Montag, 4. Oktober 2010

... was für ein Chaos, Frau Kampi hat sich verliebt!


sooo, jetzt...
...müsste ich eigentlich hier mal posten, was ich am Wochenende in meiner Küche so getrieben hab.
Ich hab irgendwann festgestellt, dass ich mein Blog eigentlich umbenennen müsste. So nach dem Motto: 
"...in  Frau Kampis Chaosküche"

Denn das wars irgendwie, das blanke Chaos. Aber wie ich ja schon beschrieben hab, ich kann gut im Chaos. Und kochen sowieso!!! Und ich hab auch schon immer auf besondere Typen gestanden. (die waren manchmal auch ganz schön chaotisch) Aber mal ganz von vorn mit der heutigen Geschichte:
Angefangen hat es mit der Einladung meiner Schwiegereltern zum Mittagessen. Die sind nämlich am Samstag aus dem Urlaub gekommen. Und um ihnen den Wochenend-Einkauf zu ersparen, haben wir kurzerhand beschlossen, das wir am Sonntag mittag gemeinsam essen werden. Da war dann so kurzfristig natürlich nix nit Planung und Vorbereitung und so. Also musste dann noch während des Einkaufens das Menü entschieden werden.
Und wo lässt es sich am besten und effektivsten einkaufen, wenn es schnell gehen soll? In der Metro.

Dort geht es natürlich zuerst zur Fischtheke. Und was lacht den Herrn Kampi und mich an? Ein Steinbeißer, ein derartiger Karvenzmann... Boah, ich sag euch, ich hatte plötzlich ein Verlangen und hörte ihn mir zuflüstern: Jetzt nimm mich doch mit!!!
Es war Liebe auf den ersten Blick. Was war er auch schön, in sowas muss man sich doch einfach verlieben.


Ich sag zu Herrn Kampi, der kommt mit! Ungläubiges Staunen in seinem Gesicht. Bin doch sonst eigentlich immer ich diejenige, die bremst. Und diesmal genau anders rum. 
Die nette Verkäuferin schaute natürlich ebenso ungläubig. Den ganzen? Mit Kopf?

Ja, den ganzen, mit Kopf!

5,8 Kilo brachte der Bursche auf die Waage, der Herr Kampi schaut immer noch ungläubig!
Ich nicke, mittlerweile nicht mehr ganz so sicher. Jaaaa, den ganzen, mit Kopf.

Ausrede: Können wir ja den Rest einfrieren. Ja, das machen wir so.
Und als die nette Verkäuferin dann auch noch was mit dem Preis macht (weil, den ganzen, mit Kopf!), ist dann auch der Herr Kampi überzeugt.
Und um ihn versöhnlich zu stimmen, bekommt der Herr Kampi dann auch noch von mir die Erlaubnis, drei Bodenseefelchen mitzunehmen. Die Verkäuferin schaut immer noch ungläubig. Ob wir den Großen denn mit den kleinen Fischen füllen möchten, fragt sie verschmitzt.
Nee, ich brat die Filetstücke einfach nur nach dem Bemehlen der Hautseite in Olivenöl und Butter an und lass ihn dann im Ofen auf einem Kräuterbett gar ziehen. Dazu gibts ein Sößchen aus Fischfond (Karkassen haben wir ja nach dem filetieren), Fenchel, Weißwein und Sahne.

Jetzt muss ich nur noch die passenden Zutaten für mein herbstliches Menü zusammenkaufen. Der Plan entsteht beim Einkaufen. Buternut-Kürbis hab ich noch zu Hause, etwas Gorgonzola in den Korb und ein paar Williamsbirnen, für einen Teil der Vorspeise: Kürbis-Birne-Flammkuchen, als Minivariante. Dazu ein Petersilienwurzelsüppchen mit Birnenwürfeln. Hat sich sehr gut ergänzt, haben alle beim Essen festgestellt.

 
Ein paar Tomaten nehm ich noch mit. Die trockne ich am Abend noch im Ofen, hab ich bei 180° gelesen und im Vorfeld schon festgestellt, dass die auch mir schmecken. Da gibt es zum Fisch Kartoffelstampf mit getrockneten Tomaten. Und die Gemüse-Beilage? Die hat mir ordentlich Kopfzerbrechen bereitet, die Auswahl war nicht sooooo...
Zuckerschoten wollt ich nicht, hatten wir schon. Artischocken hätt ich gern gehabt, die waren aber nicht so toll. Da lachte mich dann nur noch der Mangold an. Obwohl ich noch nicht so richtig wusste, was ich damit anstellen würde, landet der auch im Korb.
Ich hab ihn einfach gebraten, erst die Stiele und später die in Streifen geschnittenen Blätter, mit Olivenöl und Knoblauch. Zum Servieren einfach dann nur noch ein paar geröstete Pinienkerne dazugegeben und etwas gehobelten Parmesan oben auf.


