Am liebsten sehe ich Sören Anders beim Kochen zu. Nix gegen Vincent Klink, den ich als Fernsehkoch auch sehr schätze. Aber Sören ist im wahrsten Wortsinn ANDERS...er hat für mich etwas erfrischendes, verschmitzt-jugendliches. Und er ist Deutschlands jüngster Sternekoch! Vor einiger Zeit hat er auch meine Facebook-Freundschaft angenommen, was mich sehr gefreut hat.
An diesem Donnerstag kochte er also wieder...und ich schaute zu. Und ich freute mich. Vor allem die Zutaten, die zur Verwendung bereitstanden, ließen mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ich sah Tintenfischtuben!
Mein erster Gedanke war: Sören, dich hat heute der Himmel geschickt! Denn auch in meinem Kühlschrank warteten zwei Kalmare auf ihre Verarbeitung.
Ich schaute schnell auf der Internet-Seite vom ARD-Bufett nach, was ich denn noch so an Zutaten brauchte. Alles davon war im Haus. Somit stand dem "Parallel-Kochen" nix mehr im Weg.
Für euch hab ich das Rezept von der Homepage des Senders kopiert:
Für den Tintenfisch:
50 g Langkornreis
Etwas Salz
8 getrockneten Tomatenhälften
5 Schalotten
2 Knoblauchzehen
1/2 Bund Basilikum
2 EL Olivenöl
1 Ei
2 EL geriebene Weißbrotbrösel
Etwas Pfeffer aus der Mühle
2 große Calamari (Tintenfischtuben; küchenfertig vorbereitet)
100 ml Gemüsebrühe (z. B. Instant)
150 ml Weißwein
Für das Pesto
1 Bund Basilikum
100 g Pecorino
1/2 rote Chilischote
30 g Pinienkerne
1 Sardellenfilet, eingelegt
200 ml Olivenöl
Etwas Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
Für den TintenfischDen Reis in reichlich Salzwasser garen, dann in ein Sieb abgießen. Die getrockneten Tomaten in warmem Wasser einweichen. Schalotten schälen, 2 Schalotten fein würfeln, die restlichen vierteln. Knoblauch schälen und klein schneiden. Basilikum abspülen, trocken schütteln und in feine Streifen schneiden. Die Hälfte der getrockneten Tomaten fein schneiden. Schalottenwürfel mit 1 EL Olivenöl in einer Pfanne anschwitzen, die Hälfte des Knoblauchs dazugeben. Getrocknete Tomatenstücke dazugeben. Alles mit dem gegarten Reis, dem geschnittenen Basilikum, Ei und den Semmelbröseln mischen. Die Füllung mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Calamari waschen, trocken tupfen und mit der Reismasse füllen, mit einem Zahnstocher die Öffnung verschließen. Die Schalottenviertel mit dem restlichen Knoblauch in einer Schmorpfanne oder Topf mit 1 EL Olivenöl andünsten, die gefüllten Calamari zugeben und bei großer Hitze rundum anbraten. Dann mit Brühe ablöschen, den Wein angießen und die Calamari zugedeckt 20 Minuten schmoren.
Anschließend den Deckel abnehmen, die restlichen getrockneten Tomaten dazugeben und den Fond noch 5 Minuten einkochen lassen.
Für das Pesto
Basilikum abspülen, trocken schütteln und die Blätter abzupfen. Den Käse fein reiben. Chilischote waschen, putzen, entkernen und grob hacken. Basilikum, Käse, Chili, Pinienkerne, Sardellenfilet und Olivenöl in einen Cutter geben und fein mixen. Das Pesto mit Pfeffer abschmecken. Die Calamari mit den Tomaten anrichten und mit Pesto beträufelt servieren.
Wie immer hab ich mich nicht ganz sklavisch ans Rezept gehalten.
Während Sören seinen Reis hatte vorkochen lassen, musste meiner erst garen. Die Zeit konnte ich nutzen, um schnell in den Supermarkt um die Ecke zu springen, um mir zwei Töpfe Basilikum zu besorgen, denn den hatte ich doch nicht im Haus.
Ich musste natürlich auch meine Kalmare selber putzen, was bei den größeren Exemplaren zum Glück nicht in Fisselarbeit ausartet. Einfach die Köpfe von den Tuben trennen. Den Bauch-Inhalt von den Köpfen abschneiden, das Beißwerkzeug entfernen und die Haut von den Tuben abziehen. Ganz wichtig ist den Schulp zu entfernen, der macht beim Essen nämlich so gar einen Spaß.
Bei der Füllung hab ich mich weitestgehend an das Original-Rezept gehalten. Genau wie bei der Herstellung des Pestos. Statt Pecorino hab ich allerdings Parmesan genommen. Und bei mir kam noch etwas Knoblauch und Zitronenzeste dazu. Allerdings hab mich ganz schön mit dem Chili vertan. Das wurde ne heiße Angelegenheit.
Die gefüllten Tuben hab ich in einer Pfanne angebraten. Ebenso den Kopfteil der Kalmare. Die Brühe hab ich durch Muschelsud ersetzt, da dieser noch im Vorrat auf seine Verwendung wartete. Da ich, wie immer zuviel vom Reis gekocht hatte, kam auch der mit in die Pfanne.
Ein wenig hinkte ich zeittechnisch hinter Sören her. Dessen Kalmar war schon fast fertig. Aber ich hatte ja in der Zwischenzeit noch Spargel geschält. So ganz ohne Beilage geht es bei uns nicht. Die Stangen hab ich in einer gebutterten Pfanne sanft gar schmurgeln lassen. Nur gewürzt mit Fleur de sel.
Immer wieder der Blick auf meinen Küchen-TV. Mittlerweile richtete Sören seine Teller an. Mein Tintenfisch brauchte dagegen noch ein paar Minuten.
Zeit für mich, noch ein paar Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett zu rösten.
Und dann war es auch in meiner Küche soweit: ich konnte anrichten. Sicher sah es nicht ganz so perfekt aus wie vom Profi. Aber dem Geschmack tat es keinen Abbruch. Geschmeckt hat es.
Danke Sören Anders für das Rezept. Es hat Spaß gemacht, mit dir "gemeinsam" zu kochen. Gerne wieder.
4 Kommentare:
Wie nett! Das kommt beim ARD-Buffet bestimmt nicht oft vor, dass gleichzeitig das Gericht nachgekocht wird :)
Das sieht gut aus bei Dir, Frau Kampi! Sehr lecker. Herzlichst, Die Landfrau
Ob es da nicht doch ein paar Freaks gibt, die da live mitkochen? Mir hats Spaß gemacht
Es war wirklich lecker...
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