Montag, 10. November 2014

Marende-Dating

Jetzt ist schon wieder ein 4 Wochen her, dass ich ein Date hatte.
Naja, eigentlich nicht nur eins, sondern gleich drei.
Aber der Reihe nach:

Vor ein paar Wochen flatterte mir eine Einladung in mein Kochloch. Ob ich nicht Lust und Zeit hätte, in Leipzig an einem Marende-Dating teilzunehmen. Das Ganze las sich vielversprechend und  da ich mir unter einem Marende-Dating nicht wirklich etwas vorstellen konnte, sagte ich zu.

Wisst ihr, was eine Marende ist? Vielleicht kennt ihr es aus eurem Berg-Urlaub auch als Jause oder Brettl-Jause…in Deutschland sagt man auch Vesper dazu.
Aber diese Begriffe umschreiben nicht wirklich, was unter einer Marende zu verstehen ist. Es bezeichnet mehr oder weniger das gemütliche Beisammensitzen, mit Menschen, die man mag. Und so typische Südtiroler Produkte, wie Speck, gutes Brot, Käse und auch ein Apfel gehören da unbedingt dazu.

Und so machte ich mich auf nach Leipzig.
Der Streik der Lokführer wollte mir zwar kurzfristig ein klein wenig die Laune vermiesen, aber alles ging gut.

Angekommen hatte ich schon mein erstes Date…eher spontan. Mit Berufskollegen, die gerade zu einem  Shooting für eine PR-Kampagne auf dem Bahnhof waren. Ich entschied mich also, mich dazu zu gesellen und verschenkte mit den anderen  liebevoll gebundene Blumensträuße an die (durch den Streik eher  sehr frustrierten) Passanten. Den meisten konnten wir damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Wen die Kampagne interessiert, einfach mal auf der Seite „Blumenbegleiten Emotionen“ auf Facebook reinschauen. (hier gibts dann auch bald mehr Infos)


Langsam wurde es aber Zeit für mein zweites Date. So machte ich mich auf. Zuerst ins Hotel. Und kurz danach fand ich mich dann schon im Kreise von Südtirol begeisterten Menschen wieder. Teils Journalisten, teils Gastronomen und ein paar Blogger waren auch eingeladen, um im Lukullust einen genussreichen Abend zu verbringen.
So lernte ich bei einem Glas Sekt die liebenswerte Liv von „thank you for eating“ und die ebenso bezaubernde Kirsten von „sugar and spice“ kennen. Gemeinsam wollten wir uns durch den Abend treiben und uns auch kulinarisch verwöhnen lassen. 
Am Herd und in der Küche herrschte schon geschäftiges Treiben. 


Foto by Liv

Zuallererst stand das Speed-Dating der Südtiroler Produkte auf dem Programm. Jeder hat bei seinem Eintreffen ein Kärtchen mit einer Nummer bekommen.  
Auf meinem stand die Nr. 3, was bedeutete, ich durfte zuerst den Südtiroler Käse daten. Allerhand wissenswertes gabs zu erfahren und bevor ein Signal den Wechsel zum nächsten Produkt-Date einläutete gab es noch ein kleines Fingerfood.
Foto by Liv

Am nächsten Stand stand das Brot im Mittelpunkt...Vinschgerl und Schüttelbrot. Beide kräftig gewürzt mit Kümmel, Fenchel, oft Koriander und natürlich Brotklee. Das eine flach, mit einer schönen Kruste und weicher würziger Krume. Das andere trocken wie ein Knäckebrot, dafür aber ewig haltbar. Ich mag beide sehr gerne. Zum Käse, zum Speck oder einfach so als kleine Knabberei zum Wein. Und auch hier gab es nach den ganzen Informationen noch ein passendes Häppchen.

Foto by Liv

Und weiter gings zu Speck und Wurst. Die meisten Menschen verbinden Südtirol neben dem Wein mit dem Südtiroler Speck. Er ist auch etwas besonderes. Nördlich der Alpen (z.B. im Schwarzwald) wird das Fleisch ja eher durch pökeln und räuchern haltbar gemacht, während im Süden das Lufttrocknen zur Konservierung dient.
Der Südtiroler ist da clever und verwendet einfach beide Methoden. So, und in Kombination mit der tollen Würzung, bekommt er einen einzigartigen Speck...wundervoll in Konsistenz und Geschmack.

Das letzte Dating hatten wir dann mit dem Apfel.
Karl Luggin vom Kandlwaalhof war uns ein toller Gesprächspartner. Beim Verkosten musste ich mich unweigerlich an die tolle Reise im letzten Herbst erinnern, als Herr Kampi und ich auf den Spuren dieser göttlichen Frucht waren.

Foto by Liv

Nach den Dates mit den verschiedenen Spezialitäten durfte der ein oder andere dann selber Hand anlegen. Ich hab mich aufs Zusehen beschränkt. 
Und aufs Genießen. Denn anschließend gab es noch drei Gänge zu verköstigen.

Foto by Liv

Foto by Liv

Foto by Liv
Ich hab die Gespräche genossen.
Liv und Kirsten...danke noch mal für den wundervollen Abend. Was hatten wir für einen Spaß!
Auch ein Dank an Herrn Koch und organize communication  für die Einladung!

Und das dritte Date?
Das hatte ich am nächsten Tag mit der Leipziger City. Ich bin ohne Plan mit der Kamera durch die Straßen und Gassen gelaufen und hab das Flair aufgesaugt. Ich hab noch nie so viele Fahrräder gesehen! Ich habe mich auf den Augustusplatz gestellt und Neues Gewandhaus, Uniriesen und Mendebrunnen bewundert.
Was mich aber am meisten in seinen Bann gezogen hat, ist das Universitätsgebäude mit der neu aufgebauten Paulinerkirche. Was für ein gigantisches und beeindruckendes Bauwerk.

Ich hätte euch gerne an meinen Eindrücken teilhaben lassen. Aber leider hat mein Rechner sich gedacht, dass er nicht mehr mag und ist den Weg alles Irdischen gegangen. Dass er meine Fotos gleich mitnehmen musste, fand ich allerdings weniger prickelnd. Aber so ist es nun mal im Leben.
Am besten, ihr fahrt selbst hin und schaut euch um.
Ich war sicher nicht das letzte Mal da. Es gibt noch sehr viel zu entdecken.

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