wieder Normalität eingezogen. Die Zeitschrift hat ihre Runde gemacht und liegt jetzt immer in Sichtnähe bei mir. Denn zu gerne erinnere ich mich an diese zwei wundervollen Tage. Gern möchte ich euch auch an dem zweiten Tag in Hamburg teilhaben lassen. Und der beginnt eigentlich noch am Abend unserer wilden Kocherei:

 ...nach unserem Kochevent war uns der Sinn noch nach einem Bier. Wein hatten wir ja den ganzen Abend genug. Also einfach noch mal um die Ecke und im kleinen Kreis ein Kühles gezischt. Wir haben uns nett unterhalten, wie das so ist, wenn man das selbe Hobby teilt, sich aber das erste mal in live begegnet.
Das Event hat aber so manchen so sehr geschlaucht, dass der eine eher, der andere etwas später die Segel gestrichen hat. Und so fielen wir im Laufe der Nacht alle in unsere Kissen.

Am nächsten Morgen...na gut, es war früher Vormittag...rührte sich Heike als erstes. Sie musste los. Hatte wohl eh schon eine Verabredung verschlafen. So leid es mir tat, ich musste sie ziehen lassen.
Von Michael hatte ich nicht mal ne Handynummer.

Somit hab ich einfach beherzt an Andreas´ Tür geklopft. Und der hat sich "erbarmt", mit mir frühstücken zu gehen.Und das, obwohl er noch ordentlich verschlafen war... (kann ich nicht verstehen, er war der erste im Bett! *kicher*)
Aber auch irgendwann musste ich mich von ihm verabschieden. Er wies mir noch den Weg zur nächsten U-Bahn-Station und ab da lies ich mich einfach durch den Tag und durch die Stadt treiben.

Als erstes ein riesiger Flohmarkt. An den Rindermarkthallen.
Wow...was gab es hier nicht alles. Am meisten hat mich das Silberbesteck fasziniert. Ich hätte so gerne zugeschlagen.




Mittlerweile hatte es angefangen zu schneien und ich bin schnell Richtung U-Bahn geflitzt, einfach vor dem Wetter geflüchtet.
Die Fahrt haben mir ein paar verrückte Typen verkürzt, die unauffällig eingestiegen sind, plötzlich Seemanns-Shantys schmetterten und genau so unauffällig und schnell wieder aus meinem Blickfeld und der Bahn entschwunden waren.




Über einen Zwischenstopp an den Landungsbrücken bin ich dann irgendwann rund ums Rathaus hängen geblieben und habe mir eine ausgiebige Shopping-Tour angetan. Wobei ja Shopping übertrieben ist. Gekauft hab ich nicht wirklich viel. Ich brauchte noch ein paar Mitbringsel für meine Daheimgebliebenen und für meine liebe Freundin Marija, mit der ich am Abend noch verabredet war.








Und da es grad wieder mal anfing zu schneien, bin ich einfach in die nächste Thalia-Buchhandlung. Da traf ich doch glatt auf eine Bekannte...
Naja, nicht sie selbst. Aber ihr Konterfei sprang mir sofort entgegen.


Liebe AT. Es hätte mir sowas von einem diebischen Vergnügen bereitet, mit dir durch sämtliche Hamburger Buchhandlungen zu ziehen und nach deinem Buch zu fragen. Ich hätte jedes verdatterte Gesicht jeder Verkäuferin genossen, wenn sie dich auf dem Cover erkannt hätte. Lag doch genau an diesem Samstag dein Buch das erste Mal im Regal.

Irgendwann war auch der Abend nicht mehr weit und ich hab mich erst in Schale geworfen und dann Richtung meiner Freundin aufgemacht.

Ein Tipp von mir: Wenn ihr in Hamburg seid, dann schaut mal im Amaranto vorbei. Meiner Freundin Marija gehört der Laden. Ich könnte jetzt hier Seiten schreiben, um ihr Lokal zu beschreiben. Es würde aber nicht ausreichen, den Spaß widerzuspiegeln, den wir da schon hatten. Geht einfach mal hin und macht euch selber ein Bild!

Unser Wiedersehen nach einem halben Jahr war für mich wie ein nach-Hause-kommen. Das haben wir natürlich mit einem Gläschen Wein begossen und genossen.
Während sie sich für den Abend zurechtgemacht hat, durfte ich ihren Laptop benutzen. Schließlich muss man ja auch mal nachschauen, was die weite Facebook-Welt ohne einen so macht.

Und danach gings auch schon auf. Marija, alias Greta Grecchetto, hatte ein kleines Restaurant ausgesucht... das "Chez Bernard".
Familiengeführt, hübsch eingerichtet mit sehr ansprechender Karte. Liebevoll wurden wir, trotz gefülltem Gastraum, in Empfang genommen.


Und was haben wir toll gegessen. Schon die Vorspeise, Erdbeeren mit Ziegenkäse gratiniert und rosa Pfeffer war genial.


Aber der Hauptgang war dann ein absoluter Kracher. Roher Thunfisch in erstklassiger Qualität mit Bärlauch-Coulis, kleinen in Butter geschwenkten Kartoffeln, Avocado und Salat. Ein bisschen Zitrusaroma...ich war im siebten kulinarischen Himmel. Dazu ein lecker Wein.






Die Zeit verging förmlich im Fluge. Irgendwann waren wir dann die letzten Gäste.




Wer jetzt denkt, dass der Service versuchte uns aus dem Restaurant herauszukomplementieren, der irrt. Denn jetzt kam Bernard in Fahrt! Ich durfte mit in die Küche, bekam die Abläufe und die Küchenphilosophie erklärt. Wir kamen ins fachsimpeln und schwärmen. Über die Kocherei an sich, über gute Lebensmittel, leckere Gerichte, Aromaten, nette Gäste, gute Köche, unser Foodblogger-Eventkochen und vieles mehr. Nebenbei bereitete Bernard noch das Abendessen für die Mannschaft, seine Familie vor. Herrlich, hier fühlte ich mich wohl!


Leider war es schon reichlich spät und ich musste mich notgedrungen trennen. Vom "Chez Bernard" und von meiner lieben Marija. Am frühen Morgen des Sonntags sollte ja mein Zug Richtung sächsischer Heimat gehen.
Ich wurde aber nicht gehengelassen, ohne reichlich beschenkt zu werden. Bernard erfreute mein kulinarisches Herz mit seinem confierten Knoblauch, der mir auf der Heimfahrt ein schönes ruhiges Sitzplätzchen verschaffte.
Und Marija hat meine Taschen so reichlich gefüllt, Wahnsinn! Danke meine Liebe für alles!

Und du weißt ja, der nächste Termin ist schon gesetzt!

4 Kommentare:

Tante Su hat gesagt…

Das haste aber schön geschrieben und ganz bald ist das nächste Mal!!! Knuuutsch

Wilde Henne hat gesagt…

Ich liebe ja solche Posts. Das ist fast ein bisschen, als ob man auch mit dabei gewesen wäre. Merci für den Bericht und fürs Teilhaben.
Ihr habt in Hamburg einen Walliser Fendant getrunken? Speziell... ;-)

rolf klöckner hat gesagt…

Das war aber was... wie kamen die auf die Idee mit den elsässischen Weinen, und noch mit so großen Häuser?

...Frau Kampi... hat gesagt…

@Tante Su,
du sagst es!

@Wilde Henne,
den Wein fand ich toll!

@Rolf,
keine Ahnung. Ich nehme an, dass es um bessere Vermarktung ging. Auf alle Fälle waren alle Weine klasse und haben sehr gut zu den jeweiligen Gängen gepasst.