Und ich wage mich an Nachtisch. Ist ja so gar nicht mein Ding! Aber diesmal muss es sein. Da muss ich durch.
Was mit Pflaumen würde sich ja anbieten, nur hat die Metro grad keine. Ausweich spanische Pfirsiche, keine wirkliche Alternative! Also zu Hause noch mal in den Supermarkt gedüst, die haben welche und die sind auch noch ganz annehmbar, nicht zu hart und nicht zu weich. Also gibts Portwein-Vanille-Pflaumen. Aber das alleine ist ja noch kein kompletter Nachtisch, nur was mach ich noch dazu?
In einem Kochkurs haben wir doch mal ein Parfait gemacht, das war doch nicht so schwer. Ich entscheide mich also für ein Thymian-Honig-Parfait. Müsste mit den Pflaumen doch sehr gut harmonieren! Hat es! War zwar etwas zu süß geraten, das ganze. Aber das Topping aus Thymian und Honig, das ich zum Servieren obenauf getan habe, fand ich ganz toll. Wie ein Honigbonbon.
leider war der Herr Kampi hier zu schnell mit dem Fotoapparat- die Pflaumen fehlen noch!
Da hab ich dann am Samstag abend noch bis mitten in  die Nacht gekocht, damit ich gut vorbereitet in den Sonntag starten konnte. Da hab ich dann erst mal den Tisch schön dekoriert.
Und ich hab tatsächlich das komplette Menü (fast) pünktlich auf den Tisch bekommen. Aber die Küche sah aus!!! Die Chaosküche halt! 

Leider kann ich euch heute nicht so richtig mit Rezepten und Zubereitungen dienen. Hab ich ja aus dem Bauch raus gekocht. Und außerdem hab ich da heute auch grad keine Lust zu!

Und am Sonntag abend gabs dann noch Bodenseefelchen. Hab ich dann einfach nur bemehlt und in Butter ausgebraten, ohne Zutsch! 
Den Riesenfisch haben wir natürlich nicht ganz aufgegessen, wir haben auch noch etwa dreimal so viel in den Frost gegeben, für später.


Aber jetzt mag ich erst mal keinen Fisch mehr sehen und riechen. Den Rest der Woche gibts Schinken und Käse aus Österreich. Urlaubsmitbringsel!

9 Kommentare:

Freundin des guten Geschmacks hat gesagt…

Sehr schöner Post. Der große Fisch gefällt mir am besten.
Ich bin demnächst fast 5 Wochen auf Porto Santo, da gibt es nur ganze Fische. Da werde ich an Dich denken.

Toni hat gesagt…

Schönes Menü :). Der Flammkuchen zur Vorspeise und das Parfait gefallen mir besonders. Und natürlich das Prachtexemplar von Fisch!

Peter hat gesagt…

Ein ganzer Steinbeißer! Klasse! Wieviel kg hatte der denn?

Suse hat gesagt…

Es wäre eine wahre Sünde gewesen, den Kopf nicht mitzunehmen.
Dein menü gefällt mir gut. Die Miniflammkuchen zur Suppe finde besonders pfiffig.

Kochfelder hat gesagt…

Beim Anblick des Fotos habe ich als erstes gedacht: jetzt hat sie Geschmacksverwirrung:) Der Herr Kampi sieht mit Sicherheit besser aus, schmecken wird der Fisch besser.
@FdgG, wo liegt Porto Santo?

...Frau Kampi... hat gesagt…

Also ich kann euch beruhigen, der Herr Kampi bleibt an meiner Seite! Aber gucken kann man ja schon mal! Ja die Flammkuchen passten auch geschmacklich gut zur Suppe, wahrscheinlich haben die angebratenen Birnenwürfel als Einlage für die rechte "Verbindung" gesorgt.
Und extra für Peter: es waren 5,8kg! Hast es wahrscheinlich überlesen, ist aber nicht so schlimm!
Und nochmal danke an alle, fürs immer lesen und kommentieren!

Claus hat gesagt…

Das nenn ich nen Fisch. Ich find´s immer toll, wenn die in der Metro die richtigen Fische im Angebot haben.

Jutta Lorbeerkrone hat gesagt…

Beeindruckend! Nicht der Fisch - was Du da zusammengezaubert hast.

Schnick Schnack Schnuck hat gesagt…

Chaosküche, da sagste was. Ich vermiete wegen eines Jobs kurzfristig ein Zimmer unter. Da muss bis Sonntag alles klar Schiff machen. Bei uns bleibt die Küche leider kalt und dein Menü lässt mir das Herz bluten.