Sonntag, 7. November 2010

Anna und das Bambi...

Was war ich gestern stolz. Der junior hatte gestern seinen Tanzstundenball. Und er hat seine Sache richtig gut gemacht. Er hat fast keinen Tanz ausgelassen. Die Schritte hat er perfekt beherrscht. Er hat ja auch Rhytmusgefühl. Schließlich spielt er ja schon zehn Jahre Akkordeon.
Gut, so die Leichtigkeit in den Bewegungen fehlt ihm noch. Er konzentrierte sich mehr auf seine Füße und seine Tanzpartnerin, aber...
Er hat sich nicht einmal verhaspelt und hat es sogar geschafft, mit seiner Mutter ein ordentliches Tänzchen aufs Parkett zu legen.

Und dafür hat er sich auch ein gutes Sonntagsmahl verdient. Zumal wir ja von unserem Freund, einem Jäger, eine Rehrücken von einem ganz jungen Tier bekommen haben.
Wild war ja sowieso geplant, da wir ja den Frost noch voller guter Stücke von Reh und Wildschwein haben.

Aber ein  frischer Rücken ist dann schon noch was besonderes, der bot sich also für den Sonntag geradezu an.
Gerade jetzt im Herbst lieben wir Wildfleisch. Da ist ja so nix mit Antibiotika oder BSE oder so.

Und zum Herbst war mir nach Äpfeln. Und Schwarzwurzeln hatte ich noch im Gemüsefach. Und braune Champignons hab ich auf dem Markt gekauft. 

Und wie krieg ich das in einer vernünftigen Kombination auf den sonntäglichen Teller?

Da viel mir Anna wieder ein. Anna, von der hatte ich vor Tagen beim durchblättern meiner neuesten Kochbucherrungenschaft 33x Wild gelesen. Das Buch hab ich aus unserem letzten Südtirolurlaub mitgebracht. (Ich fahre ja fast nie ohne ein neues Kochbuch aus dem Urlaub nach Hause)

Annakartoffel sollten es also zum Fleisch sein. Warum sie nach irgendeiner Anna benannt sind, war aus dem Buch nicht zu entnehmen. Vielleich können mir da Siglinde oder Magdi aus Südtirol nähere Informationen geben. Aber der Name tut ja hier nichts zur Sache.
Vielleicht hat sich das irgendeine Anna ausgedacht, um ihren Lieben mal eine andere Art der Zubereitung eines Kartoffelgerichts zu präsentieren.
Keine Ahnung. 

Naja, also halt Annakartoffeln.
Dazu werden geschälte Kartoffeln in dünne Scheiben geschnitten. Ich hab sie hauchdünn gehobelt.
Dann werden sie Schicht für Schicht in eine Form gegeben und jede Schicht mit zerlassener Butter bestrichen, gesalzen und mit Muskat gewürzt und dann im Ofen gebacken.
Und ich wollte ja noch Äpfel.
Hab ich eben einen Gala-Apfel auch in dünne Scheiben gehobelt und zwei Schichten davon mit eingefügt.
Da ich ja etwas faul veranlagt, aber dennoch ein Perfektionist in Sachen Anrichten bin, hab ich die Scheiben gleich in Dessertringe, auf Backpapier, geschichtet. So hatten sie gleich die von mir angestrebte perfekte 
runde Törtchenform.


Der Rest des Essens waren ein Kinderspiel.
Aus den Knochen ein Fond gezogen, der mit Rotwein, Kräutern und Wacholder zu einer Sauce gezaubert wurde.


Die Schwarzwurzeln wurden in Würfel geschnitten, in Butter angeschwitzt, mit Portwein abgelöscht und dann in Sahne weichgekocht und püriert. Abgeschmeckt nur mit Salz.
Die braunen Champignons in Olivenöl mit Kräutern und Knoblauch angebraten. (Eigentlich sollten sie ja, wie mir die nette Verkäuferin versprochen hatte, wie Waldpilze schmecken. Aber sie schmeckten nur nach Champignons)


Das Fleisch wurde einfach nur mit meiner selbst hergestellten Gewürzmischung gewürzt und sanft gebraten, bis es rosa war.


Und dann das ganze nur recht hübsch auf den Tellern anrichten und... TRARA...

 

3 Kommentare:

Suse hat gesagt…

Die Kartoffeltörtchen sind toll und dazu sehr variabel. Sie entsprechen im Prinzip denen aus unserem Bad-Honnef-Menü (Gruß aus der Küche).

Anonym hat gesagt…

Fantastisch sieht der angerichtete Teller aus! Und Kartoffel und Apfel ist eine wunderbare Kombination, ich habe u.a. ein vegetarisches Rezept, in dem neben Kartoffeln, Äpfel, rote Zwiebeln, Schafskäse sowie ein paar Kräuter die Hauptrolle spielen. So köstlich wie simpel!

Christel aus Berlin

Sylvia hat gesagt…

Das Essen sieht wirklich wahnsinnig lecker aus, besonders toll finde ich die Kartoffeltörtchen!